Neue DVGW-Arbeitsblattreihe W 300 gibt klare Vorgaben für alle Anwendungsfälle
Die jüngere Geschichte der Trinkwasserspeicherung ist über 120 Jahre alt, sodass ein sehr breites Spektrum an Bauweisen und Baustoffen für Trinkwasserbehälter vorliegt. Diese Vielfalt begründet eine weitreichende Regelung von verschiedenen Auskleidungs- und Beschichtungssystemen und erfordert ein umfassendes Wissen über die Baustoffe, Baukonstruktionen sowie die chemisch-physikalischen Zusammenhänge und die Hygieneanforderungen.
Für die richtige Wahl der Instandsetzungsprinzipien und der Auskleidungstechnologie bestand in den zurückliegenden Jahren und bis heute noch eine große Verunsicherung bei Betreibern, Planern, Fachunternehmen und Materialherstellern. Zu der bewährten Betonausführung und zu zementgebundenen Beschichtungssystemen werden in den DVGW-Regeln W 300 und W 312 bisher sehr detaillierte technische Informationen gegeben. In manchen Anwendungsfällen bei Instandsetzungen kann oder muss jedoch auf andere nicht zementgebundene Systeme zurückgriffen werden. Für diese Systeme gab es bislang keine Vorgaben im DVGW-Regelwerk. Die neue DVGW Arbeitsblattreihe W 300-1 bis -5 schließt diese Lücke. Sie trägt insbesondere durch klar strukturierte Anwendungsgrundsätze dazu bei, diese Verunsicherungen zu beseitigen. Sie dient als Grundlage für Planung, Bau, Betrieb, Instandhaltung, Instandsetzung und Verbesserung von Trinkwasserbehältern. Zudem werden technische und hygienische Anforderungen an Werkstoffe, Auskleidungs- und Beschichtungssysteme festgelegt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Implementierung einer Prüfgrundlage sowie die Qualitätssicherung bei Bauausführung. So soll die Auswahl und Bauüberwachung der Bauausführung von Auskleidungs- und Beschichtungssystemen erleichtert werden. Dem Anwender wird somit ein Regelwerk zur Verfügung gestellt, mit dem er den Bau, die Instandhaltung und die Instandsetzung von Trinkwasserbehältern vollständig abarbeiten kann.