Pipeline & Gas Expo 2024 vernetzt die Industrie für eine Modernisierung der Wasserinfrastruktur

12.04.2024
Die vom 29. bis 31. Mai 2024 im italienischen Messezentrum Piacenza Expo stattfindende Pipeline & Gas Expo 2024 wird wichtige Branchenakteure miteinander vernetzen, um eine effizientere und robustere Wasser- und Abwasserinfrastruktur zu entwickeln, die für drohende Dürreperioden und Cyberangriffe besser gerüstet ist.
Pipeline & Gas Expo 2024 vernetzt die Industrie für eine Modernisierung der Wasserinfrastruktur

Die Pipeline & Gas Expo 2024 vernetzt die industrie für eine Modernisierung der Wasserinfrastruktur in Italien (Bildquelle: Mediapoint & Exhibitions s.r.l.)

Die dritte Auflage der Pipeline & Gas Expo findet vom 29.–31. Mai 2024 und somit zu einem Schlüsselmoment für den italienischen Wasser- und Abwassersektor im Messezentrum Piacenza Expo statt. Die enormen Investitionen der italienischen Regierung in die Modernisierung und Erweiterung der Wasserinfrastruktur des Landes haben die Nachfrage nach Materialien und Dienstleistungen befeuert, die für zahlreiche Pipeline- und Kläranlagenprojekte von entscheidender Bedeutung sind. Lieferanten aus dem In- und Ausland richten sich heute darauf ein, die Anforderungen dieses wachsenden Marktes zu erfüllen. Oberste Priorität gilt dabei den Aspekten Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit.

„Die kommenden Jahre werden den italienischen Wasser- und Abwassersektor nachhaltig definieren“, so Fabio Potestà, Geschäftsleiter beim Unternehmen Mediapoint & Exhibitions, das die Pipeline & Gas Expo ausrichtet. „Angesichts der enormen Investitionen, die für intelligente Pipelines und nachhaltige Kläranlagen geplant sind, ist die Pipeline & Gas Expo 2024 eine bedeutende Plattform, auf der sich wichtige Akteure der Branche vernetzen, ihre neuesten Innovationen präsentieren und von diesem Wachstumspotenzial profitieren können.“

Notwendiger Ausbau der italienischen Wasserinfrastruktur
Die Wasserinfrastruktur stellt Italien vor außerordentliche Herausforderungen, insbesondere im Süden des Landes. Da 35 % der Wasserleitungen zwischen 31 und 50 Jahre alt sind und die landesweite Leckrate von 40 % (die im Süden noch höher ist) bedenklich hoch ist, leidet das System unter einem ineffizienten Betrieb, der die Wassersicherheit bedroht. Da der Klimawandel immer häufiger Wasserversorgungskrisen verursacht, gerät dieses Sicherheitsrisiko verstärkt ins Blickfeld. Darüber hinaus leben über 2,57 Millionen Italiener in Regionen, welche die EU-Verordnungen bezüglich der Sammlung und Aufbereitung von Abwasser nicht einhalten. Um eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung sicherzustellen und die Infrastrukturdifferenzen zwischen dem Norden und Süden des Landes auszugleichen, sind dringende Maßnahmen erforderlich.

Investitionen in eine robuste und nachhaltige Zukunft
An der Notwendigkeit einer robusten und zukunftsfesten Wasserbewirtschaftung besteht kein Zweifel. Deshalb hat die italienische Regierung in ihrem nationalen Aufbau- und Resilienzplan die Summe von 2 Milliarden € bereitgestellt, um die primäre Infrastruktur für eine sichere Wasserversorgung aufzurüsten. Diese Investition wird 25 Projekte in ganz Italien unterstützen, um Wasserquellen, Speicheranlagen und Versorgungssysteme in großen Wohn- und Industrieanlagen sowie in landwirtschaftlichen Bereichen zu erweitern, zu vervollständigen und in Stand zu halten.

Der Plan sieht unter anderem eine Investition in Höhe von 900 Mio. € für den Bau neuer Wasserverteilungsnetze mit einer Gesamtlänge von mindestens 25.000 km vor, insbesondere in Süditalien. Diese Netze werden mit modernen digitalen Steuerungssystemen ausgerüstet, die eine Echtzeitüberwachung von Wasserfluss, -druck und -qualität an besonders wichtigen Stellen ermöglichen. Diese intelligenten Netze werden das Ressourcenmanagement optimieren, die Effizienz verbessern und Verschwendung verringern.

