6. Turkish-German Water Partnership-Day
In der Millionenstadt Mersin an der türkischen Mittelmeerküste fand am 18. und 19. Oktober der 6. Turkish-German Water Partnership-Day statt. Trotz der angespannten politischen Lage des Landes reisten dazu aus der ganzen Türkei, z.B. aus Ankara, Istanbul oder Konya, rund 250 Vertreter aus Politik, Kommunalverwaltung, Industrie und Wirtschaft sowie aus Wissenschaft und Forschung nach Mersin.
Rund 250 Vertreter aus Politik, Kommunalverwaltung, Industrie und Wirtschaft sowie aus Wissenschaft und Forschung nahmen am 6. Turkish-German-Water-Partnership-Day teil. (Foto: German Water Partnership e.V.)
Wie in den vorangegangenen Veranstaltungen bot auch dieser 6. GWP-Day Spitzenvorträge und Workshops mit Roundtable- und Podiumsdiskussionen sowie ein begleitendes Ausstellerforum mit 14 Mitgliedsunternehmen. Die Kooperationspartner Meski (Mersin Wasser- und Abwasserbehörde), das Ministerium für Umwelt und Stadtplanung, der Verband der Kommunen (TBB) und LinkTurkey unterstützten und begleiteten diesen Kongress in vielfältiger Weise.
Stark vertreten – die politische Ebene
Die gesprochenen Gruß- und Einführungsworte sowie die Eröffnungsreden zum Turkish-German Water Partnership-Day verstehen sich traditionell als politische, fachliche und gesellschaftlich relevante Botschaften an die Teilnehmer. So auch in diesem Jahr: Ercan Gülay, Abteilungsleiter im Ministerium für Umwelt und Stadtplanung, stellte eines der vielen Ziele der Regierung vor, die anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Republikgründung im Jahre 2023 erreicht werden sollen: die 100-prozentige Versorgung des Landes mit Kläranlagen (derzeit 80 Prozent). Dazu seien, so Gülay, Aktionspläne beschlossen, nach denen bis 2023 insgesamt 1.500 Kläranlagen in Betrieb sein sollen. Für die Zielerreichung stehe der Bau von 130 Kläranlagen mit einer Gesamt-Investitionssumme von ca. 11,3 Mrd. Euro an.
Der Generaldirektor der Wasser- und Abwasserbehörde der Stadt Mersin, Turgut Aybak, betonte die große Herausforderung, die sich durch den Anschluss von Kommunen und Dörfern an die Großstadtverwaltungen im Zuge der Novellierung der Kommunalgesetze stelle. So seien auf der Suche nach optimalen technischen Lösungen z.B. in der Wasser- und Abwasseraufbereitung die Turkish-GWP-Days eine wichtige Veranstaltung zu fachlichem Austausch.
Klug konzipiert – der fachliche Austausch
Das Thema der diesjährigen Podiumsdiskussion unter der Moderation von Haluk Doğu, stellv. Leiter des Länderforums Türkei, „Capacity Development und Betriebsprobleme bei Aufbereitungsanlagen“, fand regen Zuspruch. Nicht minder attraktiv schienen die Themen der vier Workshops mit den anschließenden Roundtable Diskussionen: „Wasserversorgung: Planung – Qualität – Wasserverlustreduzierung“, „Klärschlamm“, „Planung und Betrieb von Abwassertechnischen Anlagen“ und „Energieeffizienz und Ressourcenschutz“. Jeweils 50 bis 70 interessierte Fachleute erarbeiteten und diskutierten hier Lösungsmöglichkeiten und -ansätze.
Gern gesehen – Preise und Erfolge
Zum zweiten Mal vergab GWP im Rahmen dieser Veranstaltung den von Mitgliedern gesponserten Turkish-GWP-Award für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Wassersektor. Der 1. Preis ging an Melike Kiraz, Universität Ankara, der 2. Preis an Sadaf Haghiri, Universität Ankara, und der 3. Preis an Mustafa Evren Erşahin, Universität Istanbul.
„Es ist ungemein erfreulich, dass die Resonanz auf den Turkish-German Water Partnership-Day auch im sechsten Jahr noch so ungebrochen stark ist“, resümiert Hans-Joachim Werner, GWP-Vorstandsmitglied und Länderforumsleiter Türkei. „Es spiegelt den Erfolg unserer bilateralen Zusammenarbeit wider, die es weiter auszubauen und zu intensivieren gilt.“
Quelle: German Water Partnership e.V.