Weltwassertag 2025: Technologie für die Erschließung alternativer Trinkwasserquellen

21.03.2025
Der Weltwassertag der Vereinten Nationen am 22. März 2025 steht unter dem Motto „Erhalt der Gletscher". Ein Thema, das auch deshalb relevant ist, weil Gletscher eine wichtige Rolle in der Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen spielen.
Weltwassertag 2025: Technologie für die Erschließung alternativer Trinkwasserquellen

Heinz Lutz, Geschäftsführer von Lutz-Jesco (Bildquelle: Lutz-Jesco GmbH)

Sie speisen Flüsse und Seen vor allem in regenarmer Zeit mit Wasser und sorgen so für ausreichende Pegelstände. Gleichzeitig sei es wichtig, sich auf die Nutzung alternativer Trinkwasserquellen vorzubereiten, um auch in Zukunft die Versorgung gewährleisten zu können, betont Heinz Lutz, Geschäftsführer von Lutz-Jesco, ein Unternehmen aus Wertheim, das auf Trinkwasser-Technologie spezialisiert ist.

Gletscher ziehen sich weltweit aufgrund des Klimawandels zurück. Damit verlieren viele Regionen dynamische Speicher, welche Flüsse und Grundwasserspeicher zyklisch mit Süßwasser versorgen. „In vielen Gebieten, wie zum Beispiel in Teilen von Asien, Südamerika und Europa, sind Gletscher eine wichtige Quelle für Trinkwasser. Daher ist es für die betroffenen Menschen entscheidend, dem dramatischen Rückgang der Eismassen entgegenzuwirken — insbesondere durch die Reduktion des CO2-Ausstoßes", erklärt Heinz Lutz, Geschäftsführer der Lutz Holding GmbH. „Darüber hinaus sollten sich die betroffenen Regionen aber auch darauf vorbereiten, verstärkt alternative Wasserquellen wie Regenwasser und Oberflächenwasser zu nutzen. Da diese Quellen jedoch häufiger stärker mit Schadstoffen, Mikroplastik und chemischen Verunreinigungen kontaminiert sein können, sind Technologien zur sicheren Wasseraufbereitung von zentraler Bedeutung.“

Mobile Chlorungsanlage ermöglicht schnelle Desinfektion von Trinkwasser beispielsweise in abgelegenen Regionen
Lutz-Jesco entwickelt seit Jahrzehnten Technik für die Wasseraufbereitung, die in Trinkwasserwerken auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen — unter anderem Filter-, Desinfektions- und Dosieranlagen. Zum Portfolio zählen aber auch mobile Technologien, die bei der Aufarbeitung alternativer Wasserquellen ihre Vorteile ausspielen. Die SAFETYCHLORMIX beispielsweise ist eine plug-and-play-fähige Chlorungsanlage, die auf eine Sackkarre montiert ist. Dadurch kann eine einzelne Person die Anlage problemlos an den Einsatzort bringen und mit der Chlorung für die Trinkwasseraufbereitung beginnen. Das Herzstück der Anlage ist eine Membrandosierpumpe der Serie MAGDOS, die eine Calciumhypochlorit-Lösung in das kontaminierte Wasser einbringt um Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen abzutöten beziehungsweise zu inaktivieren. „Dank seiner mobilen Bauweise ist das System flexibel einsetzbar, insbesondere in Bereichen, in denen eine schnelle und zuverlässige Desinfektion von Trinkwasser erforderlich ist — etwa bei der Versorgung in abgelegenen Regionen" oder bei kurzfristigen Maßnahmen, sagt Lutz.

