Spaltrohrmotorpumpe

Spaltrohrmotorpumpen sind Naßläuferpumpen, bei denen alle rotierenden Bauteile innerhalb des Spaltrohrmotors vom Fördermedium umspült werden.

Somit entfällt die bei anderen Pumpenformen erforderliche Wellenabdichtung mittels Stopfbuchse oder Gleitringdichtung.

Das Fördermedium dient sowohl zur Schmierung der Motorlagerung (Gleitlager), als auch zur Kühlung des Rotorinnenraumes. Zur Atmosphäre bzw. zur Motorwicklung hin wird dieser sogenannte Naßraum durch ein Spaltrohr abgedichtet. Dieses Spaltrohr hat durchschnittlich eine Wandstärke von nur 0,1 bis 0,3 mm und ist aus nicht magnetischem hochlegiertem Stahl hergestellt. Die statische Abdichtung des Spaltrohres erfolgt in der Regel mittels O-Ringdichtungen.

Funktion / Merkmal
Der Vorteil dieser Konstruktion ist eindeutig die absolute Wartungsfreiheit. Kein Aus- bzw. Nachrichten, kein Auswechseln von Dichtelementen, sondern einwandfreie Funktion während der gesamten Betriebszeit.

Bemerkenswert ist die Laufruhe dieser Bauform. Abgesehen von den Dämpfungseigenschaften des Wassers, indem sich die rotierenden Teile bewegen, ist die Ursache dieser Laufruhe die Gleitlagerung des Rotors. Dadurch entfallen alle Abwälz- oder Rollgeräusche, die bei Wälzlagerungen z. B. mittels Kugellager auftreten können.

Nicht nur die Laufruhe, auch die Lebensdauer und das Maß der Störanfälligkeit wird durch dieses Bauteil entscheidend mitgeprägt.

Die Ausführung der Lagerung ist eines der wichtigsten Konstruktionsmerkmale der Naßläuferpumpen. Neben der konstruktiven Gestaltung der Lager ist die Werkstoffpaarung der Lagerung für die Betriebssicherheit der Pumpe von entscheidender Bedeutung. Es haben sich folgende Kombinationen in der Praxis durchgesetzt:

  • Keramikwelle/Keramiklager
  • Gehärtete Chromstahlwelle/Kohlelager.

Die Keramiklagerung, Welle und Lager aus dem gleichen Material, eine der traditionellen Lagertheorie widersprechende Paarung hat auf der Basis des extrem harten und spröden Werkstoffes Aluminium-OxidKeramik bei optimaler Lagerschmierung einen sehr geringen Lagerverschleiß. Fehlt jedoch die Voraussetzung einer einwandfreien Schmierung, z. B. Trockenlauf durch Luftansammlung oder Dampfbildung bei Überhitzung, so besteht schon nach kurzer Zeit die Gefahr einer Blockierung. Hinzu kommt die relativ große Bruchempfindlichkeit der Keramikwelle bei mechanischer Belastung, z.B. durch Transporterschütterungen oder bei Deblockierungsversuchen durch Verkantungen mittels Schraubenzieher.

Die Zweistoff Lagerung - gehärtete Chromstahlwelle/Kohlelager - zeigt im Gegensatz hierzu die sehr gute Trockenlauf- bzw. Notlaufeigenschaft von metallimprägnierten Kohlelagern. Hinzu kommt die sprichwörtliche Bruchsicherheit der gehärteten Stahlwelle gegenüber Stößen und Erschütterungen.

Betriebsverhalten
Auf der Basis jahrzehntelanger Praxis mit Millionen von Pumpen hat sich im statistischen Mittel bei normalen Betriebsbedingungen und abhängig von der Pumpenbauform eine Lebensdauer von ca. 40.000 bis 70.000 Betriebsstunden herauskristallisiert. Das entspricht durchschnittlich einer Laufzeit von 8-12 Jahren bei normalem Heizbetrieb. Die optimale Funktionsfähigkeit dieser Konstruktion wird außerdem dadurch unterstrichen, dass nicht wenige Naßläuferpumpen mehr als 15 bis 20 Jahre (über 100.000 Betriebsstunden) störungs- und wartungsfrei laufen.

Nassläuferpumpen in der Gebäudetechnik weisen durchweg als Besonderheit die Drehzahlregelung der Antriebsmotoren auf. Mittlerweile sind dabei manuell umschaltbare in vielen Ländern für Neuinstallationen nicht mehr zugelassen und wurden weitestgehend von automatischen Steuerungen ersetzt.

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