Neuartiger Turbinenregler von Voith bewährt sich in schottischem Kleinwasserkraftwerk
Im Rahmen einer Modernisierung des schottischen Kleinwasserkraftwerks Storr Lochs installierte der Technologiekonzern Voith im Jahr 2017 erstmalig ein neuartiges Stellorgan für dessen Turbinen. Dieses reguliert den Wasserdurchfluss durch das Verstellen der Turbinenschaufeln. Die auf einer bewährten Konstruktion basierende Entwicklung ist besonders kompakt, lässt sich leicht installieren sowie warten.
Das Kleinwasserkraft Storr Lochs in Schottland. (Foto: Voith)
Zudem zeichnet sich die hydraulische Regulierung durch ihre Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz aus. Nach über einjährigem zuverlässigen Betrieb hat sich das System bewährt.
Seit 1952 nutzt der Schottische Energieversorger SSE das Wasser des Loch Leatan auf der Isle of Skye zur Stromproduktion. Das Kleinwasserkraftwerk Storr Lochs im Norden der Insel, verfügt über eine Kapazität von rund zwei Megawatt und ist mit insgesamt zwei Francis-Turbinen ausgestattet. Im Rahmen einer umfangreichen Modernisierung erhielt das Kraftwerk unter anderem zwei neue Turbinen mit jeweils einem Stellorgan. Dessen äußerliche Besonderheit ist eine besonders kompakte Bauweise. Sie ermöglicht die einfache Integration in bestehende Anlagen – selbst bei schwierigen Platzverhältnissen. Das in sich geschlossene System des autarken Kompaktantriebs bietet weitere Vorteile: So benötigt er beispielsweise keine weitere Verrohrung. Zudem erfordert das Stellorgan keinen zusätzlichen Druckspeicher und arbeitet mit einem sehr kleinen Ölvolumen. Dies ermöglicht einen besonders sicheren Betrieb ohne Ölverluste, was die Neuentwicklung sehr umweltfreundlich macht. Durch dieses Bauprinzip sind zudem die in konventionellen Systemen notwendigen regelmäßigen Prüfungen beziehungsweise Abnahmen nicht notwendig. Vor allem in abgeschieden gelegenen Anlagen, wie im Norden der Isle of Skye, bedeutet dies eine enorme Kostenersparnis im Servicebereich. So erfolgte die Vormontage des Systems direkt beim Turbinenhersteller. In Schottland gab es daher nur einen sehr geringen Aufwand für Montage und Inbetriebnahme.
Der in Storr Lochs erstmals in einem Kleinwasserkraftwerk eingesetzte Kompaktantrieb basiert auf dem bereits in vielen unterschiedlichsten Anlagen bewährten servohydraulische Linearantrieb Closed Loop Differential Pump, kurz CLDP, den Voith Turbo seit einigen Jahren im Portfolio hat. Er ist unter anderem wegen seiner Verschleißarmut und der damit verbundenen langen Lebensdauer bei Anwendungen im Dauereinsatz beliebt und wird unter anderem in der Lebensmittelindustrie sowie für Prüfstände und Labormaschinen verwendet. Für den Einsatz im Storr Lochs Kraftwerk passte das Voith-Team den CLDP den Anforderungen des Kraftwerkbetreibers an. Dank der hohen Flexibilität des CLDP ließ sich dies leicht umsetzen und es konnten deutliche Kostenersparnisse gegenüber einer Neuentwicklung erreicht werden. Seit Ende 2017 ist das System im schottischen Wasserkraftwerk im Einsatz und arbeitet dort mit einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit.
Quelle: Voith GmbH & Co. KGaA