Lowara-Pumpen mit Hydrovar für erstklassige Erdbeeren

04.10.2001

In einem neuen landwirtschaftlichen Erdbeerzuchtbetrieb in Queensland in Australien, wurde der Züchter mit sehr unterschiedlichen Anforderungen in Bezug auf die Wasserversorgung zur Berieselung der Pflanzen und für weitere Belange des Betriebs konfrontiert. Die beste Lösung für die vielfältigen Erfordernisse fand er schließlich in einer Reihe von zur Gänze aus Edelstahl hergestellten Lowara-Pumpen, die vom Regelsystem Hydrovar gesteuert und kontrolliert werden.

Der Erdbeeranbau stellt für das Queensland in Australien eine vorrangige wirtschaftliche Tätigkeit dar. In dem nördlich von Brisbane, an der Ostküste Australiens gelegenen Queensland werden jährlich rund 350 Hektar Land mit Erdbeeren bepflanzt, insbesondere auf der schmalen Landzunge, die Caboolture mit Gympie verbindet.

Die Obstindustrie liefert Erdbeeren von Mai bis Oktober, wenn das milde Klima des australischen Winters und Frühlings den Anbau und die Ernte dieser Früchte im Queensland ermöglichen. Diese Tätigkeit ist in dieser Region stark verbreitet, weil auf relativ kleinen Grundstücken in kurzer Zeit und mit einem geringen Kapitaleinsatz erhebliche Profite erzielt werden können. Ein Großteil der Erdbeeren der Spitzenqualität ist für den Großhandel in Städten wie Brisbane, Sydney, Melbourne und Adelaide bestimmt, die südlich der Hauptanbaugebiete liegen.

Neue Methoden für einen neuen landwirtschaftlichen Betrieb

Ein Züchter von erstklassigen Erdbeeren hat seit kurzem einen neuen landwirtschaftlichen Betrieb mit 200 Ackern für den Anbau von Erdbeeren im Gebiet von Cabooltura gegründet. Der Erdbeerzucht ist mit einem erheblichen Risiko verbunden, vor allem weil sie keine Fehler verzeiht. Während der gesamten Saison müssen Pflanzen und Beeren sorgfältig kontrolliert werden, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wenn sich Probleme einstellen sollten. Die Kontrolle betrifft insbesondere die korrekte Wasserversorgung und Berieselung.

Craig Priestley, verantwortlicher Geschäftsführer der ITT Fluid Technology Australia in Queensland, berichtet hierzu: "Der Bauer hat über unser Vertriebsnetz 5 Lowara-Pumpen des Typs SHE50250-220 angekauft. Es handelt sich hierbei um 22-kW-Pumpen, die alle vom Hydrovar-Regelsystem gesteuert werden. Einschließlich Steuertafeln, Pumpen und Unterlagen erzielt man damit eine Pumpeneinheit mit Abmessungen von 4 mal 3 Metern, und somit ein großzügig angelegtes Pumpensystem.“ Das für den landwirtschaftlichen Betrieb benötigte Wasser wird aus einem jüngst ausgehobenen, eingedämmten Becken gepumpt, das von einer Quelle versorgt wird. Aufgrund der Aushebungen und der Tatsache, dass auf dem Anbaugelände auch weiterhin Infrastrukturen von erheblicher Größe bereitgestellt werden, wurde das Wasser mit den aus dem Boden stammenden Säuren angereichert, die den pH-Wert vermindert haben. Dieser leicht saure Wert des Wassers wird sich mit der Zeit neutralisieren. Im Augenblick aber, muss jedes zum Einsatz gelangende Pumpensystem den verschiedenen pH-Werten des Wassers Rechnung tragen. Priestley macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass "einer der wichtigsten Gründe, die zur Wahl der Lowara-Pumpen geführt haben, darin zu suchen ist, dass die Pumpen zur Gänze aus Edelstahl 316 mit einem geringen Kohlenstoffanteil hergestellt werden. Werden für den Pumpenbau verschiedene Metalle verwendet, beispielsweise Gußeisen oder verzinkte Anschlüsse, so kann es bei wechselnden pH-Werten des Wassers vorkommen, dass unerwünschte Reaktionen auftreten."

