Atlas Copco mit Rekorderlösen im schwierigen Umfeld

05.02.2016

Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco hat im vergangenen Jahr weltweit 102 Milliarden Schwedische Kronen (11 Milliarden Euro) umgesetzt und damit in absoluten Zahlen ein weiteres Rekordjahr hingelegt: In der Landeswährung gerechnet, ergab sich ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (93,7 Mrd. SEK). Zum Jahresende 2015 beschäftigte die Atlas-Copco-Gruppe 43.114 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 1000 weniger als zum Ende des Vorjahres (44.056).

Der Betriebsgewinn stieg um rund 16 Prozent auf 19,7 Milliarden SEK (2,1 Mrd. Euro), der Gewinn vor Steuern legte ebenso deutlich von 16,1 auf 18,8 Mrd. SEK zu (2 Mrd. Euro).

Atlas Copco fertigt und vertreibt Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, Bau- und Bergbauausrüstungen sowie Industriewerkzeuge und Montagesysteme. In Deutschland waren Ende des Jahres unter dem Dach zweier Holdings (Atlas Copco Holding GmbH und Atlas Copco Deutschland GmbH) in 16 Gesellschaften 2940 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 114 Auszubildende.

Sehr gut entwickelte sich abermals das Servicegeschäft in allen Konzernbereichen. Insgesamt ist das Umsatzwachstum allerdings im Wesentlichen auf positive Währungseffekte zurückzuführen. In Europa stieß Atlas Copco auf robuste Nachfrage und verzeichnete ein moderates organisches Wachstum. Auch in Indien konnte der Konzern mehr Maschinen und Ausrüstung verkaufen. Auf vielen anderen Märkten, darunter China, Brasilien und die USA, ging die Nachfrage jedoch zurück. Erfreulich war für Atlas Copco der Absatz an die Automobil- und Elektronikindustrie, während in den Branchen Bau und Bergbau sowie Öl- und Gasindustrie wenig zu holen war.

Außerordentlich stark zeigte sich der Konzernbereich Industrietechnik (Umsatzwachstum + 27 Prozent), der Industriewerkzeuge, Montagesysteme, Klebe- und Dosiertechnik sowie Stanznietsysteme anbietet. In Deutschland gehören in diese Sparte unter anderem die Atlas Copco Tools Central Europe GmbH mit Sitz in Essen (Montagesysteme, Elektro- und Druckluftwerkzeuge, Instandhaltungen, Kalibrierungen) und die SCA Schucker GmbH & Co. KG im badischen Bretten (Klebe- und Dosiertechnik). Der Konzern profitierte hier insbesondere von einem kräftigen Servicegeschäft sowie von der weltweit investierenden Automobilindustrie. Auch die Luftfahrt- und Elektronikindustrie unterstützten das Wachstum.

Positiv war das Bild insgesamt auch bei den Verkäufen von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, mit Ausnahme jedoch der Produkte für die Segmente Öl und Gas (zum Beispiel Turboexpander und Generatoren, wie sie in Köln gefertigt werden).

Ausrüstungen für die Baubranche sowie den Berg- und Tunnelbau wurden weniger nachgefragt. Dagegen stieg die Nachfrage nach Dienstleistungen, Ersatzteilen und mietbarer Ausrüstung in diesem Konzernbereich. Einbußen waren unter anderem in Brasilien, Australien und den USA zu verzeichnen, während zum Beispiel Russland und Chile gegen den Trend zulegten.

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