Busch installiert Vakuumpumpen in Buchdruckerei
Schon früh haben die Verantwortlichen der Buchdruckerei CPI Clausen & Bosse erkannt, dass eine zentrale Vakuum- und Blasluftversorgung wesentlich wirtschaftlicher betrieben werden kann als dies die Installation einzelner Kompressoren, Gebläse und Vakuumpumpen direkt an den Druck- und Druckweiterverarbeitungsmaschinen ermöglicht.
Europas erste Quantum -Digitaldruckmaschine steht bei CPI Clausen & Bosse in Leck (Foto: Busch Vakuumpumpen und Systeme)
Bereits 1989 wurde eine zentrale Versorgung mit Drehschieber-Vakuumpumpen und -Verdichtern installiert. Diese wurden innerhalb von zwei Jahren sukzessive gegen Mink Klauen-Vakuumpumpen und -Kompressoren von Busch ausgetauscht, wodurch nun ein weiterer signifikanter Schritt in Richtung Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit vollzogen und die Betriebskosten erneut reduziert werden konnten.
Die Buchdruckerei Clausen & Bosse wurde 1951 im nordfriesischen Leck gegründet und entwickelte sich schnell, so dass die Druckkapazität 1968 bereits täglich bei 45.000 Taschenbüchern und 6.000 Hardcovern lag. Heute gehört das Buchdruckunternehmen zur französischen CPI-Gruppe und firmiert unter dem Namen CPI Clausen & Bosse GmbH. Mit seinen 580 Mitarbeitern am Standort Leck gehört CPI Clausen & Bosse zu den 100 größten Arbeitgebern in Schleswig-Holstein. Im Jahr 2013 wurden 40.000 Tonnen Papier verarbeitet und 87 Millionen Bücher produziert. Besonders stolz ist man in Leck über zwei „Quantum" InkJet Druckmaschinen. Die erste von beiden wurde 2011 als größte Digitaldruckmaschine Europas in Betrieb genommen. CPI Books selbst ist mit 17 Druckereien in sieben Ländern das größte Buchdruckunternehmen Europas und beschäftigt insgesamt um die 3000 Mitarbeitern.
Seit 1989 versorgt eine Luftzentrale mehrere Bogenoffsetmaschinen, sowie in der Weiterverarbeitung mehrere Klebebindeanlagen und Buchdeckenmaschinen mit Unterdruck (Vakuum) zum Ansaugen und Transportieren der Bögen, sowie mit Blasluft zum Trennen der einzelner Bögen. Je eine Ringleitung für Unterdruck (Vakuum) und Überdruck (Blasluft) verbindet die zentrale Luftversorgung mit den einzelnen Druck- bzw. Weiterverarbeitungsmaschinen. Dadurch wird die gesamte Druckerei im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr mit Blasluft von +600 mbar und Vakuum von -600 mbar versorgt.
Im Jahr 2012 stand der Leiter der Betriebstechnik Rainer Ketelsen vor der Entscheidung nach und nach die bislang eingesetzten Drehschieber-Vakuumpumpen und -Kompressoren durch gleichartige Technik zu ersetzten oder nach einer technischen Alternative zu suchen. Diese Entscheidung war notwendig, weil die Drehschiebertechnik nach 50.000 Betriebsstunden immer störungsanfälliger wurde und es zu mehr und mehr Ausfällen kam, bzw. der Wartungsbedarf stieg. Rainer Ketelsen nahm Kontakt mit der Firma Busch auf, deren Vakuumspezialisten ihm die Mink Klauentechnologie empfahlen. Im Gegensatz zur Drehschiebertechnik gibt es bei einer Mink keine sich berührenden Teile innerhalb der Vakuumpumpe, bzw. des Kompressors. Zwei klauenförmige Rotoren drehen sich gegensinnig in einem Gehäuse ohne sich selbst oder das Gehäuse zu berühren. Dadurch entsteht kein Verschleiß und ein Betriebsmittel im Verdichtungsraum ist nicht notwendig. Der technische Aufbau der Vakuumpumpe und des Kompressors ist dabei identisch. Zu Testzwecken wurde noch im gleichen Jahr eine Drehschieber-Vakuumpumpe durch eine Mink Klauen-Vakuumpumpe ausgetauscht. Rainer Ketelsen machte die Erfahrung, dass durch die Klauentechnologie weniger Energie benötigt wird und die Leistung permanent hoch ist. Eine verschleißabhängige Verringerung der Leistung gab es keine. Da CPI Clausen & Bosse ein striktes Umweltmanagementsystem verfolgt und dies durch die Revalidierung nach EMAS III dokumentiert, passte diese Technologie hervorragend in das Konzept eines ökologischen und wirtschaftlichen Handelns.
Nach und nach wurde bis 2014 die Drehschiebertechnik durch die Mink Klauen-Technologie ersetzt. Heute besteht die zentrale Luftversorgung aus zwei Vakuumeinheiten mit je zwei Mink Klauen-Vakuumpumpen und drei Blaslufteinheiten mit je zwei Mink Klauen-Kompressoren. Durch den Einsatz von frequenzgeregelten Antriebsmotoren ist eine bedarfsabhängige Steuerung möglich, die weitere Energieeinsparungen mit sich bringt. Die Steuerung der kompletten Anlage haben die Verantwortlichen von CPI Clausen & Bosse selbst entwickelt und installiert. Sie erfolgt vollautomatisch und passt die Leistung automatisch dem Bedarf an. Die Überwachung erfolgt zentral über einen Bildschirm.
Erfreut zeigt sich Rainer Ketelsen über die wesentlich reduzierten Wartungsarbeiten. Bei den trockenen Drehschieber-Vakuumpumpen und -Verdichtern waren regelmäßige kostspielige Schieberwechsel notwendig. Außerdem gab es Ausfälle durch plötzliche Schieberbrüche. Die durchschnittliche jährliche Betriebszeit jeder Vakuumpumpe, bzw. Kompressors beträgt 4.000 Stunden. Heute beschränkt sich die Wartung an den Mink Vakuumpumpen und Kompressoren auf den jährlichen Wechsel des Getriebeöles. Ansonsten sind die Mink Aggregate völlig wartungsfrei. Vorbeugend werden alle Ansaugfilter monatlich geprüft und gegebenenfalls gereinigt.
„Durch die energieeffiziente und wartungsarme Luftversorgung mit der Mink Klauentechnologie", so Rainer Ketelsen, „wurden die Betriebskosten wesentlich reduziert und durch den geringeren Energieverbrauch auch der CO2-Ausstoß erheblich gesenkt."
Quelle: Dr.-Ing. K. Busch GmbH