KSB Konzern mit leichtem Umsatzrückgang

10.11.2009

Der Markt für Investitionsgüter blieb auch im dritten Quartal 2009 von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise stark beeinträchtigt. Dies gilt insbesondere für die Absatzmärkte der Industrie und Bauwirtschaft, in denen geplante Investitionen verschoben oder aufgegeben wurden.

Der deutsche Maschinenbau geht deshalb für das laufende Jahr von einem Umsatzrückgang zwischen 20 und 25 Prozent aus. Die Pumpen- und Armaturenhersteller rechnen mit etwas geringeren Einbußen; diese werden aber ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich liegen. In den derzeit noch aufnahmefähigen Märkten für Pumpen, Armaturen und zugehörige Systeme haben sich der Wettbewerb verschärft und der Preisdruck erhöht. Gegenüber den Vorjahren ist es daher schwieriger geworden, jeweils angemessene Erlöse zu erzielen.

Auftragseingang und Umsatzentwicklung

Der Auftragseingang im Konzern blieb in den ersten neun Monaten 2009 um 13,7 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Besonders betroffen waren die Bestellungen für Produkte der Industrie- und Gebäudetechnik. Vor allem die Kunden in Europa hielten sich mit Neuinvestitionen sehr zurück. Der Auftragsrückgang in der KSB AG fiel daher mit minus 14,2 Prozent deutlicher aus als im Konzern.

Im Konzernvergleich war der Auftragsrückgang in den Gesellschaften der Region Asien / Pazifik am geringsten. Dort konnten die KSB Shanghai Pump Co. Ltd., aber auch einige kleinere Vertriebs- und Produktionsgesellschaften den Eingang neuer Aufträge entgegen dem Trend spürbar steigern.

Der Konzernumsatz ging im Zeitraum von Januar bis September 2009, verglichen mit dem starken Vorjahr, um 3,6 Prozent zurück. Die gegenüber dem Auftragseingang stabilere Umsatzentwicklung ist wesentlich auf den hohen Bestand an längerfristigen Aufträgen zurückzuführen. Trotz der Abarbeitung und Fakturierung zahlreicher Aufträge aus dem Projektgeschäft hat sich das Niveau des Auftragsbestandes infolge neuer Bestellungen gegenüber dem Vorjahresendwert leicht erhöht und liegt nun über 1 Mrd. €.

Das eher kurzfristige Standardgeschäft mit industrie- und gebäudetechnischen Produkten konnte von diesem Auftragsbestand kaum profitieren und war daher im Umsatz stark rückläufig. Dem standen zwar Umsatzzuwächse bei Pumpen und Armaturen für die Energie- und Wasserwirtschaft sowie bei Feststoffpumpen für Bergbaubetriebe gegenüber. Diese konnten die Umsatzrückgänge aus dem Standardgeschäft aber nur partiell ausgleichen.

Der Umsatz der KSB AG verringerte sich von Januar bis September 2009, verglichen mit den ersten neun Monaten des Vorjahres, um 3,9 Prozent.

Veränderung der Belegschaftszahlen

Angesichts der veränderten Wirtschaftslage haben die KSB-Gesellschaften ihre Stammbelegschaften 2009 nicht mehr vergrößert, sondern ließen vielmehr frei gewordene Stellen teilweise unbesetzt. Dass sich die Personalzahl des Konzerns dennoch leicht erhöht hat, resultiert unter anderem aus einer Sondersituation in Indien. Dort verstärken mehr als 100 Mitarbeiter zeitlich befristet die Belegschaft, um den wegen des akuten Wassermangels gestiegenen Bedarf an Brunnenpumpen kurzfristig zu decken. In Deutschland hat außerdem die KSB AG eine höhere Zahl an Auszubildenden neu aufgenommen, um dem in den kommenden Jahren zu erwartenden Facharbeitermangel zu begegnen.

Ertrags- und Finanzlage

Die Abarbeitung längerfristiger Projektaufträge konnte den Rückgang des Ergebnisses im Standardgeschäft nicht kompensieren. Hinzu kamen ein erhöhter Preisdruck und steigende Personalkosten. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) blieb daher auch im dritten Quartal dieses Jahres um circa ein Fünftel unter dem Vorjahresniveau.

Die Nettofinanzposition des Konzerns verbesserte sich dank deutlich gestiegener Anzahlungen aus dem Projektgeschäft nochmals kräftig.

Zur mittelfristigen Liquiditätssicherung hat die KSB AG vorsorglich ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 100 Mio. € mit Laufzeiten von 3 und 5 Jahren erfolgreich platziert. Dieses dient dazu, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens auch bei einem längeren Krisenverlauf sicherzustellen.

Ausblick

Für das Gesamtjahr ist weiterhin mit einem deutlich niedrigeren Auftragseingang als 2008 zu rechnen, vor allem infolge des schwächeren Geschäfts mit Standardprodukten für industrielle und gebäudetechnische Anwendungen. Der Umsatz wird auch weiterhin durch den hohen Bestand an längerfristigen Projektaufträgen stabilisiert, aber gleichwohl hinter dem des Vorjahres zurückbleiben. Wegen des geringeren Umsatzvolumens, gestiegener Kosten sowie der etwas schlechteren Erlösqualität wird das Konzernergebnis voraussichtlich um rund ein Viertel unter dem Rekordergebnis des Vorjahres (200,1 Mio. €) bleiben. Damit wird auch die Umsatzrendite den 2008 erreichten Spitzenwert von 10,0 Prozent nicht erreichen.

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