Grundfos Alldos: Oxiperm Pro / Automatisierte Desinfektion

29.10.2007

Kaum eine Woche, in der nicht Meldungen wie ‚Legionellen-Alarm’ oder ‚Duschen wegen Legionellen untersagt’ in einer Tageszeitung zu lesen wäre. Man hat den Eindruck, dass solche Vorfälle zunehmen.

Grundfos Alldos: Oxiperm Pro / Automatisierte Desinfektion

Oxiperm Pro, die neue Chlordioxid-Anlage von Grundfos Alldos. (Foto: Grundfos)

Gab es früher keine Keime in der Haustechnik? Doch – aber es war schlicht und ergreifend schwieriger für Keime, sich zu vermehren. Denn die Haustechnik war noch sehr einfach gestrickt: Wenige Zapfstellen, kurze Leitungswege, Warmwasser gab es direkt vom Durchlauferhitzer über der Zapfstelle.

Heute haben wir es komfortabler: Viele Zapfstellen über das ganze Gebäude verteilt, das warme Wasser erzeugen wir zentral im Keller und bevorraten es dort auch. Zweifellos begünstigen wachsende Komfortansprüche im Gebäude das Wachstum von Legionellen – das gilt für das Privathaus ebenso wie für Krankenhäuser, Altenheime, Verwaltungsgebäude und Einkaufszentren.

Laut Trinkwasserverordnung sind in öffentlichen Gebäuden regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Trinkwassers durch das Gesundheitsamt vorgeschrieben. Was aber tun, wenn das Gesundheitsamt wegen zu hoher Keimzahlen im Wasser einschreitet und Nutzungsverbote ausspricht? Welche Techniken sind verfügbar, um wirkungsvoll gegen einen Befall mit Legionellen vorzugehen?

Neben der thermischen Desinfektion, der UV-Behandlung und dem Einsatz von Chlorbleichlauge etabliert sich die Desinfektion mit Chlordioxid als Verfahren der Wahl: Chlordioxid besitzt eine sehr hohe Desinfektionswirkung, wirkt sehr effektiv gegen Keime.

Chlordioxid wird in geringeren Anwendungskonzentrationen als Chlor benötigt; es desinfiziert dabei schneller und wirkt wegen seiner großen Beständigkeit im Wasser auch in ausgedehnten Rohrnetzen zuverlässig bis in die Endstränge (Depotwirkung). Weil es lange im Leitungssystem verbleibt, ist auch ohne Wasserentnahme eine Desinfektionswirkung gegeben. Im pH-Bereich zwischen 6 und 10 gibt es keine pH-Abhängigkeiten in der desinfizierenden Wirkung wie bei der Desinfektion mit Chlor oder Chlorbleichlauge. Last, but not least baut Chlordioxid den Biofilm ab und entzieht den Legionellen so die Lebensgrundlage - und bewirkt so eine nachhaltige Desinfektion.

Beim Einsatz anderer chlorhaltiger Desinfektionsmittel (z.B. Chlorbleichlauge) entstehen zudem organische Chlor-Verbindungen (Chloramine, Trihalogenmethane); sie stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein und werden sensorisch intensiv wahrgenommen (der typische Schwimmbadgeruch). Chlordioxid vermeidet diese Probleme (‚Diskrete Desinfektion’).

Oxiperm Pro, die neue Chlordioxid-Anlage von Grundfos Alldos, ist in zwei Leistungsstufen verfügbar und produziert 5 bzw. 10 g Chlordioxid/h. Diese Leistung reicht aus, um stündlich bis zu 25 m³ Trinkwasser zu behandeln (bei einer max. Zugabe von 0,4 mg/l Chlordioxid). Die Herstellung des Chlordioxids erfolgt bedarfsgesteuert nach dem zuverlässigen Natriumchlorit/Salzsäure-Verfahren aus verdünnten und ungefährlichen Lösungen. Kompakt gebaut, kann eine Oxiperm Pro-Anlage auch in kleinen Räumen installiert werden; alle Bedien- und Kontrollelemente befinden sich auf der Gerätefront.

Die produzierte Chlordioxidlösung wird zunächst in einem Vorratsbehälter zwischengelagert und mit Hilfe einer Dosierpumpe automatisch (vom Durchfluss gesteuert) in die Wasserleitung injiziert. Alternativ können mehrere Dosierpumpen angeschlossen werden, um z.B. Kalt- und Warmwasserleitungen oder zwei separate Gebäude getrennt zu behandeln.

In der Anlagensteuerung ist bereits standardmäßig eine Messwerterfassung integriert: Einfach eine Messzelle anschließen, und die gemäß Trinkwasserverordnung erforderliche Messpflicht ist erfüllt.

Oxiperm Pro-Anlagen werden installiert und in Betrieb genommen, ohne die Wasserversorgung im Gebäude zu unterbrechen - in Krankenhäusern oder Altenheimen ist dies ein wichtiger Kostenfaktor.

Weitere Artikel zum Thema

DVGW fordert Entschlusskraft für eine echte Energie- und Wasserwende

21.02.2024 -

Die Energieversorgung in Deutschland lässt sich in Zukunft nur sicherstellen, wenn Wasserstoff die fossilen Energieträger Kohle, Erdgas und Erdöl ersetzt. Diesen Transformationsprozess klimaneutral zu gestalten, führt die Bundesregierung im Koalitionsvertrag als eines ihrer wesentlichen Ziele auf. In seiner Jahresauftakt-Pressekonferenz hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) zur Mitte der Legislaturperiode eine Halbzeitbilanz über die Arbeit der Ampelkoalition beim Wasserstoffhochlauf gezogen.

Mehr lesen