Darüber hinaus sieht der nationale Aufbau- und Resilienzplan 600 Mio. € für den Ausbau von Abwasserreinigungssystemen in ganz Italien vor. Dies umfasst die Fertigstellung unvollendeter Abwasserkanäle und den Bau neuer Kläranlagen – auch hier vor allem im Süden des Landes –, um einschlägige EU-Verordnungen zu erfüllen. Wo immer dies machbar ist, werden diese Anlagen zu „grünen Fabriken“ für die Energierückgewinnung und Klärschlammverwertung umgestaltet, damit behandeltes Abwasser für Bewässerungs- und industrielle Zwecke genutzt werden kann.

Pipeline & Gas Expo 2024: Treffpunkt der wichtigsten Branchenakteure
Diese Investitionen und die Fülle der Projekte im Wasser- und Abwassersektor sind wahrlich gute Nachrichten für die an Bau und Instandhaltung der Wasserinfrastruktur beteiligten in- und ausländischen Unternehmer, die sich auf der bevorstehenden Pipeline & Gas Expo einfinden werden. Die Messe ist eine umfassende Bühne für die neuesten Komponenten und Werkstoffe wie Rohre aus Beton, Gusseisen und HDPE, Ventile, Abdichtungssysteme, Schutzbeschichtungen, Durchfluss- und Druckmessgeräte. Ferner wird sie eine Vielzahl von Maschinen präsentieren, die für den Pipeline-Bau unverzichtbar sind, wie Grabenzieher, Schürf- und Füllmaschinen, Rohrvortriebs- und Schneckenbohrmaschinen, Rohrverlegegeräte und Hebegeräte. Darüber hinaus werden Auftragnehmer, die auf Bau, Inspektion und Instandhaltung von Pipelines und Aquädukten spezialisiert sind, ihr Know-how vorstellen.

Die diesjährige Veranstaltung folgt der erfolgreichen Messe des Jahres 2022, zu der sich ungeachtet anhaltender, pandemiebedingter Herausforderungen über 200 Aussteller und 5.000 Besucher eingefunden hatten. Dank dieser Dynamik und des wiederkehrendes Wunsches nach persönlichen Interaktionen erwarten die Ausrichter für dieses Jahr eine deutliche Zunahme der Teilnehmerzahl, insbesondere seitens internationaler Unternehmen.

Angesichts der strikten Vorgabe, die ARF-Projektfinanzierung bis Ende 2026 unter Dach und Fach zu bringen, wird die gesamte Lieferkette mobilisiert. Dieser positive Markttrend wird sich voraussichtlich bis 2031 fortsetzen, wenn viele Projekte ihr Endstadium erreichen. Die Pipeline & Gas Expo bietet eine ideale Plattform, auf der die Messeteilnehmer die besonderen Herausforderungen ihres Sektors erörtern, nach geeigneten Lösungen suchen und die staatlichen Investitionen für sich nutzen können.

Im Fokus: baggerlose Technologien und Cybersicherheitslösungen
Einen besonderen Fokusbereich der Messe wird die grabenlose Technik bilden. Ausgerichtet wird dieser Bereich in Zusammenarbeit mit der IATT, der Italian Association for Trenchless Technology. Hier werden die neuesten Entwicklungen zu sehen sein, insbesondere beim Richtbohren und Neuverlegen von Rohren sowie bei der Installation, Reparatur und Sanierung von Pipelines in widrigen und empfindlichen Umgebungen, also z. B. unter Flüssen, Straßen, Schienenwegen und Gebäuden, in dicht bevölkerten Stadtgebieten oder in Regionen von besonderer ökologischer oder historischer Bedeutung.

Während Italien in die Digitalisierung seiner Wassernetze investiert, ist gleichzeitig ein deutlicher Anstieg der Cyberangriffe auf Versorger zu beobachten. Deshalb ist es von kritischer Bedeutung, dass Wassernetzbetreiber zuverlässige Lösungen für die Cybersicherheit implementieren. Vor diesem Hintergrund wird die Pipeline & Gas Expo 2024 zeit- und ortsgleich mit der CYBSEC-EXPO stattfinden, einer ganz neuen Messe, auf der Lösungen für den Schutz kritischer Infrastrukturen vor Cyberbedrohungen vorgestellt werden.

„Wir freuen uns, die Neubelebung der Branche bei der kommenden dritten Auflage der Pipeline & Gas Expo und der Premiere der CYBSEC-EXPO im Mai 2024 mit eigenen Augen verfolgen zu können. Gemeinsam können wir eine effiziente, robuste und zukunftssichere Wasser- und Abwasserinfrastruktur für ganz Italien aufbauen“, so Potestà weiter.

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