Voith Hydro und STRUCINSPECT verbessern gemeinsam die Überwachung von Wasserkraftanlagen

23.03.2023
Wasserkraft ist heute die weltweit größte erneuerbare Energiequelle. Um das meiste aus Wasserkraftwerken herauszuholen, ist es besonders wichtig, ihre Lebensdauer zu maximieren. Strukturen, wie etwa Rohrleitungen und Turbinen, in einwandfreiem Zustand zu halten, hat daher größte Bedeutung.
Voith Hydro und STRUCINSPECT verbessern gemeinsam die Überwachung von Wasserkraftanlagen

Infrastructure Lifecycle Hub Oberfläche. (Bildquelle: Voith GmbH & Co. KGaA)

Um diese Herausforderung zu bewältigen, ist einer der Anbieter von Wasserkraftausrüstung nun eine Partnerschaft mit dem österreichischen corporate Start-up STRUCINSPECT eingegangen.

STRUCINSPECT betreibt den ersten Infrastructure Lifecycle Hub für digitale Infrastrukturinspektionen und Lifecycle Management. Die webbasierte Kollaborationsplattform ist das Herzstück des Portfolios und kombiniert Technologien und Funktionen für eine sichere, nachhaltige und ressourcensparende Instandhaltung von Brücken, Tunneln und Dämmen. Damit unterstützt STRUCINSPECT seine Kunden bei der Umstellung ihrer bestehenden Verfahren zur Inspektion und Verwaltung von Infrastruktur auf einen vollständig digitalisierten Prozess. Konfigurierbare Technologiebausteine ermöglichen individuelle Lösungen für effektive Entscheidungen hinsichtlich der Instandhaltung.

Die Lösung wird bereits im Bereich der Verkehrsinfrastruktur eingesetzt und ihr enormes Potenzial für Staudämme (insbesondere an Wasserkraftwerke) rückt nun stärker ins Blickfeld. Voith Hydro sieht in diesem Angebot einen großen Mehrwert für Betreiber weltweit.

„Die Idee ist simpel und gleichzeitig genial. Während es bisher äußerst kompliziert war, die Infrastruktur rund um das Wasserkraftwerk im Auge zu behalten, ist die digitale Beurteilung und Nachverfolgung des Zustands nun nicht nur einfacher, sondern auch sicherer“, erklärt Voith Hydro CTO Dr. Norbert Riedel.

Digitale Inspektion in Schottland
Ein gemeinsames Pilotprojekt wird aktuell in Schottland durchgeführt, wo die Inspektion des 72 Jahre alten Kraftwerks Clunie auf ein neues Niveau gehoben wird. Der Betreiber SSE Renewables nimmt hierdurch eine Vorreiterrolle bei der digitalen Inspektion ein.

„Wir sind begeistert von den neuen Möglichkeiten, die diese Technologie mit sich bringt, und sehr zufrieden mit den beiden Unternehmen, die uns bei der Implementierung unterstützen“, sagt Stephen Crooks, Renewables (Civil) Engineer bei SSE. „Dieser Ansatz erlaubt uns die zentrale Verwaltung sämtlicher Daten und die Generierung eines messbaren Mehrwerts aus diesen.“

„Die Inspektionen der baulichen Infrastruktur finden bei Clunie aktuell in Form von Begehungen statt“, erklärt Albrecht Karlusch, Geschäftsführer bei STRUCINSPECT. „Es können jedoch Probleme auftreten, wenn Schäden während solcher manuellen Kontrollen nicht erkannt werden. Und genau hier kommen die Vorteile unserer digitalen Inspektionstechnologie ins Spiel“, fährt Karlusch fort.

Die Ausgangsdaten können beispielsweise durch Drohnen, Unterwassergeräte oder Smartphones erfasst werden. Diese Daten werden dann an den sogenannten Infrastructure Lifecycle Hub übertragen, wo sie mithilfe künstlicher Intelligenz analysiert werden und ein 3D-Modell erstellt wird. Technologien wie etwa die Integration von Building Information Modeling oder Augmented Reality können ebenfalls eingesetzt werden. In der Zukunft werden digitale Inspektionen in kürzeren Intervallen und mit weniger manuellem Aufwand durchgeführt werden. Durch die KI-gestützte Schadenserkennung werden selbst kleinste Veränderungen erkannt. Diese Analyse dient als Grundlage für Entscheidungen zur Instandhaltung durch die Ingenieure und erlaubt die Konzentration ihrer kostbaren Ressourcen auf genau dieses Kernelement.

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