Jordanien mit deutscher Pumpentechnik auf dem Weg zu nachhaltiger Wassergewinnung

20.12.2011

Mit dem Austausch ineffizienter Pumpen in einer Pumpstation nahe der Hauptstadt Amman trägt ein Entwicklungshilfsprojekt zur Verbesserung der jordanischen Wasserversorgung erste Früchte.

Jordanien mit deutscher Pumpentechnik auf dem Weg zu nachhaltiger Wassergewinnung

Hochmoderne Wilo-Druckmantelpumpen mit elektronischer Regelung reduzieren im Vergleich zu den Altpumpen deutlich den Stromverbrauch und den damit verbundenen CO2-Ausstoß. (Foto: Wilo)

Im Juli 2011 ging das modernisierte Pumpwerk Ebqoriyyeh als Pilotanlage in Betrieb. Es versorgt etwa 50.000 Menschen mit Trinkwasser. Der Ersatz der völlig veralteten Blockpumpen durch hochmoderne Druckmantelpumpen mit elektronischer Regelung steigerte die Kapazität und Zuverlässigkeit des Pumpwerks erheblich. Die Pumpentechnik sowie wertvolles technisches Know-how im Bereich der Wasserversorgung steuerte der Dortmunder Pumpenspezialist WILO SE bei. Weitere Projektpartner sind die German Water Partnership (GWP) sowie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Hintergrund der Modernisierungsmaßnahme ist die schwierige Wasserversorgung in Jordanien, das zu den wasserärmsten Ländern der Welt zählt. Da es dort keine durchgehende Wasserversorgung gibt, lagert Wasser in der Regel in Tanks auf den Dächern der Wohnhäuser. Vor allem der Transport des Wassers stellt ein Problem dar. Pumpstationen fördern das Wasser für Millionen von Menschen aus dem Jordantal in die Hauptstadt Amman. Hierbei ist ein Höhenunterschied von 1.400 Metern zu überwinden. Veraltete Pumpentechnik verursacht einen enorm hohen Energieverbrauch. Allein 15 Prozent der landesweit verbrauchten elektrischen Energie gehen auf das Konto der Wasserversorgung. Da in erster Linie fossile Brennstoffe der Energieerzeugung dienen, ist damit eine hohe CO2-Belastung verbunden. Außerdem kommt es durch marode Anschlüsse zwischen Pumpen und Leitungen zu enormen Wasserverlusten.

Ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt im Rahmen einer öffentlich-privatwirtschaftlichen Partnerschaft soll die Situation nachhaltig verbessern. Die German Water Partnership (GWP), die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie der Pumpenhersteller Wilo initiierten 2008 das gemeinsame Entwicklungshilfsprojekt. Zur Steigerung der Energieeffizienz in Anlagen der jordanischen Wasserversorgungsbehörde (Water Authority of Jordan) haben die Projektbeteiligten begonnen, die marode Versorgungstechnik schrittweise auf einen zeitgemäßen und wirtschaftlichen Stand zu bringen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) fördert das Projekt aus Mitteln im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative.

Im Mittelpunkt des Projekts steht, die überalterten Aggregate in den Pumpwerken der jordanischen Wasserversorgungsbehörde gegen den neuesten Stand der Pumpentechnik auszutauschen. Ziel ist es, den Stromverbrauch und die damit verbundenen extremen Energiekosten und Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren. Das als Pilotanlage modernisierte Pumpwerk Ebqoriyyeh belegt eindrucksvoll die enormen Einsparpotenziale. Ein Verbrauchsmonitoring der Performance Management Unit (PMU) des jordanischen Ministeriums für Wasser und Bewässerung ergab eine um 35 Prozent verbesserte Energieeffizienz im Vergleich zum Ausgangszustand. Durch den deutlich geringeren Stromverbrauch lassen sich rund 1.200 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die Pumpen finanzieren sich über die geringeren Energiekosten. So rechnet sich ihr Kauf bereits nach zwei bis drei Jahren.

Aufgrund der guten Erfahrungen aus dem Pilotprojekt sollen stromsparende Systemlösungen von Wilo in Zukunft landesweit zum Einsatz kommen. Sie tragen damit zu einer nachhaltigen Wasserversorgung in Jordanien bei. So ließen sich die Energiekosten für die dortige Wasserwirtschaft umgerechnet um bis zu eine Millionen Euro pro Jahr senken. Das durch die Modernisierungsmaßnahmen eingesparte Geld könnte wiederum in andere wichtige Entwicklungsprojekte fließen. Das Projekt hat zudem Signalcharakter für andere Länder. Es zeigt, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit einander nicht widersprechen.

Quelle: WILO SE

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