Allweiler erhält 5 Mio. €-Auftrag für irakische Kraftwerke

24.09.2010

Die Allweiler AG, ein Unternehmen der Colfax Corp., liefert über die Siemens AG Brennstoffeinspritzanlagen für Gasturbinen in den Irak. Die ersten beiden Anlagen werden Anfang 2011 fertiggestellt. Fünf weitere sind vom irakischen Energieministerium bestellt und für drei weitere Anlagen besteht eine feste Option.

Allweiler erhält 5 Mio. €-Auftrag für irakische Kraftwerke

Allweiler AG

Alle Anlagen ermöglichen als Besonderheit den Wechsel zwischen verschiedenen Flüssigbrennstoffen ohne die Turbinen abzuschalten. Die Anlagen dienen zur Erweiterung bestehender Kraftwerke in Kirkuk und für Kraftwerksneubauten in Baiji und Baghdad.

Die Brennstoffanlagen sind mit zwei Hochdruckpumpen redundant ausgelegt. Die Gasturbinen können mit Heizöl „EL“ und Schweröl „S“ oder Heizöl „EL“und Rohöl betrieben werden. Die Umschaltung zwischen jeweiligen Medien erfolgt innerhalb von ca. zwei Minuten bei laufendem Betrieb. „Dies war die größte technische Herausforderung bei der Entwicklung dieser Anlagen. Unsere Lösung gab den Ausschlag dafür, dass Allweiler diesen Millionenauftrag erhalten hat.“ so Stefan Kleinmann, Vice President Geschäftsbereich Industrie und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Allweiler AG. Als Systemlieferant ist der Kraftwerksbau eine der Kernkompetenzen der Allweiler AG. Das Unternehmen greift hier auf jahrzehntelange Erfahrungen und spezifisches Know-how zurück.

Beim Wechsel zwischen den Brennstoffen muss die Anlage Temperaturunterschiede von über 120 OC ohne Unterbrechung verarbeiten. Johann Engelmann, Verkaufs- und Serviceleiter Anlagen: „Beim Anfahren der Turbine wird niedrigviskoses Heizöl in einem Temperaturbereich von 5 °C bis 25 °C und im Normal- und Dauerbetrieb dann höherviskoses Roh- oder Schweröl mit Temperaturen bis zu 130 OC gefördert. Die Temperaturwechsel erfolgen mit 60 OC pro Minute.“ Dabei muss die Anlage die temperaturabhängigen Veränderungen kompensieren. Betriebskritisch ist die exakte Steuerung des Förderdrucks vor und hinter den Pumpen. Sinkt dieser beim Wechsel des Brennstoffs, so bilden sich Gasblasen im Medium und es könnte zu kapitalen Schäden in den Pumpen und zur Notabschaltung der Turbine kommen. Eine ausgefeilte und reaktionsschnelle Ventilsteuerung verhindert dies.

Die Antriebsleistung der Pumpen in der Anlage beträgt 287 kW, der Förderdruck erreicht bei einer Mediumstemperatur von 130 OC etwa 100 bar.

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