IFAT Environmental Technology Forum: Wasseraufbereitung für Südafrikas Minen

27.01.2015

Wasser und speziell Abwasser – Themen, die für den Bergbau in Südafrika höchste Umweltrelevanz haben. Hier knüpft das IFAT Environmental Technology Forum an, dessen Premierenveranstaltung vom 15. bis 18. September 2015 im Johannesburg Expo Centre stattfindet.

Die neue Branchenplattform bringt Anbieter und Abnehmer innovativer Lösungen und Technologien in den Bereichen Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling zusammen. Und dies in einem äußerst vielversprechenden Markt.

Hohe Investitionen im Wasser- und Abwasserbereich

670 Milliarden Rand – umgerechnet etwa 48 Milliarden Euro – muss Südafrika nach Angaben der zuständigen Ministerin Nomvula Mokonyane in den kommenden zehn Jahren investieren, um seine Wasser- und Abwasserinfrastruktur auf Vordermann zu bringen. Neben der Sanierung von maroden Leitungsnetzen und dem Bau weiterer kommunaler Kläranlagen steht das Land zusätzlich vor der Herausforderung, dem stark verschmutzten Grubenwasser seiner Bergbauregionen Herr zu werden.

AMD: Giftcocktail aus stillgelegten Bergwerken

Das Stichwort hier lautet Acid Mine Drainage, kurz AMD. Die hochgradig sauren und stark mit Schwermetallen belasteten Abwässer entstehen, wenn stillgelegte Schächte – speziell von Goldminen – voll Wasser laufen. Auch aus Abraumhalden kann der Giftcocktail ausgewaschen werden. Ohne Gegenmaßnahmen verseucht AMD nach und nach das Grund- und Oberflächenwasser. Durch Versäumnisse in der Vergangenheit, wie zum Beispiel durch fehlende Gesetze zur Rehabilitierung von Abbaustätten, haben sich die giftigen Grubenwässer der Kaprepublik zu einem Umweltproblem aufgetürmt, das jetzt immer dringender in Angriff genommen werden muss.

Vielseitige Behandlungstechnologien

Die dazu erforderlichen Behandlungstechnologien sind bei den internationalen Umwelttechnik-Anbietern in verschiedensten Ausführungen vorhanden. Zum Einsatz kommen können beispielsweise Belüftungs-, Fällungs- und Ionenaustausch-Verfahren, Komponenten zur Membran- und Nano-Filtration, Umkehr-Osmose-Anlagen sowie Lösungen zur biologischen Sulfat-Entfernung. Hinzu kommt die begleitende Ausstattung an Pumpen, Leitungen und Messgeräten. In Abhängigkeit von der je nach Bergbauregion stark variierenden Abwasserzusammensetzung gilt es, die jeweils passende Verfahrenskombination zu identifizieren.

Trinkwasser aus Grubenwasser?

In der Vergangenheit konzentrierte sich die Behandlung von Minenabwässern in Südafrika in aller Regel auf die Neutralisation niedriger pH-Werte und die Entfernung von Metallen. Laut einer südafrikanischen Expertenkommission muss sich die Aufbereitung mittel- bis langfristig jedoch auch um die nach diesen Schritten immer noch enthaltenen Salze kümmern. Durch einen interessanten „Nebeneffekt“ könnte dadurch eventuell auch der Trinkwasserknappheit des Landes entgegengewirkt werden: In einzelnen Vorzeigeprojekten bringen schon jetzt Entsalzungsanlagen AMD aus aktiven Kohleminen auf Trinkwasserqualität und speisen das Produkt ins lokale Netz ein.

Laut Informationen der deutschen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing Germany Trade & Invest (GTAI) ist geplant, mit großen, modernen Entsalzungsanlagen ab dem Jahr 2017 auch für die südafrikanische Metropole Johannesburg Trinkwasser aus AMD zu gewinnen. Die stillgelegten Bergbauschächte könnten so zu einem unterirdischen Wasserspeicher umfunktioniert werden, der geschätzte fünf Prozent des Gesamtverbrauchs der Region decken könnte.

Herausforderungen, die für die Aussteller und Teilnehmer des IFAT Environmental Technology Forums Africa viel Potenzial für Geschäfte bergen.

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