Effizienter Einsatz von Wasser in der Agrarwirtschaft – Analysten sehen wachsenden Bedarf

15.02.2023
Die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile überall auf der Welt zu spüren. So waren etwa im Sommer 2021 weite Teile der Nordhalbkugel von extremer Hitze und Dürre betroffen. Der damit verbundene Wassermangel beeinträchtig und bedroht im schlimmsten Falle das Leben von Menschen und der Natur vor Ort. Gleichzeitig erschwert die Trockenheit in den betroffenen Regionen dieser Erde auch die Landwirtschaft.
Effizienter Einsatz von Wasser in der Agrarwirtschaft – Analysten sehen wachsenden Bedarf

(Bildquelle: Water Ways Technologies)

Für die wird Wasser wiederum dringend benötigt, da sonst Missernten das Leben der Anbauer vor Ort sowie im größeren Zusammenhang auch die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung gefährden. Wer gute Erträge auf den von Trockenheit betroffenen Felder erwirtschaften will, wird zunehmend auf Bewässerung setzen müssen. Das steht im Konflikt mit Notwendigkeit, verantwortungsvoll mit der wichtigen und knappen Ressource Wasser umzugehen.

Wirtschaftlichkeit und Ressourcenschonung Tropfen für Tropfen
Den Schlüssel zur Lösung dieses Konflikts bieten Unternehmen, die auf smarte Bewässerungstechnologien setzen. Hierzu zählt die Tröpfchenbewässerung, eine Art der Mikrobewässerung, bei der das Wasser langsam zu den Pflanzenwurzeln tropft, um Wasserverschwendung und die Auswaschung wichtiger Nährstoffe zu verhindern. Es ist eine effiziente und wirtschaftliche Methode zur Bewässerung von Pflanzen.

Solche Systeme bestehen aus Verteilern, Tropfschläuchen, Tropfleitungen, Filtern, Ventilen und Druckpumpen und mittlerweile auch über intelligente Steuerungen, so dass Wasser und Dünger sparsamst eingesetzt‚ werden. Nach Schätzungen der Universität von Rhode Island ist die Tropfbewässerung zu 90 Prozent effizient, während andere Bewässerungstechniken nur zu 65 bis 75 Prozent effizient sind. Die Tropfbewässerungssysteme finden in Gebieten mit hoher Wasserknappheit rasch Verbreitung. Darüber hinaus werden diese Systeme häufig in kommerziellen Gärtnereien und landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt, um einen geringen Wasserabfluss und eine geringe Verdunstung zu gewährleisten. Die Tropfbewässerung wird in einer Vielzahl von Feld- und Forstkulturen sowie in Gemüse- und Staudengärten eingesetzt. Über den Globus hat sich mittlerweile eine ganze Branche für solche sparsamen Bewässerungssysteme entwickelt. Für sie bietet diese Krise gleichermaßen neue Wachstumschancen. Marktanalysten sagen der Branche ein dynamisches Wachstum voraus.

Zu einer positiven Beurteilung der Marktperspektiven kommt etwa die aktuelle Studie von Marketreseach, einer Marktforschungsgesellschaft, wenn es um Branchenanalysen geht. Dem Bericht zufolge könnte sich das weltweite Marktvolumen für Tröpfchenbewässerung von geschätzten 9,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 auf 34,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2031 erhöhen. Das würde einem Zuwachs von knapp 280 Prozent und damit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14,2 Prozent pro Jahr entsprechen.

Innovationskraft made in Israel
Es gibt verschiedenste Firmen, die den effizienten und damit sparsameren Einsatz von Wasser, aber auch Dünger und Pflanzenschutz im Fokus haben. Zu den Firmen, die auf diesem Gebiet tätig sind, gehören beispielsweise Netafim und Rivulis sowie die kanadische Wachstumsfirma Water Ways Technologies. Alle drei Firmen haben ihren Ursprung und Sitz in Israel.

Erfinder der Tröpfchenbewässerung als Global Player
Netafim ist ein Unternehmen im Bereich der intelligenten Bewässerungslösungen, mit einem Umsatz von etwas mehr als 1 Milliarde US-Dollar.  Das 1965 in Israel gegründete Unternehmen sieht sich als Pionier in der Tröpfchenbewässerung. Mit 33 Tochtergesellschaften, 17 Produktionsstandorten und insgesamt rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Welt bietet Netafim in mehr als 110 Ländern Lösungen für Landwirte jeglicher Größenordnung an. Kunden sind laut Angaben des Unternehmens Kleinbauern bis hin zu großen landwirtschaftlichen Erzeugern. Heute stellt Netafim vielfältige Lösungen für Landwirtschaft, Gewächshäuser, Landschaftsbau und Bergbau bereit - von hochmodernen Tropfern hin zu fortschrittlichen automatisierten Systemen und bietet dafür zudem technischem und betrieblichem Support. Netafim ist seit einer Übernahme mittlerweile eine Tochter des Chemiekonzerns Orbia (ehemals Mexichem).

Rivulis als weiterer großer Player
Rivulis ist ein weltweiter Anbieter von Bewässerungsprodukten, die in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau, im Gartenbau und im Bergbau eingesetzt werden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz - wie bereits kurz erwähnt - ebenfalls in Israel. Rivulis gilt als zweiter großer Player im Markt mit einem Umsatzvolumen von rund 700 Millionen US-Dollar. Gegründet wurde das Unternehmen ebenfalls Mitte der 1960er Jahre und kann daher auf langjährige Erfahrungen zurückblicken. Der jüngste Meilenstein in der Firmengeschichte war 2022 die Fusion mit dem indischen Konkurrenten Jain Irrigation. Auch Rivulis verfügt über eine starke globale Präsenz mit 16 Produktionsstätten, 2.300 Mitarbeitern und drei Forschungs- und Entwicklungszentren (in Israel, Griechenland und Kalifornien). Rivulis arbeitet nach eigenen Angaben mit rund  3.300 Partnern weltweit zusammen, um schlüsselfertige Mikrobewässerungslösungen für alle Bedürfnisse der Landwirte zu liefern, vom einzelnen Landwirt bis hin zu großen Unternehmensplantagen in der Landwirtschaft, im Gartenbau, in Gewächshäusern und im Bergbau. Das Unternehmen ist privatwirtschaftlich organisiert und seit 2014 in der Hand des israelischen Private-Equity-Fonds FIMI Opportunity Fund.

 

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