Sulzer: Anhaltendes Wachstum und höhere Profitabilität im Jahr 2019
Bildquelle: Sulzer Ltd.
Begünstigt durch eine höhere Selektivität bei den Bestellungen bei Pumps Equipment stieg die Bruttomarge des Bestellungseingangs nominal um 0.3 Prozentpunkte auf 33.6 Prozent.
Der Bestellungseingang in der Division Pumps Equipment nahm um 8.3 Prozent zu, wobei 0.3 Prozent von den Akquisitionen stammen. Das starke organische Wachstum war der grösseren Anzahl von Bestellungen in den Segmenten Wasser und Chemie zu verdanken, die organisch je 16 Prozent zunahmen. In der Division Rotating Equipment Services stieg der Bestellungseingang um 10.7 Prozent. Davon entfielen 2.1 Prozent auf die Akquisitionen von Alba Power und Brithinee Electric. Der Bestellungseingang in der Division Chemtech wuchs um 12.8 Prozent dank des starken organischen Wachstums von 6.5 Prozent und der Akquisition von GTC. In der Division Applicator Systems gingen die Aufträge aufgrund disruptiver Markttrends im Beauty-Segment (–14.3 Prozent) um 4.3 Prozent zurück, wärend das Dental-, Gesundheits- und Klebstoffsegment um 2.8 Prozent zulegte.
Der gesamte Bestellungseingang von Sulzer erhöhte sich in der Region Asien-Pazifik organisch um fast 20 Prozent und um 6 Prozent in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), während er in Nord-, Mittel- und Südamerika trotz des weiterhin gedrückten lateinamerikanischen Markts stabil blieb.
Die Währungseffekte bescherten dem Bestellungseingang ein Minus von CHF 74.2 Millionen. Die Schwäche des Euro, des britischen Pfunds, des chinesischen Renminbi und des brasilianischen Real wurde nur teilweise durch den stärkeren US-Dollar kompensiert.
Per 31. Dezember 2019 belief sich der Auftragsbestand auf CHF 1’792.6 Millionen (31. Dezember 2018: CHF 1’786.9 Millionen). Die negativen Währungseffekte beliefen sich insgesamt auf CHF 28.6 Millionen.
Solides organisches Wachstum und Akquisitionen resultieren in höherem Umsatz
Der Umsatz belief sich 2019 auf CHF 3’728.5 Millionen, was einer Zunahme um 13.0 Prozent entspricht. Grund für diesen Anstieg waren ein solides organisches Wachstum von 10.8 Prozent, bedingt durch den höheren Auftragsbestand zu Jahresbeginn und den kräftigen Bestellungseingang im Verlauf des Jahres sowie akquisitionsbezogene Umsätze in Höhe von CHF 71.8 Millionen. Die negativen Währungseffekte beliefen sich insgesamt auf CHF 72.2 Millionen.
Die Verdreifachung des Volumens im Midstream-Segment dank des rekordhohen Auftragsbestands bei den Pipelineprojekten zu Jahresbeginn trug kräftig zum Umsatzwachstum bei. Der Umsatz stieg in der chemischen Industrie um 19.5 Prozent und im Wassermarkt um 4.7 Prozent nach einem starken Wachstum im Jahr 2018. Der Umsatz in der allgemeinen Industrie wuchs um 1.0 Prozent, während er im Energiemarkt um 3.3 Prozent zurückging.
Der Umsatz konnte in allen Regionen gesteigert werden, wobei diese Entwicklung in Nord-, Mittel- und Südamerika am ausgeprägtesten war.
Steigerung der Profitabilität (opROSA) auf 10.0 Prozent
Das operative EBITA (opEBITA) belief sich auf CHF 371.3 Millionen (2018: CHF 322.5 Millionen). Dies entspricht einem Anstieg um 17.9 Prozent. Der höhere Umsatz, die Einsparungen in Höhe von CHF 23 Millionen, die im letzten Jahr des Sulzer Full Potential-Programms (SFP) erreicht wurden, sowie der Beitrag der Akquisitionen vermochten die negativen Mixeffekte mehr als auszugleichen. Insgesamt erzielte das Unternehmen mit dem SFP-Programm kumulierte Einsparungen von CHF 253 Millionen, schneller und mehr als geplant.
EBIT erhöhte sich um 34.2 Prozent
Das EBIT erhöhte sich gegenüber 2018 um 34.2 Prozent von CHF 183.8 Millionen auf CHF 241.0 Millionen. Die Umsatzrendite (ROS) betrug 6.5 Prozent (2018: 5.5 Prozent).
Die geplante Konsolidierung von zwei Fertigungsstätten in Deutschland verursachte einen Aufwand von CHF 27.8 Millionen, der sowohl Restrukturierungsrückstellungen als auch nicht operative Kosten umfasste. Auch im letzten Jahr des Sulzer Full Potential-Programms (SFP) setzte Sulzer die Optimierung seiner Organisationsstruktur fort. Im Zusammenhang mit dem SFP-Programm beliefen sich die nicht operativen Kosten auf CHF 23.0 Millionen und die Restrukturierungskosten auf CHF 2.0 Millionen.
