Hydraulischer Abgleich mit Ventilprogramm VarioQ

27.01.2012

In Heizungsanlagen geht der Heizwasserstrom auf seiner Reise zu den Heizkörpern und zurück zum Heizkessel immer den Weg des geringsten Widerstandes. Ohne hydraulischen Abgleich werden pumpenferne Heizkörper mit zu wenig Wasser und pumpennahe mit zu viel versorgt.

Hydraulischer Abgleich mit Ventilprogramm VarioQ

Mit dem neuen patentierten Ventilprogramm VarioQ kann bei der Sanierung unbekannter Rohrnetze auf etwaige Schätzwerte oder Parameter komplett verzichtet werden. Denn der hydraulische Abgleich wird direkt am Heizkörper durchgeführt. (Foto: Afriso)

Die Folgen: Ungleichmäßige Wärmeabgabe und Aufheizzeiten der Räume, hoher Stromverbrauch durch falsch eingestellte oder überdimensionierte Umwälzpumpen u.v.m.

Beim hydraulischen Abgleich werden Umwälzpumpe, Vorlauftemperatur, Armaturen und Ventile so angepasst, dass sich alle Räume gleichmäßig erwärmen und Pumpen bzw. Heizungsanlagen energiesparend arbeiten. Nach der Vergabe- und Vertragsordnung VOB Teil C und DIN 18380 ist der Handwerker zum hydraulischen Abgleich verpflichtet. Auch die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt für alle zu erstellenden und zu sanierenden Heizungsanlagen den hydraulischen Abgleich vor. Für den Anlagenbesitzer ist der hydraulische Abgleich zudem Voraussetzung für den Erhalt von Förderungen durch die KfW Bank oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Mit dem neuen patentierten Ventilprogramm VarioQ von Gampper Armaturen, eine Marke der Afriso Gruppe, kann der hydraulische Abgleich direkt am Heizkörper durchgeführt werden. Der klassisch praktizierte hydraulische Abgleich beruht in der Praxis oft nur auf Schätzungen, weil das Rohrnetz unbekannt ist. Bei Altanlagen sind Rohrlängen und -querschnitte selten dokumentiert. Daher fehlt bei Sanierungen eine grundlegende Komponente zur genauen Auslegung und Einstellung der Ventile. Das Ventilprogramm VarioQ verfolgt einen ganz anderen, präziseren Ansatz für den hydraulischen Abgleich: Durch Berechnung, Messung und Einstellung.

Grundlage der Berechnung bilden Vorlauftemperatur, Heizkörperleistung und Wärmebedarf der zu beheizenden Räume. Etwaige Schätzwerte oder Parameter des Rohrnetzes brauchen nicht berücksichtigt zu werden. Der gesamte Ablauf des Abgleichs ist einfach durchführbar: Zuerst wird über das einfach bedienbare Programm VarioQCalc für jeden Heizkörper die optimale Wassermenge und das benötigte Thermostatventil ermittelt. Dann werden die neuen VarioQ Thermostatventile, die über eine fest kalibrierte Messblende verfügen, montiert. Danach werden die Daten aus dem Programm VarioQCalc per USB-Schnittstelle an das Handmessgerät HMG 10 übertragen. Mit dem Messgerät HMG 10, das über eine Differenzdruckmessung den Literdurchsatz errechnet, kann die Wassermenge ohne Umrechnung am Ventil angepasst werden. Der Heizungsfachmann kann die Wärmeverteilung direkt an jedem einzelnen Heizkörper einstellen.

Bei dem Messgerät sind zudem mehr als 1.200 gängige Messventile und Strangarmaturen hinterlegt und auswählbar. Das Ventilprogramm VarioQ entspricht in den Abmessungen der gültigen EN-215. Im Bestand ist das Austauschen von Ventilen ohne Änderung der Anschlussverrohrung möglich. Ein umfangreiches Zubehörsortiment an Thermostat-Ventilunterteilen, Heizkörperrücklaufverschraubungen, Kombiblöcken für Ventilkompaktheizkörper und Thermostat-Regelköpfen in allen handelsüblichen Ausführungen, Nennweiten und Bauformen rundet das neue Ventilprogramm VarioQ sinnvoll ab.

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