Pfeiffer Vacuum zeigt solide Entwicklung im Geschäftsjahr 2019

02.04.2020
Die Pfeiffer Vacuum Technology AG gibt ihre geprüften Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 bekannt.

Diese entsprechen den am 20. Februar 2020 veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz in Höhe von 632,9 Mio. EUR, ein Betriebsergebnis (EBIT) von 65,2 Mio. EUR sowie eine EBIT-Marge von 10,3 Prozent. Diese Kennzahlen entsprechen der Prognose von September 2019.

Im Vergleich zum Vorjahr, in dem Pfeiffer Vacuum Rekordumsätze verzeichnen konnte, ging der Umsatz 2019 um 4,1 Prozent zurück (2018: 659,7 Mio. EUR). Dies ist im Wesentlichen auf die schwierigen Bedingungen im Beschichtungsmarkt und eine schwächere Nachfrage aus dem Halbleitermarkt zurückzuführen. Teilweise konnten diese Entwicklungen jedoch durch die starken Ergebnisse im Marktsegment Industrie und das Wachstum in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Analytik kompensiert werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 31,5 Prozent zurück (Vorjahr: 95,1 Mio. EUR) und die EBIT-Marge betrug 10,3 Prozent (Vorjahr: 14,4 Prozent). Die sinkenden Umsatzerlöse belasteten das operative Ergebnis. Darüber hinaus wirkten sich auch die erhöhten Aufwendungen negativ auf das Betriebsergebnis aus, die
in der Wachstumsstrategie des Unternehmens für den Ausbau des Marktanteils sowie die Verbesserung der EBIT-Marge auf über 20 Prozent bis 2025 vorgesehen sind.

Die Book-to-Bill Ratio des gesamten Jahres, also das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, lag bei 0,95. Zum Ende des vierten Quartals verfügte Pfeiffer Vacuum über einen Auftragsbestand von 110,7 Mio. EUR, was gegenüber dem Vorjahresniveau von 144,9 Mio. EUR einem Rückgang von 23,6 Prozent entspricht.

Der Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividendenzahlung von 1,25 EUR je Aktie (Vorjahr: 2,30 EUR) vorschlagen. Diese berücksichtigt die erhöhten Ausgaben im Zusammenhang mit der Umsetzung der Wachstumsstrategie, welche insbesondere im Jahr 2019 erheblich waren, die im Jahr 2020 erwarteten Investitionen sowie die COVID-19-Situation. Die Ausschüttungsquote läge damit bei etwa 25,5 Prozent des Konzernergebnisses.

„2019 war ein Jahr der Vorbereitung auf die Transformation des Unternehmens hin zu einem Anbieter mit einer noch stärkeren Marktposition im Hochvakuummarkt und zur Steigerung der betrieblichen Effizienz“, sagt "Dr. Eric Taberlet, CEO" der Pfeiffer Vacuum Technology AG. „Unser Fokus für das Jahr 2020 liegt in erster Linie auf der Bewältigung der geschäftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus und dem Schutz der Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter sowie auf der Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden.“

Nathalie Benedikt, CFO, kommentiert dies wie folgt: „Im Jahr 2020 werden wir die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie fortsetzen. Wir werden jedoch Ausgaben abwägen, um der neuen wirtschaftlichen Realität, die das Coronavirus mit sich bringt, Rechnung zu tragen.“

Das Bruttoergebnis betrug im Berichtszeitraum 215,9 Mio. EUR (Vorjahr: 235,2 Mio. EUR). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf geringere Umsätze und negative Skaleneffekte zurückzuführen.

Das Ergebnis nach Steuern ging auf 48,4 Mio. EUR zurück (Vorjahr: 68,9 Mio. EUR), das Ergebnis je Aktie lag bei 4,90 EUR (Vorjahr: 6,98 EUR).

