Weltgrößte Solarbetriebene Anlage zur Gewinnung von Trinkwasser mit Siemens-Technik realisiert

16.10.2019
Für die zuverlässige Trinkwasserversorgung von immer mehr Einwohnern haben die Wasserentsalzungsexperten Rawafid Industrial und Advanced Water Technology (AWT) an der Küste des Arabischen Golfs eine hochmoderne Anlage zur Trinkwassergewinnung errichtet.
Weltgrößte Solarbetriebene Anlage zur Gewinnung von Trinkwasser mit Siemens-Technik realisiert

Für die zuverlässige Trinkwasserversorgung von immer mehr Einwohnern hat die Firma Rawafid Industrial an der Küste des Arabischen Golfs eine hochmoderne Anlage zur Trinkwassergewinnung errichtet. (Bildquelle: Siemens)

Hier wird Salzwasser unter Einsatz von Solarstrom durch ein zweistufiges Umkehrosmoseverfahren zu Süßwasser destilliert. Zu den Herausforderungen des Projektes gehörten vor allem der straffe Zeitplan und die Dimensionen der Anlage – bis 90.000 Kubikmeter Wasser können hier pro Tag verarbeitet werden. Für die elektrische Ausstattung, die Automatisierung mit integrierter Antriebstechnik, Kommunikation und Instrumentierung setzte Rawafid Industrial auf Lösungen von Siemens. Durch den effizienten Einsatz der Sonnenenergie reduziert die Anlage den Kohlenstoffdioxid (CO 2)-Ausstoß im Vergleich zu Anlagen, die mit Strom aus nicht erneuerbaren Quellen stammt, erheblich. Zudem sichert die Siemens-Technik eine Anlagenverfügbarkeit von rund 98 Prozent.

Umkehrosmose– so nennt man das Verfahren, durch das aus Meerwasser Süßwasser gewonnen werden kann. Wichtigster Bestandteil des Verfahrens ist neben dem Salzwasser Strom. Viel Strom. Demnach ist die Trinkwassergewinnung auf diese Weise sehr kostenintensiv und erzeugt zudem viel Kohlendioxid (CO2). In Saudi-Arabien geht man daher neue Wege und nutzt eine schier unendliche Energiequelle: die Sonne. Gemeinsam mit den Experten von Advanced Water Technology (AWT) entwickelte Rawafid eine solargespeiste Wassergewinnungs-Anlage mit Kapazitäten von bis zu 90.000 Kubikmetern pro Tag. Das ambitionierte Projekt wurde binnen 14 Monaten fertiggestellt, was nicht zuletzt auch auf die enge und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Lieferanten für die gesamte Technik zur Elektrifizierung, Automatisierung, Antriebstechnik, Kommunikation und Instrumentierung zurückzuführen ist – Siemens.

Durchgängige Lösung mit Standardkomponenten
Die neue Anlage basiert auf einem zweistufigen Umkehrosmose-Prozess. Bei dem physikalischen Verfahren wird mit Druck der natürliche Osmose-Prozess umgekehrt, um so in Flüssigkeiten gelöste Stoffe (wie hier Salz) zu konzentrieren. Die Stromzufuhr erfolgt über eine benachbarte Solaranlage mit einer Leistung von bis zu 20 Mega Volt Ampere (MVA). Nachts übernimmt das öffentliche Stromnetz die Energieversorgung. Siemens lieferte dazu eine durchgängige Lösung bestehend aus Sitrans Prozessinstrumentierung, Komponenten aus dem Scalance-Portfolio für eine zuverlässige Netzwerkkommunikation sowie Sinamics GH180 und G150 Umrichtern für den sicheren Anlagenbetrieb, Sivacon Schaltanlagen und Siprotec zum Schutz der digitalen Substationen. Die Prozessautomatisierung wird über die zentrale Leitwarte Simatic PCS 7 gesteuert, die hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit aller Prozesse bietet. „Das System ist nicht an einen bestimmten Prozess gebunden und ebenso wenig kundenspezifisch. Wir können alle Parameter selbst ändern, ohne uns für Softwareanpassungen an Siemens wenden zu müssen“, freut sich Ali Awadallah, CEO und Projektleiter bei Rawafid. Durch den erfahrenen Partner Siemens war es Rawafid sogar möglich, während des Projektes signifikante Änderungen vorzunehmen. So konnte beispielsweise die Energieversorgung von 34,8 auf 13,8 Kilovolt geändert werden. Die Siemens-Lösung ermöglicht zudem eine einfache vertikale und horizontale Integration aller elektrischen Komponenten, was Betriebs- und Wartungskosten deutlich reduziert.

Gemeinsam mehr erreichen
Seit der Inbetriebnahme läuft die Anlage reibungslos und mit einer Verfügbarkeit von 98 Prozent. Dabei übersteigt die produzierte Qualität des Wassers alle Erwartungen. Durch die Reduzierung der Betriebskosten und des CO2-Ausstoßes zeigt die moderne Anlage, wie effiziente Umkehrosmose funktionieren kann. Entsprechend positiv fällt auch das Resümee des Projektleiters aus: „Ich würde sagen, wir hätten uns keinen besseren Partner vorstellen können. Mit Siemens ist es eine Kommunikation auf Augenhöhe – man versteht einander, was letztlich zum Projekterfolg führt. Wir möchten stets das bestmögliche Projektergebnis erzielen und mit Siemens ist das möglich.“

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