2019 lag der Nettogewinn bei CHF 157.7 Millionen, gegenüber CHF 116.5 Millionen im Vorjahr. Der Kern-Nettogewinn (ohne die steuerbereinigten Effekte durch übrige nicht operative Positionen) betrug 2019 CHF 257.8 Millionen (2018: CHF 223.0 Millionen). Der unverwässerte Gewinn je Aktie stieg 2019 auf CHF 4.52 (2018: CHF 3.56).
Rekordhoher Free Cash Flow
Der Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit betrug CHF 319.6 Millionen (2018: CHF 260.8 Millionen). Der Free Cash Flow lag bei CHF 213.4 Millionen, im Vergleich zu CHF 181.3 Millionen im Vorjahr. Grund hierfür war der höhere Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit, der teilweise durch einen höheren Investitionsaufwand reduziert wurde. Der Investitionsaufwand belief sich auf CHF 114.9 Millionen (CHF 142.1 Millionen einschliesslich des Einflusses von IFRS 16 „Leasingverbindlichkeiten“) und lag damit über dem Vorjahreswert von CHF 96.2 Millionen. Trotz des höheren Umsatzes blieb das Nettoumlaufvermögen insgesamt stabil.
Nachhaltige Lösungen vorantreiben
Zu Sulzers Verantwortung gehören nicht nur robuste Finanzergebnisse. Wir wollen unser Know-how im Fluid-Engineering nutzen, um das Leben der Menschen besser, sicherer und nachhaltiger zu machen.
Im Wasserbereich (13 Prozent des Bestellungseingangs 2019) spielen wir eine Schlüsselrolle bei immer effizienteren Systemen, beim Transport von sauberem Wasser und bei der Abwasseraufbereitung, um die Weiterentwicklung von urbanen Strukturen nachhaltig zu unterstützen.
Im Bereich Öl und Gas (28 Prozent des Bestellungseingangs 2019, davon fast die Hälfte Aftermarket) entwickeln wir Lösungen und Systeme, die punkto Effizienz marktführend sind und die Umweltbelastung von neuen und bestehenden Anlagen reduzieren.
Im Chemiebereich (21 Prozent des Bestellungseingangs 2019) bieten unsere Trenntechnologien bahnbrechende Lösungen, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen und die führend in den Bereichen Biopolymere, Biokraftstoffe und Recycling von Kunststoffen und Emissionen sind.
Sulzer arbeitet daran, weiterhin bedeutende Fortschritte bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Emissionen, Wasser und Energieeffizienz, Abfallbewirtschaftung und gemeinnützigem Engagement zu erzielen. Im Jahr 2019 verbesserten wir unsere Sicherheitsleistung erheblich und erreichten mit 1.7 Fällen pro Million Arbeitsstunden (1.1 unter Ausschluss der Akquisitionen) die niedrigste Unfallhäufigkeitsrate aller Zeiten, eine Reduktion um 41.3 Prozent. Pro 1'000 Arbeitsstunden verringerten sich die Treibhausgas-Emissionen um 4.0 Prozent und der Energieverbrauch um 1.4 Prozent. Ausserdem konnte der Anteil der Sonderabfälle, die eine Sonderbehandlung erfordern, um 3.5 Prozentpunkte gesenkt werden. Der Wasserverbrauch pro 1'000 Arbeitsstunden nahm leicht um 1.6 Prozent zu. Zudem würden 82 Prozent unserer Mitarbeitenden Sulzer als guten Arbeitgeber empfehlen, wärend 93 Prozent für den Erfolg des Unternehmens mehr tun würden als verlangt.
Ausblick für 2020
Das makroökonomische Umfeld hat sich im Laufe des Jahres 2019 getrübt. Die geopolitischen Risiken haben zugenommen und Handelskriege behindern den globalen Handelsfluss weiterhin und führen zu Ineffizienzen, die sowohl Sulzer als auch seine Kunden belasten. Ausserdem ist es noch zu früh, um die Auswirkungen des Corona-Virus vollständig abzuschätzen, das unsere Produktion in China und unsere Lieferkette von China aus beeinträchtigt.
Trotz der Risiken sind wir für das Jahr 2020 optimistisch, weil die Pipeline an Projekten in unseren Geschäftsbereichen weiterhin vielversprechend ist, unsere Endmärkte eine gute Dynamik aufweisen und wir einen soliden Auftragsbestand verzeichnen. Vor dem Hintergrund zweier starker Jahre mit hohem einstelligem organischem Wachstum und trotz zunehmender Fokussierung auf die Marge auf Kosten des Volumens erwarten wir weiterhin ein Wachstum des Bestellungseingangs in der Grössenordnung von 2 Prozent bis 4 Prozent und des Umsatzes in der Grössenordnung von 1 Prozent bis 3 Prozent. Unsere Profitabilität dürfte weiter steigen und eine operative EBITA-Marge (opROSA) von etwa 10.2 Prozent bis 10.5 Prozent im Jahr 2020 erreichen.
Quelle: Sulzer Ltd.