Umsatzwachstum auf dem amerikanischen Kontinent
In der regionalen Umsatzaufteilung, die den Umsatz entsprechend der Standorte der Kunden in den betreffenden Regionen beschreibt, trug der amerikanische Kontinent zu einem Umsatzanstieg von 2,2 Prozent auf 169,7 Mio. EUR bei (Vorjahr: 165,9 Mio. EUR). In Europa kam es zu einem Rückgang von 6,0 Prozent auf 232,0 Mio. EUR (Vorjahr: 247,0 Mio. EUR). Der Umsatz in Asien sank um 6,3 Prozent auf 231,1 Mio. EUR (Vorjahr: 246,6 Mio. EUR). Grund hierfür war das ungünstige Umfeld für den Halbleiter- und Beschichtungsmarkt.

Umsatzerlöse nach Produkten: Steigerung gegenüber dem Vorjahr in den Bereichen Systeme und Service
Die Umsatzerlöse bei Turbopumpen blieben mit 191,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (Vorjahr: 192,1 Mio. EUR). Der Umsatz in den Produktgruppen Instrumente und Komponenten erreichte 184,6 Mio. EUR (Vorjahr: 193,7 Mio. EUR). Mit Umsatzerlösen von 124,2 Mio. EUR (Vorjahr: 143,4 Mio. EUR) waren die Vorpumpen im Vergleich zum Vorjahr am stärksten von den schwierigen Bedingungen im Halbleiter- und Beschichtungsmarkt betroffen. Der Umsatz mit Serviceleistungen stieg um 1,1 Prozent auf 112,8 Mio. EUR (Vorjahr: 111,6 Mio. EUR). Im Systemgeschäft, einem vorwiegend projektorientierten Bereich, erhöhte sich der Umsatz um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 19,7 Mio. EUR (Vorjahr: 18,9 Mio. EUR).

Marktsegment Industrie mit Rekordumsatz
Das Marktsegment Industrie wuchs in einem schwierigen Marktumfeld um 10,5 Prozent und erreichte einen Rekordumsatz von 149,5 Mio. EUR (Vorjahr: 135,3 Mio. EUR). Das ist zum Teil auf den verstärkten Einsatz neuer Anwendungen der Hochvakuumtechnologie zurückzuführen. Die Umsatzerlöse im größten Markt des Unternehmens, dem Halbleitermarkt, gingen im Vergleich zu den im Vorjahr erzielten 243,9 Mio. EUR um 8,7 Prozent auf 222,6 Mio. EUR zurück. Diese Entwicklung ist dem ungünstigen Marktumfeld zuzuschreiben. Der Umsatz im Beschichtungsmarkt sank um 24,1 Prozent auf 75,6 Mio. EUR (Vorjahr: 99,6 Mio. EUR), bedingt durch einen schwächeren Solarmarkt. Andererseits wuchsen die Bereiche Analytik sowie Forschung & Entwicklung gegenüber dem Vorjahr: Die Umsatzerlöse stiegen hier auf 118,5 Mio. EUR (Vorjahr: 116,7 Mio. EUR) bzw. 66,7 Mio. EUR (Vorjahr: 64,2 Mio. EUR).

Innovationsführerschaft und Stärkung der Produktionskapazitäten
Im Laufe des Jahres 2019 wurden die Produktionsanlagen an den Standorten in Frankreich und Rumänien modernisiert und die Kapazitäten erweitert. Zudem hat Pfeiffer Vacuum Produktionskapazitäten in China errichtet. Darüber hinaus wurden die Produktlinie HiLobe, welche sich durch außergewöhnlich kurze Auspumpzeiten auszeichnet, sowie der Lecksucher ASM 306 S mit bahnbrechender Technologie vorgestellt.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
Zu Beginn des Jahres 2020 waren Umsatz und Auftragseingang auf dem Halbleitermarkt hoch. Das Unternehmen erwartet jedoch Beeinträchtigungen des Geschäfts aufgrund des Coronavirus, die sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen lassen. Die im Februar 2020 und im Geschäftsbericht dargelegten Prognosen für das Jahr 2020 hinsichtlich des Umsatzwachstums, der gegenüber 2019 unveränderten EBIT-Margen und der erwarteten Investitionen in der Größenordnung zwischen 40 und 60 Mio. EUR sind daher ungültig.

 

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