Unterstützung für arche noVa Nothilfeeinsatz in Nepal
arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. ist auf die Bereitstellung und Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung in Katastrophengebieten spezialisiert. Das verheerende Erdbeben in Nepal fordert die humanitären Helfer in diesen Tagen besonders, weil es nach Aussage des Vereins neben der Befreiung Verschütteter und medizinischer Versorgung erfahrungsgemäß nach Katastrophen mit einer derart großen Zerstörungsgewalt einen enormen Bedarf im Bereich der Trinkwasserversorgung gibt.
Die Campbewohner in Bhaktapur nutzen das Wasser aus dem arche noVa Tank.(Foto: arche noVa - Initiative für Menschen in Not e.V.)
Das Beben der Stärke 7,9 ereignete sich am 25.04.2015 um 11:56 Uhr Ortszeit in der Nähe der Hauptstadt Kathmandu. Die Erschütterung soll mehr als eine Minute angedauert haben. Es soll sich um das schlimmste Erdbeben in Nepal seit 80 Jahren handeln. Das Beben und die zahlreichen Nachbeben waren auch in den benachbarten Ländern Indien und Pakistan zu spüren. Nepal hat den Notstand in den betroffenen Gebieten ausgerufen und die internationale Gemeinschaft um humanitäre Hilfe gebeten. Das zu den ärmsten Ländern Asien zählende Nepal steht vor großen Herausforderungen, nicht zuletzt deshalb, weil das betroffene Gebiet in und um die Hauptstadt extrem dicht besiedelt ist.
Sofort nach Erhalt der Nachricht hat arche noVa ein Team in die Krisenregion geschickt, um das Ausmaß der Zerstörung besser einschätzen zu können und mögliche Einsatzorte zu lokalisieren.
Mittlerweile ist die Installation von zwei kompakten Trinkwasseraufbereitungsanlagen am District Hospital in Bidur in der vom Erdbeben in Nepal schwer betroffenen Provinz Nuwakot in vollem Gange und sichert damit die Versorgung von rund 170 Patienten. „Die beiden Gebäude des Krankenhauses haben die Erdstöße zwar überstanden, aber die Wasserversorgung ist seitdem katastrophal. Die Patienten und Ärzte müssen auf schwer verunreinigtes Wasser zurückgreifen und das bei laufendem Operationsbetrieb“, schildert Konrad Menzel die Situation vor dem Engagement des Einsatzteams. Der gelernte Maschinenbau Ingenieur ist Teil des arche noVa Einsatzteams vor Ort, das in der Provinz Nuwakot und in der historischen Königsstadt Bhaktapur Nothilfe im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene durchführt.
„Die unübersichtliche Phase direkt nach dem Erdbeben lichtet sich allmählich. Unsere Erkundungen haben uns an zwei Standorte geführt, wo der Hilfsbedarf besonders groß ist“, erklärt Projektleiter Friedrich Machein. In Bidur hat das Erdbeben schwere Zerstörungen hinterlassen unter anderem an der Wasserversorgung. Ebenfalls defekt ist die lokale Kläranlage. Nach dem Einsatz am Krankenhaus wird arche noVa die Reparatur des Entwässerungssystems in Angriff nehmen. Dabei arbeitet das Team eng mit den zuständigen Behörden zusammen. „Der städtische Ingenieur ist sehr froh über unser Engagement und freut sich, dass wir vor Ort tatkräftig mitarbeiten“, berichtet Konrad Menzel. Die zahlreichen kleinen und größeren Flüsse in der Region seien seit dem Erdbeben stark verschmutzt, es werde höchste Zeit, dass die Kläranlage wieder in Betrieb gehen kann. arche noVa hat noch weitere Pläne für die Provinz Nuwakot: Die Reparatur von Quellfassungen, Rohrleitungen und Wasserausgabestellen in den entlegeneren Bergdörfern.
Im zweiten Einsatzgebiet von arche noVa, in Bhaktapur, wurde bereits vor einigen Tagen ein Wassertank an einer Notunterkunft errichtet. Damit wird die Versorgung von 1.500 vom Erdbeben betroffenen Menschen durchgängig gesichert. Zuvor hatten die Bewohner des Camps die Anlieferung durch Tanklastwagen genau abpassen müssen. arche noVa steht derzeit in Gesprächen mit Regierungsstellen, die für Bhaktapur fünf offizielle Übergangssiedlungen auf öffentlichen Grundstücken einrichten wollen. „7.200 Familien, die ihr Zuhause verloren haben, sollen dort Unterkunft finden. Geplant sind einfache Gebäude aus Bambus und Wellblech. Wir möchten in diesen Siedlungen Rohre, Speicher und wenn nötig Filter für die Wasserversorgung installieren sowie Toiletten und Waschplätze für die Körperhygiene errichten“, so Friedrich Machein.
Mit den in Nepal eingeflogenen Trinkwasseraufbereitungsanlagen hat arche noVa bereits in Haiti, Pakistan, auf den Philippinen und in Vanuatu gute Erfahrung gemacht. Eine Anlage kann bis zu 500 Liter Wasser pro Stunde produzieren. Im Idealfall können sechs Systeme bis zu 12.000 Menschen am Tag versorgen.
„Die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser ist in Krisengebieten, die durch Naturkatastrophen verwüstet worden sind, eines der wichtigsten Hilfsgüter“, resümiert Jens-Uwe Vogel, Geschäftsführer von VSX – Vogel Software. „Für die Installation entsprechender Anlagen kommt in den meisten Fällen auch Pumpentechnik zum Einsatz. Als Anbieter von Softwarelösungen zur Pumpenauslegung verbindet VSX nicht nur inhaltlich viel mit den Hilfsgütern des Nothilfe-Vereins, auch die regionale Nähe ist ein ausschlaggebender Aspekt, warum wir die arche noVa Helfer regelmäßig unterstützen. Aufgrund der aktuell akuten Lage haben wir nicht lange gezögert und eine entsprechende Spende ausgelöst. Darüber hinaus haben wir auch unsere Mitarbeiter zu Spenden aufgerufen.“
Weitere Informationen zum Nothilfeeinsatz von arche noVa erhalten Sie über folgenden Link:
http://www.arche-nova.org.
Quelle: VSX – VOGEL SOFTWARE GmbH