Das THW hilft in Asien – Eine halbe Million Liter sauberes Wasser pro Tag
Nach der verheerenden Flutkatastrophe, die am Zweiten Weihnachtstag Südostasien heimsuchte, sind im Auftrag des Bundesinnenministeriums und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes und der Europäischen Union momentan 97 THW-Kräfte in der Katastrophenregion im Einsatz.
Das Engagement der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk konzentriert sich derzeit auf die Republik Malediven, Sri Lanka und die Provinz Banda Aceh in Indonesien. Das Aufgabenspektrum umfasst die Trinkwasseraufbereitung, die Instandsetzung von Brunnenanlagen und die Reparatur zerstörter Infrastruktur. Darüber hinaus sind in den lokalen Einsatzstäben der Vereinten Nationen, der deutschen Botschaften sowie der Europäischen Union Experten des THW im Bereich der Schadensbeurteilung, der Einsatzkoordination sowie der Erkundung tätig.
Laut Angaben der Vereinten Nationen gehört die Inselgruppe der Malediven zu den von der Flutkatastrophe am stärksten betroffenen Gebieten. Ein Großteil der Wasserversorgung für die Bevölkerung ist zusammengebrochen, indirekt ist davon fast eine Million Menschen betroffen. Auf den Malediven ist seit Sonntag im Auftrag der Europäischen Union ein 24-köpfiges Trinkwasser-Expertenteam im Einsatz. Auf den Atollen Meemu und Thaa sind drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einer täglichen Gesamtkapazität von rund 100.000 Litern in Betrieb. Das Wasser wird mit Booten auch auf die umliegenden Inseln verteilt. Ein Erkundungsteam ist derzeit im Norden der Malediven unterwegs und liefert ständig Informationen über die Schadensausmaße und weitere Hilfsmöglichkeiten.
Im Rahmen des EU-Mechanismus ist ein THW-Mitarbeiter als Koordinator für die europäische Hilfe in der Hauptstadt der Malediven, Male, tätig. Der EU-Mechanismus ist als integriertes europäisches Hilfeleistungssystem konzipiert, das im Katastrophenfall sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grenzen der Gemeinschaft schnell und unbürokratisch Unterstützung bieten kann.
Das 17-köpfige Team der Schnell-Einsatz-Einheit-Wasserversorgung (SEEWA) ist seit dem 29. Dezember auf Sri Lanka tätig. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt derzeit auf der Instandsetzung verschlammter Brunnenanlagen, 38 Brunnen sind bereits wieder nutzbar. Mit einer Kapazität von 400.000 Litern pro Tag versorgt das THW zudem in Galle eine Schule mit Wasser. Dort haben etwa 1.700 Menschen Zuflucht gefunden.
Die internationale Hilfe konzentriert sich weiter auf Indonesien. In der schwer zugänglichen Provinz Banda Aceh nimmt in den nächsten Tagen ein insgesamt 39-köpfiges THW-Team die Arbeit auf. Die auf die Bereiche Trinkwasserversorgung und Infrastruktur spezialisierten THW-Experten werden die örtlichen Hilfskräfte beim Wiederaufbau lebensnotwendiger Infrastruktur unterstützen und so für eine schnelle Entspannung der Lage sorgen. In Kooperation mit dem deutschen Feuerwehrverband wird das Team von zwei Fachleuten der Feuerwehr begleitet. Das Spezialgerät, Fahrzeuge, sowie Kommunikationstechnik, Werkzeuge und weiteres Material werden derzeit am Flughafen Frankfurt / Hahn auf Frachtmaschinen verladen. Sie starten heute im Laufe des Tages und der Nacht in Richtung Indonesien.