Neuer Schaltschrank betreibt Desinfektionsanlagen mit Sonnenenergie
Desinfektionsanlagen für die Trinkwasseraufbereitung von Lutz-Jesco lassen sich mittlerweile sogar an Orten einsetzen, wo kein Strom verfügbar ist. Hier kommt ein neues Produkt namens Solarhub ins Spiel, ein Solar-Kraftwerk, das die Pumpen und Desinfektionsanlagen mit Sonnenenergie betreibt. „Wir liefern die Solaranlage komplett vorkonfiguriert mit allen notwendigen Komponenten für den Betrieb. Dazu gehören Solarpaneele, ein Batterieladeregeler, ein Wechselrichter, ein Stromspeicher sowie die Verkabelung", sagt Lutz. Alle Komponenten seien aufeinander abgestimmt, sodass Anwender das Solarkraftwerk sofort und zuverlässig nutzen können, ohne sich mit komplexen technischen Details befassen zu müssen. „Technologien wie diese können einen Beitrag leisten, in Zeiten des Gletscher-Rückgangs besonders in abgelegenen Gebieten alternative Quellen für Trinkwasser zu erschließen.“

Weitere Artikel zum Thema

Orben sichert die Heizwasserqualität des experimentellen Forschungsprojekts „Efficient Pit“

26.11.2025 -

Wie lässt sich überschüssige Wärme im Sommer speichern, um sie im Winter zu nutzen? Wie sieht die nächste Generation von Wasser-Wärmespeichern aus? In Rechlin an der Müritz geht man dieser Frage nach. Die Projektpartner Solmax Geosynthetics GmbH und Solites, ein Teil der Steinbeis Innovation GmbH, widmen sich in einem vierjährigen Forschungsprojekt der Weiterentwicklung von Erdbeckenspeichern. Ziel ist es, Speicher zu entwickeln, die den Anforderungen des deutschen und europäischen Wärmesektors dauerhaft gerecht werden.

Mehr lesen

De.mem: Fragmentierter, aber aufstrebender Wassermarkt bietet Chancen

28.10.2025 -

Wasser ist eine lebenswichtige, unverzichtbare Ressource – für uns Menschen ohnehin, aber ebenso für die Wirtschaft. Das Management und der Schutz von Wasserressourcen, Ökosystemen und Trinkwasser gehört zu den Eckpfeilern des Umweltschutzes und nimmt mehr und mehr an Bedeutung zu. Der Markt für Wasseraufbereitungslösungen wächst daher stark, ist aber gleichzeitig äußerst fragmentiert, da es eine Vielzahl von unterschiedlichen Anbietern gibt.

Mehr lesen

Chlorgas in der Industrie sicher und nachhaltig dosieren

20.10.2025 -

Prozesswasser desinfizieren, Textilien bleichen, Grundstoffe wie PVC herstellen: Chlorgas ist in der Industrie unverzichtbar. Doch der Umgang mit der Chemikalie ist hochgefährlich, da schon geringe Mengen die Gesundheit irreparabel schädigen können. Entsprechend wichtig ist es, dass Anwender nicht Komponenten verschiedener Hersteller kombinieren müssen – mit allen Risiken von Kompatibilitätsproblemen.

Mehr lesen

Anwenderbericht: Perfektes Kreislaufwasser für Nahwärmenetz

10.10.2025 -

Unabhängig von der Größe eines Wärmenetzes ist die Qualität des im Pufferspeicher und im Kreislauf befindlichen Wassers eine zentrale Voraussetzung für einen langfristig störungsfreien und nachhaltigen Betrieb. Die Biogasanlage in Finningen wurde im Jahr 2004 errichtet, 2013 folgte die Gründung der GSW Finningen KG. Im Zuge der Erweiterung ihrer biogasbetriebenen Nahwärmeanlage im Jahr 2024 holte sich das Unternehmen fachkundige Unterstützung ins Haus.

Mehr lesen

100 Jahre Josef Grünbeck – Ein Visionär, der Wasser verstand

30.09.2025 -

Am 17. September 2025 wäre Josef Grünbeck 100 Jahre alt geworden. Der Gründer der heutigen Grünbeck AG war ein Mann mit Visionen, der früh erkannte, wie essenziell hygienisch einwandfreies Wasser für die Lebensqualität der Menschen ist. Mit technischem Know-how, unternehmerischem Mut und einem tiefen Verantwortungsbewusstsein legte er 1949 den Grundstein für ein Unternehmen, das heute weltweit Standards in der Wasseraufbereitung setzt.

Mehr lesen