Kanal in Berlin soll durch UV-System von Xylem zum Schwimmen freigegeben werden
Ein innovatives Projekt im Zentrum Berlins wird einen ungenutzten Spreekanal in einen innerstädtischen Schwimmbereich umwandeln. Das Projekt unter Leitung des gemeinnützigen Vereins Flussbad Berlin wird zur Reinigung des Wassers natürliche Wasserfilter sowie ein UV-System der Xylem Marke Wedeco einsetzen.
Flussbad Berlin
Die Museumsinsel im Herzen Berlins wird vom Spreekanal und der Spree umflossen. Der Kanal wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts nicht länger für die Schifffahrt genutzt, und 1925 wurde die letzte Badeanstalt geschlossen.
Die Projektidee – den Kanal in einen 835 m langen Badebereich umzuwandeln, wurde 1997 von den Künstlern und Architekten, den Brüdern Jan und Tim Edler, entwickelt. 2012 gründeten sie Flussbad Berlin und 2014 erhielt die Organisation von der Bundesregierung und der Stadt Berlin 4 Millionen Euro.
Sicherstellen guter Wasserqualität
Stromaufwärts vom Badebereich wird ein Pflanzen-Kies-Filter gebaut, mit dessen Hilfe das Wasser auf natürliche Art gereinigt wird. Falls die Wasserqualität aufgrund von Kanalüberläufen durch starke Regenfälle oder aufgrund einer durch hohe Temperaturen gesteigerten mikrobiologischen Aktivität schlechter wird, sorgt Wedecos Spektron UV-System dafür, dass die Wasserqualität nicht beeinträchtigt wird.
„Das Ziel des Projektes ist es, die Lebensqualität der Menschen, die in Städten leben, zu verbessern“, erklärt Carlos Silva, Vertriebshändler bei Xylem. Um das Projekt zu unterstützen, hat Xylem sein UV-System in der Testphase kostenlos zur Verfügung gestellt.
UV-Licht ermöglicht eine umweltfreundliche Desinfektion
Derzeit befindet sich das Projekt in einer Testphase. Das UV-System nutzt UV-Strahlung, um das Wasser zu reinigen und schädliche Mikroorganismen, Viren und Bakterien zu entfernen. Es ergänzt den natürlichen Filter, der das Wasser nur in begrenztem Umfang reinigen kann.
Das UV-Licht deaktiviert die Zellteilung der Organismen. Die UV-Dosis liegt genau in dem Bereich, der eine Photoreaktivierung der Mikroorganismen verhindert und gleichzeitig die Kosten auf einem vernünftigen Niveau hält.
„Die Stromkosten sind nicht der Rede wert“, fährt Carlos Silva fort. „Außerdem ist ein Niederdruck-UV-System wesentlich besser geeignet als chemische Verfahren, in denen Chlor oder Chloroxid eingesetzt werden, da weder schädliche Abfallprodukte produziert noch Chemikalien verwendet werden.“
Ein Konzept für die Revitalisierung anderer Flüsse und Kanäle
Das Berliner Projekt zeigt, dass es möglich ist, innerstädtische Badebereiche zu schaffen und zu sanieren. Mit dem richtigen Konzept können natürliche Gewässer kostengünstig sauber gehalten werden und somit Möglichkeiten zum Schwimmen und für andere Wasseraktivitäten bieten. Beispielsweise könnten Kanäle mithilfe künstlich erzeugter Wellen zum Wakeboarding oder zum Surfen verwendet werden.
Der Badebereich Flussbad Berlin soll, wenn alles nach Plan läuft, 2025 fertig gestellt sein.