Damit bei Honeywell die Chemie stimmt: NETZSCH Drehkolbenpumpe fördert abrasive und nicht-abrasive Medien

27.03.2025
Je mehr unterschiedliche Suspensionen und Lösungen gefördert werden, desto größer sind die Herausforderungen für die eingesetzten Pumpen. So hatte auch die Honeywell Specialty Chemicals GmbH am Standort Seelze in Niedersachsen mit einem starken Verschleiß und kostenintensiven Anlagenstillständen zu kämpfen.
Damit bei Honeywell die Chemie stimmt: NETZSCH Drehkolbenpumpe fördert abrasive und nicht-abrasive Medien

Die Kolben und Gleitringdichtungen der TORNADO T.Proc Drehkolbenpumpe lassen sich unkompliziert austauschen. (Bildquelle: NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH)

Stark abrasive Suspensionen waren ebenso dafür verantwortlich wie Spülgänge mit deionisiertem Wasser. Mit einer neuen Drehkolbenpumpe TORNADO T.Proc von NETZSCH Pumpen & Systeme gelang es dem Chemieproduzenten, Produktionsausfälle zu reduzieren und die eigenen hohen Qualitätsansprüche sicherzustellen.

Feinchemikalien sind hochreine Substanzen, die für anspruchsvolle Anwendungen in der Elektronik, Pharmazie und Forschung sowie im Fall von Spezialchemikalien in weiteren Industrien wie Automotive, Bau und Textil eingesetzt werden. Am deutschen Standort in Seelze produziert Honeywell mehr als 500 davon. Diese Vielfalt bringt einige Herausforderungen mit sich.

Anlagenstillstände trotz Redundanzbetrieb
Mit diesem Problem hatten zusehends auch zwei ältere NETZSCH Exzenterschneckenpumpen zu kämpfen, mit denen das Unternehmen seit über 40 Jahren teils stark abrasive Suspensionen und Lösungen förderte. Gereinigt wurde die Anlage zwischen den Produktläufen mit vollentsalztem Wasser, das sich insbesondere metallischen Oberflächen gegenüber aggressiv verhält. Alternierende Zyklen mit abrasiven und nicht-abrasiven Medien sowie die zwischengelagerten Spülgänge machten es schwierig, die Materialien des Stators und der anderen Pumpenbestandteile auf die jeweiligen Medien hin auszulegen – die Abnutzung ließ sich trotz häufiger Umrüstung kaum verhindern. Um Anlagenstillstände zu reduzieren, liefen die beiden Aggregate daher im Redundanzbetrieb.

Die hochabrasiven Eigenschaften der Suspension führten dazu, dass der Stator der Pumpe besonders schnell verschliss und nicht nur nach dem Produktzyklus von üblicherweise vier Wochen, sondern in einigen Fällen bis zu zwei Mal täglich ausgetauscht werden musste.

Produktionsausfälle und hohe Wartungskosten
Ungeplante Anlagenstillstände und Produktionsausfälle verursachten hohe Kosten. Dank des Services und der hohen Ersatzteilverfügbarkeit von NETZSCH konnte Honeywell Seelze die beiden Exzenterschneckenpumpen viele Jahre lang zuverlässig betreiben. Nun sah der Chemikalienhersteller jedoch Verbesserungspotential, Zeit und Kosten für die Bevorratung der Komponenten sowie die Wartung der in die Jahre gekommenen Pumpen zu reduzieren, und entschied sich für eine Modernisierung.

Prozessoptimierung mit NETZSCH
Als globaler Spezialist für maßgeschneiderte Pumpenlösungen mit mehr als sieben Jahrzehnten Erfahrung entwickelt und produziert NETZSCH nicht nur eine breite Palette an Fördertechnik für komplexe Anwendungen, sondern unterstützt Kundinnen und Kunden auch in sämtlichen Fragen rund um Konzeption, Instandhaltung und Modernisierung. Um die Produktion bei Honeywell Seelze resilienter zu gestalten und interne Prozesse angesichts der anspruchsvollen Bandbreite an Fördermedien zu optimieren, wurde eine Pumpe benötigt, die alle auf der Anlage verwendeten Chemikalien ohne vorherige Umstellung fördern kann. Ziel war es, den Verschleiß selbst bei stark abrasiven Medien deutlich zu reduzieren und die betroffenen Bauteile schnell und unkompliziert wechseln zu können.

„Aufgrund dieser Anforderungen rieten wir zu einer TORNADO T.Proc Drehkolbenpumpe in Ganzmetallausführung“, erklärt Christian Eckert, Area Sales Manager bei NETZSCH. „Die moderne Drehkolbenpumpe ist besonders verschleißfest und lässt sich einfach warten.“ Grund dafür ist das praktische FSIP Design (Full-Service-in-Place), das nicht nur vollständige CIP- und SIP-Reinigungsverfahren ermöglicht, sondern dank des direkten Zugriffs zum Pumpenraum auch keinen aufwändigen Ausbau für Service- und Reparaturarbeiten notwendig macht.

Maßgeschneiderte Lösung mit austauschbaren Kolben
Mit einem Druck von 3,5 bar fördert die neue TORNADO T.Proc bei Honeywell Seelze rund 2,0 m³/h an Medien, die bis zu 32 Prozent Feststoffgehalt aufweisen können. Für die meisten Suspensionen und Lösungen sowie das deionisierte Wasser wählte NETZSCH Kolben aus dem Edelstahl CrNiMo17-12-2, der sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit auszeichnet. Lediglich stark abrasiven Medien konnten diese nicht lange standhalten. Eigens für diese Anwendung kommen nun spezielle wolframkarbidbeschichtete Kolben zum Einsatz. Diese überstehen eine vierwöchige Produktionskampagne zuverlässig.

Bei der Integration in den Produktionsprozess wurde die Pumpe zunächst mehrfach geöffnet und vorsorglich gewartet. Dank des FSIP Designs erlangten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Honeywell Seelze schnell Routine bei den Instandsetzungsarbeiten und konnten diese ohne lange Unterbrechung der Produktion durchführen. Die räumliche Trennung von Pumpen- und Getrieberaum sorgt selbst im Wartungsfall für höchste Betriebssicherheit.

„Proven Excellence“ sichert höchste Qualitätsansprüche
„Die TORNADO T.Proc läuft störungsfrei – egal welches Produkt gepumpt wird. Das erspart zeitintensive Umbauten und Reparaturen. Die alte Pumpe musste bei jedem Produktwechsel umgebaut werden. Das entfällt nun“, freut sich Christian Eckert, Area Sales Manager bei NETZSCH. Dank der hohen Ersatzteilverfügbarkeit und des persönlichen Services verläuft auch die Ersatzteilbeschaffung schnell und unkompliziert.

Um ihre eigenen Qualitätsansprüche auch zukünftig sicherzustellen, plant Honeywell Seelze eine weitere Produktionsanlage mit der TORNADO T.Proc Drehkolbenpumpe zu modernisieren.

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