Voith rüstet Kleinwasserkraftwerke in Indonesien aus
Voith hat den Zuschlag für die elektromechanische Ausrüstung von zwei Small Hydro-Anlagen in Indonesien erhalten und damit neue Auftragserfolge auf dem vielversprechenden Wasserkraftmarkt in Südostasien erzielt.
Die beiden Kleinwasserkraftwerke Pusaka I und III werden in der Provinz West-Java installiert und verfügen über eine Kapazität von 8,8 und 3 MW. Auftraggeber ist PT Pembangkitan Pusaka Parahiangan, eine Tochtergesellschaft des indonesischen Energieerzeugers PT Medco Power.
Voith liefert die komplette elektromechanische Ausrüstung inklusive der vier Turbinen und Generatoren, der Automatisierungstechnik sowie aller zugehörigen Systeme. Die Turbinen werden bei Voith Hydro in Indien, in der nach dem neuesten Stand der Technik ausgestatteten Small Hydro-Fertigung des Unternehmens am Standort in Vadodara im Bundesstaat Gujarat hergestellt.
Die beiden Kleinwasserkraftwerke leisten einen Beitrag zum dringend er-forderlichen Ausbau der Stromversorgung in Indonesien: Der Strombedarf steigt dort um rund 10 Prozent jährlich an, bis 2030 soll sich die Nachfrage verdreifachen. Gleichzeitig sind weniger als zwei Drittel der Einwohner des viertbevölkerungsreichsten Landes der Erde dauerhaft ans Elektrizitätsnetz angeschlossen. Stromengpässe sieht die indonesische Regierung als ein Hindernis für die weitere wirtschaftliche Expansion. Das Land investiert daher stark in den Ausbau des Energiesektors und strebt bis 2025 einen Anteil von 25 Prozent an Strom aus erneuerbaren Energien an.
Wasserkraft bietet zur Erreichung dieser Ziele bedeutende Ausbaumöglichkeiten in Indonesien: In dem Land werden heute nur rund sechs Prozent des technisch realisierbaren Wasserkraft-Potentials von etwa 75.000 MW genutzt. Mit einem weiteren Ausbau investiert Indonesien nicht nur in eine klimafreundliche Energieerzeugung, sondern auch in eine stabile und zuverlässige Stromversorgung, die eine Voraussetzung für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist.
Kleinwasserkraftwerke haben bestimmte Vorteile, darunter eine kürzere Ausreifungszeit der Investition von zwei bis drei Jahren und geringere Investitionssummen. Zudem sind sie einfacher zu konstruieren und in Betrieb zu nehmen, weil ihr Design weniger komplex ist. Small Hydro-Anlagen fördern die Integration der Bevölkerung vor Ort und setzen in besonderem Maße auf lokale Kompetenzen beim Bau der Kraftwerke. Die Errichtung von Kleinwasserkraftwerken hat generell sehr geringe Auswirkungen auf die direkte Umgebung, da die meisten Anlagen als Laufwasserkraftwerke realisiert werden. Darüber hinaus verfügen Kleinwasserkraftwerke im Vergleich mit anderen Formen der erneuerbaren Energieerzeugung über den höchsten Wirkungsgrad – er liegt bei rund 90 Prozent.
Quelle: Voith GmbH & Co. KGaA