WEG liefert Käfigläufermotoren zum Antrieb von Plungerpumpen auf Offshore-Ölförderschiffen in Brasilien

30.08.2013

Elektromotoren-Hersteller WEG liefert Wepuko, Hersteller von Hochdruckpumpen und -kompressoren mit Sitz in Metzingen, insgesamt sechs Käfigläufermotoren der Master-Line-Serie für den Antrieb von hydraulischen Hochdruck-Dreiplungerpumpen.

WEG liefert Käfigläufermotoren zum Antrieb von Plungerpumpen auf Offshore-Ölförderschiffen in Brasilien

Well Service Pumpenaggregat von Wepuko (Foto: Wepuko)

Fabio Viviani, Projektleiter bei WEG Germany erklärt, die verwendeten MGF 560-Modelle seien Spezialanfertigungen und sollten Pumpen mit einer Leistung von 1.203 kW auf den FPSO-Schiffen P66 bis P71 (FPSO = Floating Production Storage and Offloading) des brasilianischen Ölproduzenten Petrobras antreiben. Die explosionsgeschützten sechspoligen Käfigläufermotoren Typ MGF 560 A, 1230 kW, 13.800 V, 60 Hz, IP56 W) arbeiten auch unter den extremen Bedingungen der Offshore-Ölförderung in Pre Salt-Tiefsee-Ölfeldern stets zuverlässig und sicher. Der langjährige Geschäftspartner Wepuko hatte sich direkt mit den WEG-Antrieben um das anspruchsvolle Projekt beworben. Die ersten zwei MGF 560-Motoren sollen Ende dieses Jahres nach Metzingen geliefert werden, die restlichen vier folgen dann in zwei Chargen in 2014.

Offshore-Anwendungen im Öl- und Gassektor gehören generell zu den härtesten Einsatzgebieten für elektrische Hochleistungsmaschinen. Die Ölförderung in den Tiefseefeldern vor der brasilianischen Küste ist dabei besonders anspruchsvoll, da das schwarze Gold nicht nur mehr als tausend Meter unter dem Meeresspiegel liegt, sondern zusätzlich von einer bis zu 2.000 m dicken Salzschicht überlagert ist. WEG hat die MGF 560-Motoren speziell für den Einsatz auf den dort operierenden FPSOs P66 bis P71 von Petrobras angepasst. Die Geräte sind explosionsgeschützt für die Zone 2 (Gruppe IIA/Temperaturklasse T3) und für Umgebungstemperaturen von -45 bis +45°C ausgelegt. Der Einschaltstrom ist auf das Sechsfache des Nennstroms limitiert. Aufgrund der aggressiven Umgebungsbedingungen sind Wärmetauscher, Befestigungselemente und Motorenlüfter für erhöhten Korrosionsschutz aus Edelstahl gefertigt. Kondensatoren und integrierte Ableiter schützen die Wicklung der Elektromotoren gegen Überspannungen. Die Motoren sind durch INMETRO für den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen und durch BV Bureau Veritas für die Verwendung auf Schiffen zertifiziert. Auch unter widrigsten Betriebsbedingungen arbeiten die Motoren zuverlässig mit einem garantierten Wirkungsgrad.

Neben den technischen Argumenten gibt es noch weitere Gründe, warum sich Petrobras für die Wepuko-Lösung mit WEG-Antrieben entschieden hat, meint Andreas Schulte Mesum, Leiter Energiegeschäft bei der WEG Germany GmbH: „In der Vergangenheit haben wir bereits mehrere erfolgreiche Projekte für Petrobras umgesetzt. Wir kennen daher den Kunden und die speziellen Anforderungen der Offshore-Ölförderung sehr gut. Für dieses besonders anspruchsvolle Projekt haben wir unsere MGF-Motoren speziell angepasst, man kann fast sagen „handgeschnitzt“. Ein kleiner Bonus war sicher auch, dass wir die komplette Dokumentation auch in Portugiesisch liefern können. Wir freuen uns sehr, dieses spannende Projekt gemeinsam mit einem erfahrenen Partner wie Wepuko umzusetzen.“

Die Motoren der Master (M)-Line wurden in Verbindung mit der globalen Öl- und Gasindustrie entwickelt. Sie bieten in den widrigsten Betriebsumgebungen an Land sowie im Offshore-Bereich eine hohe Leistung, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Außerdem vereinen sie mehrjährige Erfahrung mit einem breiten Einsatzbereich und allen Klassifizierungen für explosionsgefährdete Bereiche gemäß den neuesten ATEX-Richtlinien. Die M-Line kommt in verschiedensten Anwendungen weltweit zum Einsatz, darunter Wassereinspritzung, mehrstufige Gasverdichtung sowie Ölpipelinebetrieb, und bildet das Kernprodukt von WEG für den Öl- und Gasmarkt. Mit einer Leistung von bis zu 30 MW sind die Asynchronmotoren für größere Anwendungen ausgelegt und können sowohl als Käfigläufer als auch als Schleifringläufer ausgeführt werden. Von Baugröße 280 bis 560 wird deren Gehäuse aus Grauguss gefertigt, die Baugrößen von 630 bis 1800 sind reine Schweißkonstruktionen. Angeboten werden Spannungsbereiche von 2,3 kV bis 13,8 kV, in 50- und 60 Hz-Ausführung sowie in 2-, 4-, 6-, 8-, 10- und 12-poliger Ausführung. Als Standardkühlung fungiert ein auf den Motor aufgesetzter Luft-Luft-Wärmetauscher, weitere Kühlarten (z.B. Luft-Wasser-Wärmetauscher) sind als Option verfügbar.

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