Voith erhält 200 Mio. €-Großauftrag für Wasserkraftwerk in Pakistan

26.02.2014

Voith hat einen Großauftrag für die Lieferung der kompletten elektromechanischen Ausrüstung zur Erweiterung des Wasserkraftwerks Tarbela in Pakistan erhalten.

Der Vertrag hat ein Gesamtvolumen von rund 200 Millionen Euro und umfasst die Lieferung von drei Generatoren, drei 470 MW-Francis-Turbinen, der Automatisierungssysteme sowie der elektrischen und mechanischen Kraftwerkausrüstung. Auftraggeber für das Projekt, dem eine Finanzierung der Weltbank zugrunde liegt, ist die Water and Power Development Authority (WAPDA) von Pakistan. Für Voith ist der Auftrag ein wichtiger Meilenstein auf dem asiatischen Wasserkraftmarkt. Das Kraftwerk speist nach seiner Fertigstellung dringend benötigte Energie in das Stromnetz von Pakistan ein und hilft so, den stetig steigenden Energiebedarf des Landes zu decken.

Die Erweiterung des Kraftwerks greift auf den Tarbela-Damm – eines der weltweit größten Erdschüttbauwerke – und die vorhandene Infrastruktur zurück und wird die installierte Leistung des Kraftwerks um rund 40 Prozent von 3.478 MW auf insgesamt 4.888 MW erhöhen. Die Anlage wurde 1974 am Indus gebaut und liegt rund 100 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Islamabad.

Die Ausführung des Großprojekts übernehmen zwei Voith Hydro-Gesellschaften in Shanghai, China, und in Heidenheim, Deutschland, gemeinsam: Die elektrische Kraftwerksausrüstung und die Automatisierungssysteme werden bei Voith Hydro in Heidenheim entwickelt und gefertigt, während Voith Hydro in Shanghai für die Fertigung der drei vertikalen 470 MW-Francis-Turbinen und der drei 522 MVA-Generatoren, der mechanischen Kraftwerksausrüstung sowie drei Absperrklappen mit einem Innendurchmesser von 7,5 Metern verantwortlich zeichnet.

Mit der Erweiterung des Tarbela-Damms, der etwa 16 Prozent des Stroms in Pakistan erzeugt, werden die Leistung des bestehenden Kraftwerks um 1.410 MW erhöht und weitere 3.871 GWh pro Jahr ins Stromnetz eingespeist. Damit trägt das Projekt auch dazu bei, Pakistans Energiemix unabhängiger von teuren Brennstoffimporten zu machen, und unterstützt so langfristig das nachhaltige Wachstum des Landes.

Pakistan verfügt über bedeutendes, noch nicht erschlossenes Wasserkraftpotential. Die Regierung des Landes plant daher, den Anteil von Wasserkraft am nationalen Energiemix deutlich auszubauen: Heute nutzt das Land nur rund 6.500 MW des vorhandenen Wasserkraftpotentials von etwa 41.000 MW und deckt damit rund 30 Prozent des Strombedarfs mit Energie aus Wasserkraft. Die übrigen 70 Prozent stammen aus konventionellen, mit fossilen Energieträgern befeuerten Kraftwerken und zwingen das Land zu teuren Importen von Öl und Gas. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf des Landes stark um rund 8 Prozent pro Jahr an und führt zu Stromausfällen und Black-outs, die den Bedarf nach einem dringenden Ausbau der Stromversorgung verdeutlichen. Die Regierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, das enorme Wasserkraftpotential stärker zu nutzen, indem bis zum Jahr 2025 rund 20.000 MW zusätzliche Leistung aus Wasserkraft erschlossen werden sollen und das Verhältnis im nationalen Energiemix umgekehrt wird, so dass zukünftig 70 Prozent aus Wasserkraft und nur noch 30 Prozent aus fossilen Energieträgern stammen.

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