Wasserpumpen in der Ökodesignrichtlinie
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Dies hätte zur Folge, dass nicht nur die Pumpe isoliert, sondern das Aggregat Pumpe mit dem notwendigen Elektromotor und einer Steuerung betrachtet wird – wie bereits für Heizungspumpen praktiziert.
Gesamter Lebenszyklus von Aggregaten zählt
Relevanz hat das Thema mit Blick auf die Energieeffizienz. Europa hat nach China und den USA den drittgrößten Stromverbrauch der Welt – rund 3.300 Terrawattstunden (TWh) im Jahr. Davon entfallen über 300 TWh auf elektrische Pumpen. Das ist ungefähr so viel, wie 30 große Kohlekraftwerke an Strom produzieren. Die EU-Ökodesignrichtlinie zielt darauf ab, die Umweltauswirkung von energieintensiven Produkten durch eine optimale Gestaltung zu verbessern. Der europäische Pumpenverband Europump hat am Beispiel Wasserpumpen ermittelt, dass sich ihr Stromverbrauch von 137 TWh im Jahr um 35 TWh verringern lässt. Damit ließen sich im Bedarfsvolumen 4 Kohlekraftwerke abschalten. Die enorme Energieeinsparung kann aber nur erreicht werden, wenn der enge Produktansatz zugunsten eines erweiterten Produktansatzes aufgegeben wird: Es muss das Aggregat über den gesamten Lebenszyklus betrachtet werden.
Jetzt Entscheidungen für Klimaschutz treffen
Allerdings verfolgt die Kommission in der 2009 verabschiedeten Ökodesignrichtlinie für die Wasserpumpen bisher noch einen engen Produktansatz. „Wir sehen die Gefahr, dass wir die 35 TWh, die wir einsparen könnten, nicht einsparen“, sagt Frank Ennenbach, Vorsitzender der Normungskommission bei Europump, „wir verpassen dann die Chance, einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu leisten. Wir haben alles da. Wir brauchen nur den Gesetzgeber, der die richtigen Entscheidungen trifft.“
VDMA Pumpen + Systeme unterstützt durch seinen europäischen Branchenverband Europump die Forderung der europäischen Pumpenhersteller, auch für die Wasserpumpen vom engen auf den erweiterten Produktansatz zu gehen.
Quelle: VDMA Services GmbH