Drehkolbenpumpe fördert Grundwein präzise und schonend vom Keller zum Abfüller
Präzision und Sorgfalt sind bei der Weinherstellung im gesamten Herstellungs- und Abfüllungsprozess entscheidend, damit eine gleichbleibende Qualität gewährleistet werden kann. Diesen Anspruch stellt die italienische Winzerei FERRARI F.lli Lunelli S.p.A. auch an die dafür verwendete Technik. (Bildquelle: NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH)
Bereits der erste Schluck nach dem Öffnen einer Flasche Wein kann darüber entscheiden, ob dieser der perfekte Begleiter für den geselligen Abend wird oder den Weg in den Abfluss findet. Um Letzteres zu vermeiden, ist Präzision und Sorgfalt im gesamten Herstellungs- sowie Abfüllungsprozess entscheidend, damit eine gleichbleibende Qualität über alle Sorten hinweg gewährleistet werden kann. Diesen Anspruch stellt die italienische Winzerei FERRARI F.lli Lunelli S.p.A. auch an die dafür verwendete Technik, sodass es etwa beim Transfer des Basisweins vom Sekundärtank zum Füller für die Tirage nicht zu unerwünschten Reaktionen wie Oxidation oder Schaumbildung kommt. Diese kann die Reinheit und den Geschmack des Weins erheblich beeinträchtigen, da der übermäßige Kontakt mit Sauerstoff und das mechanische Aufwirbeln die feinen Aromen sowie die Struktur des Weins verfälscht. Bis vor einiger Zeit kam bei diesem Transfer eine Drehkolbenpumpe mit Getriebe zum Einsatz, bei dem Öl als Schmiermittel notwendig war. „Solche Aggregate bergen ein unnötiges Risiko, da eine Kontamination durch Schmieröl bedeuten würde, dass die gesamte Produktionscharge verworfen werden muss“, weiß Erwin Weber, Sales Director EMEA bei NETZSCH. Die Winzerei entschied sich daher, die alte Pumpe vorsorglich zu ersetzen und wandte sich an die Experten für komplexes Fluidhandling von NETZSCH. Das global agierende Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland gilt aufgrund zahlreicher Referenzen weltweit als Bezugspunkt für kleine und große Weingüter, die eine Pumpentechnologie benötigen, die das Produkt nicht beschädigt und gleichzeitig Zuverlässigkeit sowie niedrige Betriebskosten gewährleistet.
Keine Kontamination durch Schmiermittel dank ölfreiem Riementrieb
„FERRARI suchte nach einer Pumpe mit guter Saugkraft und präziser Dosierung, die das Produkt ohne Schaumbildung transportiert“, berichtet Weber. „Zudem sollte sie wie der Vorgänger auf einem Wagen montiert sein, um sie leicht von Tank zu Tank bewegen zu können.“ Nach ersten Gesprächen und einer Besichtigung des zukünftigen Einsatzortes empfahl NETZSCH der Winzerei den Einsatz einer TORNADO T.Sano: Diese Modelle sind speziell für die Förderung sensibler Medien in Umgebungen mit hohen Hygienestandards ausgelegt. Da bei diesen Pumpen ein einzigartiger, ölfreier Riementrieb als Motor fungiert, ist eine Kontamination des Produkts mit Schmiermittel ausgeschlossen. Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, wurde das Pumpendesign so angepasst, dass es der Schaumbildung vorbeugt und die Geschmackintegrität des Weins erhält. „Getreu unserem Motto ‚Sie haben die Anwendung, wir haben die Lösung!‘ wurde die Pumpe so konzipiert, dass die Form der Rotoren ein unnötiges Aufwirbeln des Produkts vermeidet. Zudem ist das Volumen der Kammern exakt auf die dort üblichen Fördermengen von 3500-8000 l/h ausgelegt, um den Wein mechanisch nicht übermäßig zu beanspruchen und einen optimalen Durchfluss ohne Pulsationen oder das Auftreten von Scherkräften sicherzustellen.
Gleichzeitig verzichtet das Pumpendesign auf Spalte, Schrauben oder andere Bereiche, in denen das Medium beziehungsweise der Wein stagnieren könnte. Auf diese Weise kann es gar nicht erst zu einer Ansammlung von Rückständen und Verunreinigungen kommen, die sich dann nur schwer reinigen lassen und die Qualität des Weins beeinträchtigen könnten. Zudem bleibt der Wein gleichmäßig in Bewegung und eine präzise Dosierung oder Durchflussregelung ist gewährleistet. „Dies bringt gleich zwei Vorteile mit sich: Einerseits können die Flaschen jedes Mal mit der exakten Menge an Flüssigkeit befüllt werden. Andererseits lässt sich auf diese Weise ohne Aufwand Wein und Geld sparen, was den Herstellungsprozess optimiert“, ergänzt Erwin Weber.
Effiziente Reinigung und Wartung ohne Demontage möglich
Darüber hinaus war es FERRARI F.lli Lunelli S.p.A. sehr wichtig, dass die neue Pumpe für die Mitarbeitenden vor Ort so wenig Wartungsaufwand wie möglich bedeutet. „Unser Leistungsanspruch ist auch in diesem Kontext besonders hoch, weshalb wir bereits bei der Entwicklung unserer Pumpen auf eine möglichst wartungsarme Konstruktion achten, sodass unser Versprechen der Proven Excellence, also der herausragenden Leistungen, in allen Bereichen zum Tragen kommt“, so Weber. So kann der Anwender für eine effiziente Reinigung auch hier auf das bewährte CIP-Verfahren (Cleaning-In-Place) sowie im Anschluss auf das SIP-Verfahren (Sterilization-In-Place) zurückgreifen. Dadurch lässt sich die Anlage ohne vorherige Demontage im Kreis- oder Durchlaufverfahren reinigen beziehungsweise sterilisieren. Sind trotz der hohen Lebensdauer kleinere Wartungsarbeiten notwendig, ist dies dank des FSIP Konzeptes ohne Ausbau aus der Rohrleitung möglich. Mit Hilfe der vor dem Pumpendeckel montierten Einstelllehre lassen sich dabei die Drehkolben nach dem Service ohne teures Spezialwerkzeug optimal positionieren.
Und selbst im Falle eines Teiletauschs kann NETZSCH besonders zügig und zuverlässig reagieren: Neben einem 24-Stunden Notdienst, der Service sowie technische Beratung beinhaltet, hält das Unternehmen hohe Lagerbestände bereit, sodass Ausfallzeiten möglichst gering gehalten werden können, egal wo auf der Welt die Pumpen im Einsatz sind oder alte Aggregate anderer Hersteller durch neue Anlagen ersetzt werden müssen. „Wir können dies dank unserem globalen Netzwerk von mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an fünf Entwicklungs- und Produktionsstandorten sowie 30 Vertriebsgesellschaften und über 200 NETZSCH Vertretungen sicherstellen“, ergänzt Weber. Seit der Inbetriebnahme der neuen Pumpe sind keinerlei Schwierigkeiten aufgetreten. „Die Winzer in Norditalien hat die Betriebseffizienz unserer Pumpentechnologie dermaßen überzeugt, dass sie direkt eine zweite Pumpe bestellt haben, um sie in die Abfüllprozesse in Trento einbinden zu können“, resümiert Erwin Weber.
Quelle: NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH