Hochkarätige Referenten schulen Planer auf der Wilo-Brandschutztagung

16.05.2008

Als kompetenter Partner genießt Wilo unter Fachhandwerkern und TGA-Planern mit seinen Fachseminaren rund um das Thema Gebäudetechnik große Anerkennung.

Hochkarätige Referenten schulen Planer auf der Wilo-Brandschutztagung

Die fachliche Tiefe der Vorträge von Dipl.-Ing. Manfred Lippe sorgte bei den Zuhörern für absolute Aufmerksamkeit (Foto: Wilo, Dortmund).

Jetzt ist das Angebot vom Dortmunder Pumpenhersteller um ein Brandschutzseminar erweitert worden, das erstmalig Anfang April unter dem Motto „sicher und effizient“ stattfand. Mit anspruchsvollen Fachbeiträgen zum aktuellen Stand des Baurechts sowie wertvollen Praxistipps zur Planung und Umsetzung vermittelte die zweitägige Veranstaltung gebündeltes Fachwissen über gesetzliche Rahmenbedingungen und technische Möglichkeiten zum vorbeugenden Brandschutz sowie zu Feuerlöschsystemen in der Gebäudetechnik. Vor allem für TGA-Fachplaner bestand also eine gute Möglichkeit, sich in kompakter Form relevantes Know-how anzueignen.

Das Thema Brandschutz und insbesondere Löschwasseranlagen werden angesichts eines zunehmenden Sicherheitsbedürfnisses und der Existenz zahlloser sanierungsbedürftiger Altanlagen für Fachplaner der Gebäudetechnik zunehmend interessanter. Um auf diesem Gebiet sachkundige Lösungskompetenzen zu vermitteln, stellte Wilo neben den eigenen Referenten auch weitere fachkompetente Gastdozenten wie beispielsweise Dipl.-Ing. Manfred Lippe. Der staatlich geprüfte und vereidigte Sachverständige widmete seine beiden Vorträge den Themen Löschwasserversorgung in Sonderbauten und technische Baubestimmungen.

Einführung in das Baurecht

Der Geltungsbereich der Musterbauordnung (MBO) in den einzelnen Bundesländern, Richtlinien zur Rohrverlegung aus Brandschutzsicht, kam darin ebenso zur Sprache wie anschauliche Musterbeispiele. Mit seinem spannenden Vortragsstil reduzierte Lippe die Komplexität des Themas auf zentrale Kernelemente und verschaffte den Zuhörern damit einen prägnanten Überblick über Ziele und Inhalte der MBO. Deutlich wurde dabei auch, dass die Richtlinie in vielerlei Hinsicht eine Klarstellung sowohl für die Tätigkeit des Fachplaners als auch in der baulichen Umsetzung darstellt und zudem gleichzeitig den vorbeugenden Brandschutz zuverlässig absichert.

So könne beispielsweise bei „nicht wesentlichen Abweichungen“ von allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen und Zulassungen eine Übereinstimmung auf Grundlage des Paragrafen 22 MBO „Übereinstimmungserklärung“ vorhanden sein. Diese Übereinstimmung kann vom Ersteller gemeinsam mit dem Fachplaner festgestellt werden. Die Bestätigung stellt der Ersteller bzw. der Installateur aus. So bietet sich die Möglichkeit, Verfahrenswege deutlich zu verkürzen und dennoch die Schutzziele zu erreichen. Bei wesentlichen Abweichungen rät Lippe jedoch dazu eine Zustimmung im Einzelfall durch die oberste Baubehörde einzuholen. „Vielfach können fachliche Auseinandersetzungen mit dem vor Ort tätigen Brandschutzsachverständigen im Vorfeld der Planung durch ein detailiertes Abstimmungsgespräch schon ausgeräumt werden. Auch dazu können Seminare wie diese ihren Beitrag leisten“, würdigte Manfred Lippe das Wilo-Angebot.

Brandschutz + Trinkwasserhygiene

Inhaltliche Unterstützung bekam er dabei von Dipl.-Ing. Jürgen Klement, der sich mit dem Thema „Trinkwasserhygiene in der Gebäudetechnik“ bestens auskannte und wusste, dass Löschwasseranlagen bei unsachgemäßer Planung ein Herd für die Verkeimung von Trinkwasser-Installationen sein können. Damit es dazu nicht kommt und wie eine fachgerechte Installation aussieht, erläuterte Klement die Sachverhalte und veranschaulichte das Ganze mit beeindruckenden Beispielen aus dem Planeralltag.

