Routinemäßige Netzüberwachung: Ein neues Modell macht Schule

26.02.2018

Die Stadtwerke Bad Hersfeld überwacht ihr Wassertransportnetz routinemäßig mit den Geräuschloggern Phocus3 der Esders. Das beugt Großleckagen vor, vermeidet teure Nachtschichten und erleichtert die Dokumentation. Denn durch automatische GPS-Verknüpfung wird beim Aussetzen der Logger ganz nebenbei eine Kartenansicht des überprüften Netzabschnittes erstellt.

Routinemäßige Netzüberwachung: Ein neues Modell macht Schule

Die Logger werden tagsüber mit dem dazugehörigen Smart Recorder programmiert und in Kappen und Schiebern des zu überprüfenden Abschnitts eingesetzt. (Foto: Stadtwerke Bad Hersfeld)

In der Region hat die Methode Schule gemacht: Die Stadtwerke Bad Hersfeld bieten die Netzüberwachung mit der Phocus3-Technik erfolgreich als Dienstleistung bei umliegende Kommunen an.

36 Stück Phocus3 gehören heute zum Inventar der Bad Hersfelder Stadtwerke. „Zur flächendeckenden Überwachung werden am besten alle 36 gleichzeitig ausgesetzt“, sagt Alexander Garweg, technischer Prokurist bei den Stadtwerken. Für die Identifizierung eventueller Schwachstellen werden die Logger tagsüber mit dem dazugehörigen Auslesegerät Smart Recorder programmiert und einfach in Kappen und Schiebern des zu überprüfenden Abschnitts ausgesetzt. In der Nacht, wenn die meisten Störgeräusche nicht mehr auftreten, werden die Kontaktschallmikrofone der Phocus3-Geräte dann in zuvor definierten Zeitintervallen aktiv. Tags darauf werden die Logger ausgelesen und entfernt – oder sie verbleiben zur Verifizierung der Ergebnisse noch eine weitere Nacht in dem zu prüfenden Netzabschnitt.

Leckage wird softwaregestützt eingegrenzt, dann folgt Ortung

Das Auslesen der Geräuschdaten erfolgt je nach Geräteausstattung per Funk oder Infrarot ebenfalls mit dem Smart Recorder, sodass die Mess- und Geräuschdaten direkt vor Ort zur Verfügung stehen. Gleichzeitig dient der Smart Recorder als mobiler Datenspeicher für die Datenübertragung auf den stationären PC im Büro. Hier wird mithilfe der GPS-Daten eine Kartenansicht des untersuchten Rohrnetzabschnitts in Google Maps erzeugt, in der die einzelnen Loggerpositionen automatisch angezeigt werden. Damit entfällt das umständliche und fehleranfällige händische Notieren und Übertragen in Papierdokumente wie etwa die zugehörigen Netzpläne. Anhand der aufbereiteten Daten können die Fachleute der Bad Hersfelder Stadtwerke schnell erkennen, wo die aufgezeichneten Geräusche auf ein Leck hindeuten. Mithilfe der Parameter Minimumgeräuschpegel und Leckwahrscheinlichkeit lässt sich eine Leckage softwaregestützt weiter eingrenzen. Zusätzlich können die gespeicherten Geräusche nach der Übertragung auf den PC abgehört werden. Bei einer hohen Leckwahrscheinlichkeit folgt die exakte Ortung. „Indem wir Leckagen zuverlässig frühzeitig erkennen, sparen wir nicht nur Zeit, sondern auch Geld“, sagt Garweg. Denn die Logger-Technik habe sich als absolut zuverlässig erwiesen. „Wenn ein Netzabschnitt negativ überprüft worden ist, können wir uns auf den nächsten konzentrieren“, so Garweg.

Die Methode kommt so gut an, dass die Stadtwerke die Leckortungstechnik in kleineren umliegenden Gemeinden anbietet, die selbst nicht die Ressourcen dafür besitzen. „Entweder, die Gemeinden verfügen erst gar nicht über die entsprechenden Geräte oder es fehlt an entsprechend geschultem Personal“, weiß Garweg. Das führte in der Vergangenheit oft zu Schwierigkeiten, weil Rohrbrüche nicht exakt oder auch überhaupt nicht lokalisiert werden konnten. Phocus3 bringt genau die richtigen Features für die Arbeit in den umliegenden Gemeinden Bad Hersfelds mit. Denn die GPS-Verknüpfung mit Google Maps macht die Arbeit mit den ausgesetzten Loggern auch in unbekannten Gebieten oder bei einem Personalwechsel während der Arbeit schnell und unkompliziert.

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