Kompakte Edelstahltauchmotorpumpe von Landia fördert stark ätzende Flüssigkeiten mit hohem Feststoffanteil
Landia hat ihr Tauchpumpensortiment um die kompakte DGR-I in Baugröße 65-ms erweitert. Ausgestattet mit dem bewährten, separat angebrachten Messersystem lassen sich zähflüssige Medien auch in geringfügigen Mengen verpumpen.
Werden Grünfuttermittel wie Gras, Mais oder auch Getreide siliert, kommt es in der Regel zur Bildung von zäh fließenden Sickersäften und korrosiven Gärresten. Durch ihren säureartigen Charakter können sie bei Leckage des Silobehälters umliegende Gewässer verseuchen. Dies kann selbst bei kleinsten Mengen zu Fischsterben und unangenehmer Geruchsbildung im Grundwasser führen. Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sieht daher vor, dass Jauche, Gülle und Sickersäfte (JGS) vollständig aufgefangen und ordnungsgemäß verwertet beziehungsweise ausgebracht werden müssen. Zum Abpumpen aus dem Auffangbehälter sind konventionelle Pumpen aber oft ungeeignet, da die säureähnlichen Sickersäfte das Gehäuse sowie den Motor angreifen und zerstören. Dagegen sind Spezialpumpen besonders für landwirtschaftliche Kleinbetriebe oft zu teuer und in der Wartung unpraktisch. Deshalb hat die Landia ihr Tauchpumpensortiment um die kompakte DGR-I in Baugröße 65-ms erweitert. Ausgestattet mit dem bewährten, separat angebrachten Messersystem lassen sich zähflüssige Medien auch in geringfügigen Mengen verpumpen. Durch spezialgehärtete Komponenten sind sie selbst beim Vorkommen abrasiver Stoffe langlebig. So lassen sie sich beispielsweise in Milchviehbetrieben einsetzen, die Sand in ihrer Einstreu verwenden.
Der § 62 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) schreibt vor, dass Silos in eigener Verantwortlichkeit des Landwirts so angelegt und betrieben werden müssen, dass schädliche Bodenveränderungen, nachteilige Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit sowie Verunreinigungen oberirdischer Gewässer ausgeschlossen sind. Kommt es durch Leckage dennoch zum Austritt von JGS, kann der Sickersaft in das Grundwasser und Fließgewässer gelangen. Da er sehr viel Sauerstoff verbraucht, beeinträchtigt er das natürliche Gleichgewicht – Verkrautung und Verschlammung sind die Folge. Schon kleinste Mengen im Wasser können gravierende ökologische Folgen haben und Strafzahlungen an den Staat nach sich ziehen. Deshalb ist es für Landwirte wichtig, zuverlässige und langlebige Pumpen im Einsatz zu haben, welche die Sickersäfte bei Bedarf sicher abtransportieren. Die zähflüssigen und säureartigen Medien führen bei konventionellen Geräten aber dazu, dass im Falle von zu geringem Durchfluss die Flügelräder verstopfen, sodass die Geräte aufwendig demontiert und auseinandergenommen, von Hand gereinigt und wieder zusammengesetzt werden müssen. Um aggressive, wassergefährdende Stoffe auch im Dauereinsatz zuverlässig zu verpumpen und Wartungsaufwand zu vermeiden, hat die Landia GmbH deshalb die säurebeständige Tauchmotorpumpe DGR-I entwickelt.
Edelstahlpumpen für säurehaltige Umgebung geeignet
„Der Silagesickersaft aus landwirtschaftlichen Silos ist mit einem pH-Wert von 4 bis 5 einer Säure sehr ähnlich. Herkömmliche Pumpen, etwa aus Grauguss, werden in kurzer Zeit durch das saure Medium angegriffen beziehungsweise zerstört“, berichtet Cord Cassens, General Manager bei der Landia GmbH. Selbst robuste Pumpen verschleißen so schnell und müssen regelmäßig erneuert werden, was zusätzliche Kosten bedeutet. Bei der DGR-I sind jedoch alle Komponenten aus säureabweisendem Edelstahl gefertigt: das Motorgehäuse aus W 1.4401, Pumpengehäuse und Flügelrad aus W 1.4408. Somit bleiben alle mediumberührten Komponenten beim Einsatz in chemisch aggressiven Umgebungen geschützt. „Durch diese speziellen Werkstoffe wird die Lebensdauer der Pumpe im Vergleich zu Standardmodellen wesentlich verlängert“, begründet Cassens den Materialvorteil. Mit 1,1 kW und 1500 UPM zählt die Erweiterung zudem zu den kleinsten Tauchpumpen im Sortiment. Damit ist sie speziell in schmalen Sammelbehältern einsetzbar. Laut Vorschrift müssen diese bereits bei einem Füllstand von zwei Drittel entleert werden. Bei geringem Fassungsvermögen ist dieser schnell erreicht. „Das kleine Modell ist zum Transport geringer Mengen ausgelegt und eignet sich damit sehr gut für das Entleeren von Auffangbehältern“, erläutert Cassens. Durch waagerechte oder senkrechte Befestigung kann sie je nach Behälterart variabel angebracht werden und ist leicht zu de montieren. „Bei regelmäßiger Wartung ist die Pumpe somit für den Betrieb über Jahre ausgelegt“, erklärt Cassens.
Adaptive Zuführpropeller garantieren gleichmäßigen Strom korrosiver Medien
Da auch die kleine DGR-I über das patentierte Messersystem der Landia-Pumpen verfügt, stellt auch das Abführen von Feststoffen mit großem Durchmesser kein Problem dar. Die bis zu sechs schleißfesten Edelstahlklingen sitzen außerhalb des Flügelrads und sind klar von Pumpengehäuse und Laufrad getrennt. Somit werden grobe Partikel noch vor Eintritt in die Pumpe zerkleinert. Dadurch bleibt die Einsaugöffnung frei, eine Verstopfung ist so gut wie ausgeschlossen. Im Flügelrad selbst sorgt eine Leitspur dafür, dass keine umfangreicheren Teile auf dem Weg durch die Pumpe stecken bleiben. Zusätzlich gewährleistet die eingebaute Dichtungssonde eine genaue Leckageüberwachung, sodass die gesetzlichen Anforderungen an den Silobetrieb erfüllt werden können. Die neuen adaptiven Zuführpropeller erlauben zudem einen flexiblen Anstellwinkel, was besonders bei zäh fließenden Medien einen konstanten Strom möglich macht. Eine gleichmäßige Durchmischung des Mediums ist etwa in Biogasanlagen wichtig: Durch das Umwälzen werden Feststoffe wie Pflanzenteile, Fasern oder Lebensmittelabfälle weiter zerkleinert und bilden eine homogene Masse. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche und die anaeroben Bakterien können besser arbeiten, was zu einer erhöhten Biogasausbeute führt. „Somit bieten wir mit der DGR-I eine Komplettlösung für landwirtschaftliche Kleinbetriebe“, fasst Cassens zusammen.
Bild: Die komplett aus säurebeständigem Guss gefertigte DGR-I ist mit 1,1 kW und 1500 UPM eine äußerst kleine Tauchpumpe und eignet sich optimal zum Herauspumpen des Silagesickersafts aus dem Auffangbehälter. (Foto: Landia)
Quelle: Landia GmbH