Stufenweise Anpassung – Wasserversorger modernisiert Versorgungsnetz mit Prozessleittechnik von Siemens

14.06.2019

Die Stadtwerke Annweiler versorgen in ihrem 130 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet 13 Gemeinden mit insgesamt rund 16.000 Einwohnern mit Frischwasser. Um die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Wasser weiterhin sicherstellen zu können, war es notwendig, die Automatisierungstechnik der Anlagen zur Wasserver- und Entsorgung zu modernisieren.

Stufenweise Anpassung – Wasserversorger modernisiert Versorgungsnetz mit Prozessleittechnik von Siemens

Die Stadtwerke Annweiler versorgen in ihrem 130 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet 13 Gemeinden mit insgesamt rund 16.000 Einwohnern mit Frischwasser. (Foto: Stadtwerke Annweiler)

Dazu setzen die Stadtwerke Annweiler auf Prozessleittechnik von Siemens. Das zuverlässige Leitsystem ist in der Lage, die heterogene Struktur der über 40 zum Versorgungsnetz gehörenden Anlagen wie Pump- und Wasserwerke sowie Hochbehälter abzubilden und zu überwachen. Durch die Offenheit des Systems ist zudem eine schrittweise Migration möglich und die Standardkomponenten erleichtern sowohl die Programmierung als auch die Ersatzteilversorgung.

Ein unterbrechungsfreier Betrieb und lange Anlagenlaufzeiten – das sind die Herausforderungen, vor denen die Stadtwerke Annweiler stehen. Die Versorgung der angeschlossenen Haushalte muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Dazu übermitteln Außenstationen kontinuierlich zahlreiche Parameter wie Wasserstände, Netzdruck und Durchflussmengen. „Mit unserem bisherigen Leitsystem stießen wir vermehrt an Grenzen. Ausfälle häuften sich, die Fehlersuche gestaltete sich schon immer sehr aufwendig, Ersatzteile waren nur schwer und kostspielig aufzutreiben und es gab Einschränkungen, die unserem Verständnis von moderner Technik widersprachen“, erklärt Sven Dausch, der bei den Stadtwerken Annweiler für Projekte zuständig ist. Eine neue Lösung musste her und die Wahl fiel schnell auf das Prozessleitsystem Simatic PCS 7 von Siemens.

Schritt für Schritt

Das Siemens-System überzeugte gleich zu Beginn durch seine hohe Standardisierung und Offenheit für die Einbindung von Komponenten anderer Hersteller. Damit war eine schrittweise Migration möglich. „Statt auf einen Schlag alles zu modernisieren, können wir mit vertretbaren Ressourceneinsatz pro Jahr 2-3 Stationen erneuern“, so Dausch. Vertretbar bleibt der Ressourceneinsatz auch in Sachen Programmierung. War das Vorgängersystem an dieser Stelle noch sehr aufwändig und benötigte spezifisch geschultes Personal, entspricht die Programmierung der Simatic PCS 7 mit Step 7 und AWL (Anweisungsliste) den gängigen Standards.

Vorab-Test sichert reibungslosen Übergang

Verantwortlich für die Modernisierung war der zertifizierte Siemens-Partner Stadler + Schaaf Mess- und Regeltechnik GmbH. Am Stammsitz des Unternehmens wurde das gesamte Projekt inklusive Systemlayout vorab aufgebaut, geprüft und getestet. „Per VPN (Virtual Private Network) konnten wir auf den Altserver in Annweiler zugreifen und somit Bedienbilder, Alarme, Meldungen usw. mit unserer Arbeit in Simatic PCS 7 vergleichen“, erläutert Stefan Thyssen, bei Stadler + Schaaf Mitverantwortlicher für das Projekt. Nach erfolgreichem Test und dreiwöchigem Parallelbetrieb wurde das alte System abgeschaltet. Seitdem sichert eine Simatic PCS 7 in Kombination mit einer Remote-Lösung TeleControl die zuverlässige Wasserversorgung der Gemeinden und bietet im Störfall umfangreiche Diagnosemöglichkeiten zur präzisen Fehlersuche. Die Bausteine der auf S7 basierenden Standardbibliothek decken schon heute alle Funktionen der noch zu erneuernden Außenstationen ab und sichern damit auf für die Zukunft eine einheitliche Programmstruktur. Für eine hohe Verfügbarkeit der Kommunikation innerhalb des Netzwerks nutzen die Stadtwerke Scalance-Netzwerkkomponenten mit integrierten Security-Funktionen.

Weitere Artikel zum Thema

Fachartikel: Intelligente Zähler, intelligenteres Wasser – Europas Wassersektor zukunftssicher gestalten

09.12.2024 -

Der europäische Wassersektor sieht sich mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert, darunter die Erreichung der Nettonull-Verschmutzung, die Einhaltung von strengeren Vorschriften sowie die Bewältigung der alternden Infrastruktur. Beschränkungen des Budgets und eine geringe Risikobereitschaft limitieren die Umsetzungsmöglichkeiten für die Verantwortlichen in der Wasserwirtschaft. Xylem analysiert, inwiefern intelligente Technologien für die Nachhaltigkeit des Sektors von entscheidender Bedeutung sein werden.

Mehr lesen

GEA Dekanter für weltweit größte Kläranlage in Ägypten

20.11.2024 -

GEA hat sechs Entwässerungsdekanter GEA biosolids Decanter prime 8000 für die West-Delta-Kläranlage in Ägypten geliefert. Die hochmoderne Kläranlage kann bis zu 7,5 Millionen Kubikmeter Klärschlamm am Tag behandeln. Sie ist damit laut Guinness Buch der Rekorde sowohl in Bezug auf die Größe als auch auf die Reinigungskapazität die größte der Welt.

Mehr lesen

Regelventile für die reinsten Vanadiumoxide der Welt

30.09.2024 -

Ob als Stahllegierung, Katalysator oder auch oxidiert als Batteriespeicher – Vanadium wird in verschiedensten industriellen Produktionen eingesetzt. Um besonders reine Vanadiumoxide auszulaugen, ist es wichtig, die Prozesstemperatur stabil zu halten. Dazu setzt der führende Anbieter U.S. Vanadium Gleitschieberventile von Schubert & Salzer ein.

Mehr lesen

DVGW Kongress 2024: Klarheit schaffen bei Wasserstoff-Hochlauf und Resilienz der Wasserversorgung

22.08.2024 -

Am 17. und 18. September 2024 findet in Berlin die jährliche Leitveranstaltung der Gas- und Wasserwirtschaft statt. Neu ist, dass der DVGW den als „gat | wat“ bekannten Branchentreff ab diesem Jahr unter der Bezeichnung „DVGW Kongress“ ausrichtet. Unverändert dagegen bleiben die dialogorientierte Struktur und der Themenmix aus Fachpolitik, Wissenschaft und Technik.

Mehr lesen