Standortmodernisierung und -erweiterung am Bürkert-Werk in Gerabronn
V.l.n.r.: Mathias Fruth, Betriebsratsvorsitzender, Carsten Böcking, Projektleiter des Bauvorhabens in Gerabronn, Professor Dr. Andreas Bürkert, Sprecher der Gesellschafter, Martin Wolfarth, Werkleiter Gerabronn, Ralf Ehrler, Geschäftsführer der Baufirma Stauch, Lorenz Kraft vom Architektenbüro Kraft & Kraft, Gerabronns Bürgermeister Christian Mauch sowie Georg Stawowy, CEO, und Stefan Müller, CTO, bei der symbolischen Grundsteinlegung. (Quelle: Bürkert Fluid Control Systems) (Bildquelle: Bürkert Fluid Control Systems)
„Bürkert baut“ – das war in den vergangenen Monaten bereits mehrmals zu lesen. Nach Erweiterungen am Bürkert Campus Criesbach und am Werk Öhringen stehen nun auch am Standort Gerabronn umfassende Baumaßnahmen an: „Durch das Wachstum der vergangenen Jahre sind wir räumlich schon lange an unsere Grenzen gekommen. Besonders für die Sozialbereiche blieben immer weniger Flächen übrig und auch das Betriebsrestaurant ist nicht mehr zeitgemäß“, so Werkleiter Martin Wolfarth. Das wird sich in den kommenden zweieinhalb Jahren nun ändern: In insgesamt drei Bauabschnitten finden umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen statt, um den Standort den Bedürfnissen des Unternehmens anzupassen: „Mit dieser Erweiterung werden wir eine wichtige Rolle im globalen Produktionsnetzwerk von Bürkert einnehmen“, ist Wolfarth überzeugt.
Projekt in drei Abschnitten
Im Bauabschnitt eins entstehen zum einen das neue Betriebsrestaurant sowie die Sozialräume für die rund 270 Mitarbeitenden am Standort, und auch der bereits vorhandene Reinraum wird erweitert – insgesamt rund 2.500 Quadratmeter Fläche werden in diesem ersten Teil des Projekts bearbeitet. Hinzu kommt der Aufbau einer Energiezentrale, denn die nachhaltige Energieversorgung hat bei den Baumaßnahmen einen hohen Stellenwert: Ziel ist es, die Umbauten so energieeffizient wie möglich zu gestalten: „Sowohl auf den Dachflächen als auch an der Fassade werden die Gebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Außerdem wird es ein System zur Wärmerückgewinnung aus der Drucklufterzeugung geben und überall dort, wo bisher mit Gas geheizt wurde, wird auf Wärmepumpentechnik und Geothermie umgestellt“, beschreibt Lorenz Kraft vom Architektenbüro Kraft & Kraft die Maßnahmen.
Der zweite Bauabschnitt soll ab März 2025 starten. Geplant ist – in Anschluss an bereits bestehende Gebäude – der Bau einer neuen Halle, um die Kapazitäten der Magnetventilmontage am Standort zu erweitern. Zusätzlich bietet dieser Neubau die erforderlichen Wachstumsflächen für das steigende Geschäft mit kundenspezifischen Lösungen, beispielsweise für die Medizin- und Analysetechnik, die Bürkert hauptsächlich in Gerabronn fertigt.
Den Abschluss der dreistufigen Baumaßnahmen bildet die Erweiterung der Spulenfertigung sowie der Lagerhalle. Außerdem werden bestehende Gebäude, die im Zuge der Umbaumaßnahmen nicht mehr benötigt werden, zurückgebaut. Dieser letzte Abschnitt ist ab November 2025 geplant.
Holz als nachhaltiges Baumaterial
Insgesamt investiert Bürkert rund 30 Millionen Euro in die Werksmodernisierung und -erweiterung. „Rund sechs Millionen fließen dabei in Maßnahmen zum nachhaltigen Bauen – darunter fallen beispielsweise eine gute Isolation der Gebäude sowie die Regenwassernutzung und auch Geothermie ist ein wichtiges Thema für uns“, erläutert Stefan Müller, CTO bei Bürkert und ergänzt: „Was den Einsatz von Holz betrifft, haben wir uns nach unseren Erweiterungsbauten in Criesbach und Öhringen hier noch einmal steigern können“. In Criesbach wurden die Hallenträger in Verbundbauweise aus Holz und Beton gefertigt, in Öhringen sind es neben den Trägern auch die Wände, die aus dem nachwachsenden Rohstoff aufgebaut wurden. In Gerabronn knüpft man nun daran an und nutzt Holz zusätzlich für das Dach. Außerdem wird der komplette Neubau des Betriebsrestaurants mit Holz realisiert.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und besonders im Vergleich zu Stahl und Beton fallen bei der Herstellung keine CO2-Emissionen an. Wichtig ist für Bürkert dabei, dass es sich – wo immer möglich – um heimisches Holz handelt, das möglichst kurze Anlieferungswege hat: „Das Holz wird überwiegend aus dem Schwarzwald und aus Mitteldeutschland bezogen“, erklärt Lorenz Kraft und ergänzt: „Wenn übliches Holz mehrere tausend Kilometer aus dem Ausland angeliefert wird, ist die Nachhaltigkeit aufgrund des langen Transports wieder hinfällig. Einzig bei speziellen Holzprodukten kann ein längerer Transportweg in Kauf genommen werden, ohne dass die Nachhaltigkeit darunter leidet.“ Der Architekt betont außerdem, wie bemerkenswert es sei, in welcher Konsequenz bei Bürkert über das Thema ‚Nachhaltiges Bauen‘ nachgedacht werde. „Das zeigt, welcher Verantwortung sich die Gesellschafter und die Geschäftsführung von Bürkert gegenüber der Umwelt bewusst sind“, betont Lorenz Kraft und auch Werksleiter Martin Wolfarth hebt hervor, dass ihn besonders die nachhaltige Bauweise und die Berücksichtigung von Natur und Umwelt am Projekt begeistere. Ein wichtiger Grundstein also für das Unternehmen auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.
Quelle: Bürkert GmbH & Co. KG