Überarbeitete Dosiertechnik- und Dispenser sparen bei gleicher Leistung Platz und Aufwand

20.06.2014

Eingefahrene Konstruktionsgewohnheiten überdenken, um neuen Raum für Verbesserungen zu schaffen – mit diesem Prinzip konnte die Netzsch Pumpen & Systeme GmbH bei Drehkolben- und Exzenterschneckenpumpen bereits deutliche Optimierungen erreichen. Auch die Betrachtung der Dispenser und Behälterentleerungsanlagen und ihren teils sehr komplexen Bauformen zeigte großes Verbesserungspotential und die Überarbeitung reduzierte die große Komponentenvielfalt auf ein effizientes Maß.

Überarbeitete Dosiertechnik- und Dispenser sparen bei gleicher Leistung Platz und Aufwand

An der hohen Dosiergenauigkeit und den geringen Restmengen der Netzsch-Anlagen ändert dagegen nichts.

Die Abdichtung und die Lagerung der Antriebswelle wurden beim Nemo Dispenser neu konzipiert. Dabei konnte die Konstruktion so vereinfacht und die Teilezahl soweit reduziert werden, dass sich die Länge bei allen Baugrößen um mehr als 10 mm verkürzt und das Gewicht im Durchschnitt um 15 Prozent sinkt. Dies eröffnet neue Möglichkeiten in der Gestaltung von Produktionsmaschinen, da der kleine leichte Dispenser beispielsweise von einem kleineren Roboter getragen werden kann, was wiederum Investitions- und Betriebskosten spart. Darüber hinaus erhöht die neue Technik die Standzeiten und die kleinere Menge an verbauten Komponenten macht eine aufwändige Ersatzteilvorhaltung überflüssig. Zur bequemeren Wartung lässt sich das Gerät über eine Schnellwechsel-Steckverbindung einfach montieren und demontieren.

Der verwendete Servo-Antrieb erlaubt dem Dispenser einen hochdynamischen Auftrag, gleichzeitig garantiert die besondere Rotor-Stator-Geometrie der integrierten Exzenterschneckenpumpe einen schonenden Transport selbst von stichfesten, höchstgefüllten oder schersensitiven Produkten sowie von Medien mit gröberem Feststoffanteil. Die Fördermenge verhält sich dabei direkt proportional zur Drehzahl der Pumpe, so dass ab 90° Rotordrehung eine volumetrische Dosiergenauigkeit von ± 1 Prozent erreicht wird. Ein universell einstellbarer Rückzug verhindert zusätzlich ein eventuelles Nachtropfen. Gefördert werden können je nach Bedarf und Baugröße zwischen 0,2 ml/U und 9 ml/U unabhängig von der Viskosität und Temperatur des Mediums.

Schnellere Lieferfähigkeit durch modulares System

Als Teil der Dosiertechnik wurden auch die Behälterentleerungsanlagen von Netzsch überarbeitet und die breite Palette an unterschiedlichen Konstruktionsformen verschlankt: Künftig können alle Volumenansprüche mit drei Baugrößen abgedeckt werden. Die Waldkraiburger entwickelten dazu zwei neue Trägerrahmen, in die Pumpen aller Größen bis hin zu NM063 installiert werden können. Dadurch lassen sich Behälterentleerungen auch nach spezifischen Kundenvorgaben schneller und unkomplizierter realisieren.

Das gesamte System basiert auf einer Exzenterschneckenpumpe, die auf einer Nachfolgeplatte sitzt. Die Größe der Platte wird nach dem Durchmesser des zu leerenden Gebindes gewählt, so dass die Pumpe unter der Platte ein Vakuum erzeugen und sich darüber selbsttätig dem Fassboden entgegensaugen kann. Da die Platte zudem einen leichten Druck auf das Medium ausübt, wird ein konstanter Abtransport bis zu einer Restmenge von unter 1 Prozent gewährleistet. Standardmäßig lassen sich so Behälter von 20 bis 200 l zuverlässig entleeren, Sonderlösungen bewältigen auch Gebinde mit bis zu 1.000 l Volumen. Der Durchfluss kann von 6 ml/min bis 10 m³/h reichen. Dank der Exzenterschneckentechnik lässt sich die Fördermenge im Spielraum der jeweiligen Baugröße stufenlos regulieren und auch direkt aus dem Fass exakt dosieren.

Reibungsloses Zusammenwirken im Dosiersystem

Dispenser und Behälterentleerung werden auf Wunsch auch zusammen mit Start-/Stop- oder 1K-Steuerung und Pufferspeicher als Komplettsystem angeboten. Der Speicher mit einem Volumen von 1 l sorgt dabei für einen konstanten Vordruck, gleicht Schwankungen aus und überbrückt Fasswechsel, so dass die Dosiergenauigkeit gesichert bleibt und der Verschleiß am Dispenser reduziert wird. Für umfangreichere Kontrollansprüche lässt sich ein Touchpanel installieren. Darauf sind alle Bestandteile des Systems mitsamt der relevanten Prozessparameter übersichtlich dargestellt.

Picture: Nur zwei Rahmentypen und drei Bauformen reichen, um mit verschiedenen Pumpengrößen Behälterentleerungen von 0,5 bis 200 l zu realisieren. Auch spezielle Anforderungen können dadurch schnell und unkompliziert umgesetzt werden. (Foto: Netzsch Pumpen & Systeme)

Weitere Artikel zum Thema

FLUX Pumpen verbessern Produktivität bei der Mischung von Reinigungschemikalien

20.03.2024 -

Um Bauteile oder Geräte zu reinigen haben sich Ultraschallgeräte etabliert. Die Schallwellen bringen die nötige mechanische Energie ins Reinigungsmedium, um auch kleinste Verunreinigungen schnell und sicher zu entfernen. Moderne Reinigungsmittel bestehend aus Laugen, Säuren oder speziellen Tensiden sind dabei ein wichtiges, in vielen Fällen unverzichtbares Hilfsmittel.

Mehr lesen

Drum Prüfe wer ein Lager gründet

26.09.2023 -

In Zeiten fragiler Lieferketten und unzuverlässiger Liefertermine bauen viele Unternehmen wieder eigene Lager auf. Damit rücken plötzlich erneut Fragen nach der Lagerfähigkeit von Produkten in den Fokus. Ein Hersteller von Elektromotoren will es für zu verbauende, beschichtete Elastomerdichtungen genau wissen und beauftragt die Zulieferer, durch Langzeittest belastbare Ergebnisse zu bringen.

Mehr lesen