Hohe Betriebssicherheit in Pharmawasseranlagen

17.12.2012

Für den Einsatz in Ringleitungen hat GEMÜ ein Membranventil mit pneumatischem Antrieb und integriertem Handrad entwickelt, das sich bei Bedarf über eine zentrale Steuerung schließen lässt. Durch den neuen GEMÜ 650 TL kann somit eine manuelle Probenahme kurzfristig unterbunden werden.

Hohe Betriebssicherheit in Pharmawasseranlagen

Membranventil GEMÜ 650 TL (Foto: GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau)

In einer Pharmaproduktion ist es notwendig, das komplette Lagerungs- und Verteilungssystem der Pharmawasseranlage in regelmäßigen Zeitabständen in der produktionsfreuen Zeit zu sanitisieren um es keimfrei zu halten. Aufgrund der geringen Investitions- und Betriebskosten sind die chemische Sanitisierung mit Ozon und die thermische Sanitisierung mit Heißwasser oder Dampf die in der betrieblichen Praxis am häufigsten eingesetzten Sanitisierungsmaßnahmen.

Um die Reinstwasserqualität überprüfen zu können ist es erforderlich, über genau definierte Messstellen an den einzelnen Verteilerloops regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Die Pharma-Anforderungen schreiben dabei vor, qualitätsrelevante Messgrößen wie Keimzahl, Leitwerte und TOC-Werte* zu berücksichtigen. Diese Werte werden aus Proben ermittelt, die im Rücklauf der jeweiligen Verteilerloops über Probenahmeventile genommen werden.

In einigen Fällen kann es nötig sein, die Probenahmeventile geschlossen zu halten, um eine manuelle Probenahme zu unterbinden. Dies wäre beispielsweise dann der Fall, wenn die Wassertemperatur im Loop nach einer Sanitisierung mit Heißwasser so hoch ist, dass sich der Mitarbeiter bei der Probenahme verbrühen könnte. Um dies zu verhindern, können die Probenahmeventile über eine zentrale Steuerung und Vorsteuerventile so lange geschlossen gehalten werden, bis die Wassertemperatur wieder einen unkritischen Wert erreicht hat. Erst dann ist es dem Mitarbeiter möglich, eine Probe zu nehmen.

Ein weiteres Szenario wäre folgendes: Wenn zu viele Entnahmestellen gleichzeitig geöffnet sind, reduziert sich der Druck im Verteilerloop und fällt unter einen kritischen Wert. Hier könnte die übergeordnete Steuerung eingreifen und auf gleiche Weise eine Probenahme unterbinden. Die Ventile würden erst dann für eine manuelle Betätigung freigegeben, wenn sich der Druck im Loop wieder in einem akzeptablen Bereich befindet.

Für solche Zwecke verfügt der GEMÜ 650 TL neben dem integrierten Handrad über einen pneumatischen Antrieb. Über eine zentrale Steuerung und Vorsteuerventil kann das Ventil automatisch geschlossen werden – unabhängig davon, in welcher Stellung sich das Handrad befindet. Dadurch erhöht sich die Betriebs- und Anlagensicherheit.

* Erläuterungen:

TOC-Wert = Summenparameter für den gesamten organisch gebundenen Kohlenstoff in einer Probe

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