Großprojekt Grand Paris Metro: Tsurumi liefert schwere Pumpen des Typs KTZ

02.01.2024
Halbzeit im Großprojekt Grand Paris Metro. Schmutzwasserpumpen zur Wasserhaltung liefert der Hersteller Tsurumi bereits seit Anbeginn. Jetzt kommen schwere Pumpen des Typs KTZ hinzu.
Großprojekt Grand Paris Metro: Tsurumi liefert schwere Pumpen des Typs KTZ

Der Moment des Durchbruchs: Die Tunnelbohrmaschine vollendet den Vortrieb im neuen Bahnhof Créteil-L'Echat. (Bildquelle: Société du Grand Paris / Olivier Brunet)

Grand Paris Express nennt sich das ehrgeizige Infrastrukturprojekt in der französischen Hauptstadt. Errichtet wird ein teils fahrerloses U-Bahn-Netzwerk, das Vororte miteinander verbinden und den Nahverkehr verbessern soll. Vier Linien werden neu gebaut, zwei erweitert und bestehende modernisiert. Der Umfang ist beträchtlich. Mit 227 km und 308 Stationen ist das Netz schon jetzt das viertgrößte in Europa. Bis Projektende 2030 soll es um 200 km und 68 Stationen wachsen.

Streckennetz verdoppelt
Bereits seit dem Startschuss in 2016 ist der Pumpenhersteller Tsurumi dabei. Die Japaner mit EU-Zentrale in Düsseldorf statteten einige Bauabschnitte mit Dutzenden Tauchmotorpumpen aus. Ende 2023 orderten die Betreiber nochmals nach, denn die Erfahrungen waren gut. Der neue Auftrag umfasst ein Los Pumpen unter anderem der Modellreihe KTZ. Diese Pumpe zählt zu den erfolgreichsten im Produktprogramm des Herstellers. Sie wurde für den Einsatz im Tunnel- und Bergbau entwickelt. Von der vielseitigen Tauchpumpe gibt es 17 Typen mit Förderleistungen bis 3960 l/min und 71 m Förderhöhe.

Darunter die georderte KTZ 415, die 2000 l/min und 55 m schafft. Ihre Motorleistung von 15 kW fällt ins Gewicht: Die 146 kg Trockenmasse ist allerdings auch der robusten Konstruktion geschuldet, die auf widerstandsfähige Materialien wie Grau- und Sphäroguss, Chromgusseisen und Siliziumkarbid mit einer Härte ähnlich Diamant setzt. Die robuste Pumpe dürfte dem Leitspruch des Unternehmens „Stronger for longer“ entsprechen.

Schächte 30 Meter tief
Die Aggregate halten die Gruben trocken und unterstützen damit den termingerechten Fortschritt. Drei von vier Neubaustrecken verlaufen in Tunneln. In den Röhren mit zehn Metern Durchmesser werden jeweils zwei Gleisstränge geführt. Die Tunnel gründen in durchschnittlich 30 Metern Tiefe und damit im Grundwasserleiter. Die Wasserhaltung ist erfolgsrelevant: Nur trocken kann es weitergehen.

Für die Projektleitung ist Tsurumi wohl auch deshalb einer der bevorzugten Partner, weil man nicht nach Auftrag, sondern ab Lager liefert: Fast alle der rund 500 Modelle mit Förderleistungen bis 30 m³/min oder 216 m Höhe seien binnen 24 Stunden auslieferbar, so Tsurumi. Die Japaner wissen: Tunnelbau zählt zur Königsdisziplin des Spezialtiefbaus - ohne zuverlässiges und schnell bereitstehendes Gerät ist er termingerecht nicht zu bewältigen.

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