IFAT Eurasia 2021: Umweltthemen trotz Covid-19-Pandemie hoch im Kurs
IFAT Eurasia 2021: Besucherzahl annähernd auf Vor-Corona-Niveau. (Bildquelle: Messe München GmbH)
Auf der Besucherseite kam die internationale Umwelttechnologie-Messe mit 9.258 Teilnehmern allerdings dem Vor-Corona-Niveau nahe (2019: 10.467).
„Die Corona-Pandemie beeinflusst immer noch die Märkte weltweit und unser gesamtes gesellschaftliches Leben. Aber das Messegeschehen hier am Bosporus machte deutlich, dass das existentielle Bedürfnis nach Ressourcen- und Klimaschutz, verlässlicher Trinkwasserversorgung sowie sauberen Böden, Flüssen und Meeren ganz oben auf der internationalen Agenda bleibt“, fasst Osman Bayazit Genç, Geschäftsführer des Veranstalters MMI Eurasia, seine Eindrücke von der IFAT Eurasia 2021 zusammen. Die Neuauflage der Umwelttechnologie-Schau an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien fand vom 21. bis 23. Oktober 2021 im Istanbul Expo Centre (IFM) statt.
Besucherzahl annähernd auf Vor-Corona-Niveau
In dieser Zeit kamen insgesamt 9.258 Besucher auf das Messeareal der türkischen Metropole. Neben dem naturgemäß dominierenden Gastgeberland stammten dabei 1.032 Besucher aus 62 anderen Nationen. „Mit diesem – auch wieder erfreulich internationalen – Zuspruch liegen wir zumindest annähernd im Bereich des Vor-Corona-Niveaus“, zeigt sich Katharina Schlegel, Projektleiterin der internationalen Messen im IFAT-Netzwerk, zufrieden. Unter den Interessierten befanden sich hochrangige Vertreter türkischer Kommunen sowie Länderdelegationen, unter anderem aus Griechenland, dem Nordirak und Syrien. Aus Ägypten, dem Libanon und Jordanien kam zudem eine gemischte Delegation nach Istanbul. Ihnen präsentierten sich 106 Unternehmen und Institutionen aus sechs Nationen. Zusammen standen sie für rund 145 Marken. Mit Gemeinschaftsständen waren Deutschland, Österreich und die Schweiz vertreten.
Aussteller loben die Qualität der Kontakte
Auch wenn es in 2021 etwas weniger Besucher als vor zwei Jahren waren, so lobten viele Aussteller ausdrücklich deren Sachkompetenz. So sagte beispielsweise Oliver Gumpert von Bertsch Energy: „Die Mehrheit unserer Gespräche war sehr hochwertig und mit einem fachkundigen Publikum." Der Projektmanager weiter: „Die Türkei ist für uns ein sehr interessanter Markt. Die IFAT Eurasia dient uns hier als Plattform zum Aufbau langfristiger Partnerschaften und wir werden auf jeden Fall auch beim nächsten Mal wieder dabei sein.“ Auch für Kaan Koncagül, Assistant General Manager beim türkischen Spezialisten für Abfallgroßbehälter Teksin Container, steht die Teilnahme an der IFAT Eurasia 2023 schon heute fest. Er berichtet: „Wir sind mit den Ergebnissen dieser ersten Messe nach der Corona-Pause sehr zufrieden. Mit Interessenten hauptsächlich aus Israel, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Weißrussland, Usbekistan und Russland war unser Besucherportfolio recht international strukturiert.“
Endlich wieder Face-to-Face-Kontakte
Bei den Delegationsteilnehmern zeigte sich unter anderem Raji Maasri, General Manager beim libanesischen Consulting-Unternehmen MORES, sehr angetan: „Es war einfach großartig, sich wieder von Angesicht zu Angesicht austauschen zu können sowie bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu generieren.“ Ähnlich äußerte sich auch Ahmed Tawfik, von der ägyptischen Firma Nahdet Misr: „Speziell die hier vorgestellten europäischen Technologien und die sich eröffnenden Möglichkeiten für gezielte Kooperationen haben mich begeistert.“
Erstmals ergänzende digitale Veranstaltungsplattform
Um auch potenzielle Geschäftspartnerinnen und -partner zusammenzubringen, die zum Beispiel aufgrund von Covid-19-Reisebeschränkungen nicht in Istanbul vor Ort sein konnten, bot MMI Eurasia in diesem Jahr erstmals die sogenannte Hybrid Experience an. Die digitale Veranstaltungsplattform wurde rege genutzt – um online Unternehmensprofile, Produkte und Dienstleistungen abzurufen, B2B-Treffen durchzuführen und Netzwerkarbeit zu betreiben.
Rahmenprogramm zu aktuellen Großthemen
„Zu den Qualitätsmerkmalen der IFAT-Messen gehört immer auch ein hochkarätiges Rahmenprogramm“, sagt Projektleiterin Katharina Schlegel und fährt fort: „Auch bei der IFAT Eurasia konnten wir den Fachleuten wieder topaktuelle – und damit in der Folge auch sehr gut besuchte – Veranstaltungen anbieten.“ Auf hohes Interesse stießen zum Beispiel die Pläne zur Bekämpfung eines riesigen Umweltproblems quasi „vor der Haustür“ der Millionenstadt Istanbul. So bildeten sich – verursacht durch die Klimaerwärmung und die Einleitung großer Mengen ungenügend gereinigten Abwassers – in diesem Jahr im Marmara-Meer Algenschleimteppiche von nie dagewesenen Ausmaßen. Die türkische Regierung will der drohenden Umweltkatastrophe mit einem umfangreichen Aktionsplan entgegenwirken, vom dem sich auch bedeutende Impulse für Umwelttechnologie-Anbieter ableiten lassen.
Als weiterer möglicher Motor für die Branche wurde im Rahmenprogramm der Green Deal aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Mit dieser europäischen Wachstumsstrategie soll der Wandel der EU hin zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft gelingen.
Synergien mit der IREMCON
Für viele Besucherinnen und Besucher wertvolle thematische Synergien konnten erneut durch die terminliche und örtliche Verbindung mit der International Environmental Conference, kurz IREMCON, geschaffen werden. Die führende Umweltkonferenz der Türkei und des gesamten Balkan-Raums fand benachbart zur IFAT Eurasia im WOW Conference Center statt und folgte in diesem Jahr dem Leitthema „Den globalen Klimawandels bekämpfen und die internationale Zusammenarbeit in der Abfallwirtschaft fördern“.
Optimistischer Vorausblick auf die IFAT Eurasia 2023
Aus Sicht der Veranstalter waren die diesjährigen Messetage unter der aktuellen Pandemiesituation ein voller Erfolg. So resümierte Namik Sarigöl, Deputy Managing Director von MMI Eurasia und verantwortlich für die IFAT Eurasia in der Türkei: „Auf jeden Fall gab die Veranstaltung mehr als genug Anlass, mit weiterem Optimismus die nächste Ausgabe zu erwarten, die im Jahr 2023 erneut in Istanbul stattfinden wird.“
Quelle: Messe München GmbH