Unterschiedliche Berieselungsanforderungen

Die an eine Wasserversorgungsanlage gestellten Anforderungen sind in einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Erdbeeranbau extrem komplex, vor allem aufgrund des heiklen Wachstumszyklus der Erdbeeren selbst. Schon beim Setzen und in den ersten Wochen brauchen die Pflänzchen erhebliche Feuchtigkeitsmengen. Die Erdbeeren können in dieser Zeit durch zwei unterschiedliche Berieselungsmethoden versorgt werden. Die erste besteht in einer Berieselung von oben durch die sogenannte „Stoß-Besprengung“. Bei der zweiten handelt es sich um eine Bewässerungsmethode von unten, bei der über ein unter den Erdbeeren angelegtes Bandsystem kontinuierlich kleine Wassermengen abgegeben werden. Die Wasserversorgung der Berieselungsanlage muss in beiden Fällen extrem zuverlässig sein. Priestley weist darauf hin, dass "ein landwirtschaftlicher Betrieb in diesen Breitenlagen speziell aufgrund der Hitze und der wechselhaften klimatischen Bedingungen in den Anbaugebieten, in der Lage sein muss, die kontinuierliche Wasserzuleitung auf die Blätter der Erdbeerpflanze auch an besonders warmen Tagen zu gewährleisten, um Hitzeschäden an den Pflanzen effizient vorzubeugen.“

Die "Money Berry" (Geldbeere)

In Australien bezeichnet man die Erdbeere auch als "money berry", also als „Geldbeere“. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass eine Handvoll Erdbeeren – etwa 10-12 Stück der Spitzenqualität -, von 3 bis 4 australische Dollar (etwa 1,5-2,0 US-Dollar) kosten kann. Für erstklassige, also schöne und große Erdbeeren, erzielt ein Züchter einen Marktpreis zwischen 7 und 8 australische Dollar pro kg. Unterliegen die Erdbeeren allerdings im Laufe des Wachstums Stress-Situationen, was laut Priestley in neun von zehn Fällen aufgrund der mangelnden Wasserversorgung oder unzureichenden Bewässerung zutrifft, so wird das Endprodukt als „zweitklassig“ eingestuft. Erdbeeren „zweiter Wahl“ werden hauptsächlich für Marmeladen und Konfitüren oder andere Produkte verwendet, in denen die Erdbeeren an und für sich nicht zur Geltung kommen – zu einem Marktpreis für den Züchter von etwa 80 Cents pro kg. Angesichts dieses Gewinn- bzw. Verlustrisikos wird es umso verständlicher, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer bebaubaren Fläche von 200 Ackern auf das verlässlichste Pumpensystem zurückgreifen muss, das im Handel verfügbar ist und das sich auch den anderen Erfordernissen des Betriebs optimal anpaßt.

Neben der Berieselung sind die mit dem Hydrovar-Regelsystem ausgestatteten Lowara-Pumpen auch für die Kontrolle und Reinigung des gesamten Betriebs mit seinen 200 Ackern ausgelegt. Mit ihnen werden die Hallen gewaschen, in denen die Erdbeeren im Laufe der Ernte eingebracht und verpackt werden. Das Wasser ist aber auch für die Kühlung der Verpackungsanlagen und zum Waschen der Traktoren und landwirtschaftlichen Ausrüstungen erforderlich.

In diesem Umfeld boten sich die mit Hydrovar ausgestatteten Lowara-Pumpen als ideale Lösung, da ihre veränderliche Drehzahlsteuerung eine optimale Kontrolle des Wasserflusses zuläßt. Priestley erwähnt hierzu, dass „der Kunde die Lowara-Technologien und das Hydrovar-Steuersystem speziell aufgrund seiner Flexibilität und Verlässlichkeit“ beantragt hat.