Als rechtliche Grundlage dienen die Änderungen der DIN 1988-6:2005 unter dem Titel „Feuerlösch- und Brandschutzanlagen – Auswirkungen für die Praxis – Hygienische Anforderungen“ sowie das DVGW Arbeitsblatt W 405, das im Februar 2008 erschienen ist und eine klare Anleitung für die Bereitstellung zur Entnahme von Löschwasser aus Trinkwasser-Installationen gibt. Wodurch tatsächlich ein Umdenken im Hinblick auf die Anbindung beider Leitungssysteme stattgefunden hat: „In Zukunft werden Feuerlöschanlagen überwiegend über einen freien Auslauf an Trinkwassersysteme angebunden werden“, prognostizierte Klement. Hintergrund dieser Entwicklung ist die Erkenntnis, dass Mikroorganismen und Biofilm sich trotz des Einsatzes von Sicherungsarmaturen verhältnismäßig ungehindert in alle Richtungen eines Leitungssystems ausbreiten und diese kontaminieren können.

Äquivalente Lösungsansätze

Eine Möglichkeit, den Hygieneschutz dennoch bei Entnahme aus dem Trinkwassersystem zu gewährleisten, besteht darin, Löschwasseranlagen regelmäßig zu spülen, so Klement. Mit der Konsequenz des hohen Aufwands und des hohen Wasserverbrauchs. Eine äquivalente Lösung stellt hingegen eine Druckerhöhungsanlage mit einem freien Einlauf dar. Denn hierbei ist definitiv gewährleistet, dass sowohl die Trinkwasserhygiene als auch der notwendige Leitungsdruck als wesentliches Brandschutzziel gleichermaßen erfüllt werden.

„Brandschutz bedeutet nämlich in erster Linie, Wasser mit hohen Drücken zur Verfügung zu stellen“, so Dipl.-Ing. Manfred Neuhaus-Melsheimer, Referent von Wilo. Dieser Aspekt bildete dann auch den Anknüpfungspunkt des Referenten an die aktuellen Produktentwicklungen des Veranstalters speziell für diesen Bereich, wie beispielsweise die neue Druckerhöhungs-Pumpe Wilo-Multivert MVIS mit Nassläufer-Technologie. Die großen Vorteile dieser Hochdruckkreisel-Pumpen bestehen neben dem absolut leisen Betrieb vor allem in der vollkommen sicheren Betriebsweise, da sie konstruktiv nahezu wartungsfrei arbeiten. Von mindestens ebenso großer Bedeutung für einen reibungslosen Betrieb einer Druckerhöhungsanlage sind aber darüber hinaus neben der regelmäßigen Wartung gemäß DIN 1988-8 auch spezifische Produktentwicklungen wie der VR-Regler von Wilo. Mit diesem kann die Leistung von Pumpen bedarfsgerecht vollautomatisch geregelt werden, denn dank der intelligenten Kommunikationsweise werden beispielsweise Druckschläge vermieden, die beim Anlaufen der Pumpen in Löschwasseranlagen zwangsläufig auftreten.

Qualität rechnet sich

Dass es sich im wahrsten Sinne des Wortes auszahlt, vorbeugend in den baulichen Brandschutz im Allgemeinen und in Sprinkleranlagen im Besonderen zu investieren, führte in diesem Zusammenhang Mario Hübner, Produktmanager bei Wilo EMU, den Seminarteilnehmern vor Augen: Bis zu 65 Prozent kann – so seine Erfahrung – die Versicherungsprämie sinken, wenn eine anerkannte ortsfeste Wasserlöschanlage installiert wird. Wobei „anerkannt“ unter anderem eine VdS-Zulassung der Pumpen voraussetzt, wie sie beispielsweise für einen großen Teil des Unterwassermotorpumpenprogramms von Wilo EMU selbstverständlich ist. Die für die Zulassung notwendige Prüfung macht vor dem Hintergrund Sinn, dass die Pumpen im Falle des Falles binnen 30 Sekunden nach Auslösung auf Volllast laufen müssen. Welche Belastungen damit verbunden sind, verdeutlichen die Kennwerte der neuen Pumpe vom Typ D 500: VdS-geprüft fördert sie eine halbe Minute nach Anlaufen 600 m³ Wasser pro Stunde auf bis zu 130 Meter Höhe.

Info

Die nächsten Wilo Brandschutztagungen finden am 17. Juni 2008 (München) und am 16. September 2008 (Sindelfingen) statt und sind jeweils auf einen Veranstaltungstag komprimiert. Weitere Infos direkt bei Wilo unter Telefon +49 (0) 231 / 4102-7501 oder diana.schoen@wilo.de.

Quelle: WILO SE

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