EU-Forschungsprojekt B-WaterSmart zur effizienten Wassernutzung gestartet

03.09.2020
Klimawandel und Umweltverschmutzung führen dazu, dass Wasser mancherorts knapp wird – auch in Deutschland. Ansätze der Kreislaufwirtschaft und smarte Technologien können helfen, die Verfügbarkeit von Trinkwasser zu erhöhen.
EU-Forschungsprojekt B-WaterSmart zur effizienten Wassernutzung gestartet

Wasser smart und effizient nutzen ist das Ziel des EU-Projekts. (Bildquelle: IWW)

Mit dem Ziel solche Innovationen stärker in der Praxis des Wassersektors zu verankern, startet heute das EU-Forschungsprojekt B-WaterSmart. Koordiniert wird das mit 15 Millionen Euro geförderte Vorhaben vom IWW Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung, das zum Forschungsnetzwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gehört. Ein Fünftel der Fördermittel fließt nach Deutschland.

„Dieses Projekt hat Leuchtturm-Charakter. Wir betrachten mit dem Forschungsvorhaben den Wassersektor als ein ganzheitliches System aus Natur, Technologie und Gesellschaft. In Kooperation mit verschiedenen Interessengruppen werden innovative Lösungsansätze entwickelt und in sechs europaweit verteilten Reallaboren getestet. Diese sollen die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Wasserversorgung nachhaltig und widerstandsfähig zu gestalten und sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen“, erklärt David Schwesig, Technischer Leiter des IWW. Gerade im digitalen Bereich gebe es noch ungenutzte Potenziale. Mit B-WaterSmart wolle man auch diese weiterentwickeln.

Das IWW begleitet zudem eine Fallstudie, die vom Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV) und dem DMK Deutsches Milchkontor GmbH in Ostfriesland im Rahmen von B-WaterSmart durchgeführt wird. Zusammen mit der EnviroChemie GmbH errichten die Partner eine Pilot-Anlage, die Prozesswasser aus der Molkereiwirtschaft so aufbereitet, dass es Trinkwasserqualität aufweist und im Produktionsprozess wiederverwertet werden kann.

In den kommenden vier Jahren arbeiten insgesamt 36 Projektpartner aus Deutschland, Portugal, Spanien, Belgien, Niederlande, Italien, Norwegen und Griechenland an technischen und digitalen Lösungen sowie an neuen Geschäftsmodellen. In den Reallaboren werden die Möglichkeiten der effizienten Wassernutzung unter geografisch verschiedenen Bedingungen beleuchtet. In Alicante (Spanien), Bodø (Norwegen), Flandern (Belgien), Lissabon (Portugal), Ostfriesland (Deutschland) und Venedig (Italien) entwickeln die Forschungspartner, gemeinsam mit lokalen Wasserbetrieben und Technologieanbietern, eine jeweils passende Lösung und testen deren Betrieb vor Ort. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms „Horizon 2020“ gefördert.

Weitere Artikel zum Thema

DVGW-Umfrage unter Wasserbetrieben zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung in Deutschland

19.06.2023 -

Der weltweite Klimawandel und mehrere aufeinanderfolgende Jahre mit Hitze und Trockenheit wirken sich auf die Trinkwasserversorgung in Deutschland aus. In einer Umfrage unter rund 360 Wasserversorgungsunternehmen hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. ermittelt, welchen Herausforderungen die Branche gegenübersteht und wie Lösungsstrategien aussehen.

Mehr lesen

Effizienter Einsatz von Wasser in der Agrarwirtschaft – Analysten sehen wachsenden Bedarf

15.02.2023 -

Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile überall auf der Welt zu spüren. So waren etwa im Sommer 2021 weite Teile der Nordhalbkugel von extremer Hitze und Dürre betroffen. Der damit verbundene Wassermangel beeinträchtig und bedroht im schlimmsten Falle das Leben von Menschen und der Natur vor Ort. Gleichzeitig erschwert die Trockenheit in den betroffenen Regionen dieser Erde auch die Landwirtschaft.

Mehr lesen

Xylem gewinnt bei den Global Water Awards als “Net Zero”-Champion

25.05.2022 -

Der weltweite Wassertechnologieführer Xylem wurde bei den Global Water Awards 2022 zum „Net Zero Carbon Champion“ ernannt und würdigte damit die Arbeit des Unternehmens zur Beschleunigung der Dekarbonisierung des Wassersektors. Zusätzlich zu seinen eigenen Verpflichtungen, Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen, arbeitet Xylem mit Versorgungsunternehmen, Unternehmen und Wassermanagern auf der ganzen Welt zusammen, um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Mehr lesen