Die von dem Hydrovar-Regelsystem gesteuerten Pumpen schalten bei weniger als 1 Amp ein; sie wechseln außerdem selbsttätig die Speisespannung, wodurch eine erhebliche Energieersparnis versichert wird. "Während der Zeit, in der keine Bewässerung erforderlich ist, aber die Pumpen beispielsweise in der Verpackungshalle oder zum Reinigen der Schläuche verwendet werden, verbrauchen sie einzig und allein die hierfür erforderliche Leistung“, erklärt Priestley. „Das System ersetzt somit vorteilhaft die Motorpumpen mit axialer Ansaugung und 6 Geschwindigkeiten, die selbst zur Reinigung eines einzigen Schlauches 22 kW aufwenden würden und die deshalb allen damit verbundenen Problemen und Risiken unterliegen, beispielsweise einem Wasserschock in den Leitungen, mit nachfolgendem Bruch oder Riss der PVC-Leitungen. Das auf dem Prinzip Anlassen/Anhalten/sanfte Unterbrechung basierende System des Hydrovars beseitigt die potentiellen Probleme, die unweigerlich mit einem so großen Pumpensystem verbunden sind.“

An das mit Hydrovar-Regelsystem ausgestattete Pumpensystem kann außerdem eine mit Dieseltreibstoff betriebene 8“-Pumpe mit axialer Ansaugung auf der Abflussleitung angeschlossen werden, welche die Wasserversorgung auch dann sicherstellt, wenn die Energieversorgung unterbrochen sein sollte.

Die Anfangsausstattung des Betriebs, der in diesen Tagen mit dem Anbau beginnt, sieht drei Lowara-Pumpen mit Hydrovar-Regelsystem vor, welchen weitere zwei Pumpen im Laufe der Bepflanzung der 200 Acker folgen werden.

Der Eigentümer des neuen Erdbeerzuchtbetriebs hat ehrgeizige Projekte auch für die nächste Zukunft, die über den einfachen Verkauf der Ernte an die Lebensmittelgrossisten hinaus reichen. Er plant die Gestaltung eines Erlebnisparks zum Thema Erdbeeren. Die „Strawberry World“ (Welt der Erdbeeren) – wie der Erlebnispark heißen wird – soll zu einem Treffpunkt für alle werden, welche die mit diesen Früchten hergestellten Produkte kennenlernen und probieren möchten. Die Verkostung wird durch zahlreiche andere Attraktionen abgerundet.

Angefangen von der Bewässerung mit unterschiedlich saurem Wasser, über die konstante Berieselung der Pflanzen, bis zur Kostenersparnis für Energie und Wartung, wird den mit Hydrovar-Regelsystem ausgestatteten Lowara-Pumpen bei der Produktion der „money berry“ dieses australischen Bauern auf jeden Fall eine Schlüsselrolle zufallen.

Über Lowara

Lowara Italien Srl - (Montecchio Maggiore, Vicenza, www.lowara.com), Gesellschaft der Industriegruppe ITT Industries, nimmt eine marktführende Stellung im Bereich Pumpen sowie Wasserkontroll- und - fördersysteme ein. Das Unternehmen beschäftigt in Europa mehr als 900 Mitarbeiter, 730 davon in Italien. Im Jahr 2000 wurde ein Umsatz von mehr als 150 Mio. USD, umgerechnet etwa 300 Mio. DEM, erzielt. ITT Industries (www.ittind.com) ist weltweiter Marktführer im Bereich der Wassertechnologien sowie in der Herstellung von Komponenten und Systemen für die Verteidigung sowie von elektronischen Bauteilen für den Informations- und Kommunikationsbereich. ITT Industries, mit Sitz in White Plains (NY), beschäftigt 38.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt und hat im Jahr 2000 einen Umsatz von 4,8 Mrd. USD (rund 10 Mrd. DEM) erwirtschaftet. Die Unternehmensgruppe notiert, außer an der New York Stock Exchange, auch an den Börsen von London, Paris, Frankfurt, Midwest und Pacific.

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