Grundfos entwickelt lernende Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe

01.09.2010

Niemand lässt den Motor seines Autos ständig laufen, nur weil er mehrmals am Tag eine kurze Fahrt unternimmt. Bei herkömmlichen Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpen ist das aber praktisch so – sie arbeiten auch zu Zeiten, wenn kein warmes Wasser abgefordert wird.

Grundfos entwickelt lernende Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe

Grundfos hat mit der Comfort AutoAdapt ein System entwickelt, das sich selbstlernend automatisch an das individuelle Warmwasserverbrauchsverhalten anpasst. (Foto: Grundfos)

Das bedeutet hohen Energieaufwand, der nicht nutzbar ist: Da ist zum einen der Strombedarf zum Betrieb der Pumpe; wichtiger sind allerdings die Verluste durch die Wärmeabstrahlung der Leitungen, also auch eine Verschwendung von Energie zur Trinkwassererwärmung.

Grundfos hat nun mit der Comfort AutoAdapt ein System entwickelt, das sich selbstlernend automatisch an das individuelle Verbrauchsverhalten anpasst: Eine intelligente Bedarfs-Zirkulationspumpe. Das Bereitstellen von Warmwasser beschränkt sich weitestgehend auf die Zapfzeiten der Nutzer. Im Vergleich zu herkömmlichen Zirkulationspumpen – selbst solchen mit Hocheffizienzantrieb und Zeitschaltuhr – spart diese AutoAdapt-Funktion bis zu 90 Prozent der Energie zur Trinkwassererwärmung ein.

Ausgangspunkt der Grundfos-Entwickler war die Überlegung: Wenn die Pumpe ‚wüsste’, wann Trinkwarmwasser abgefordert werden wird, könnte sie sich darauf einstellen. Wie aber kommt die Pumpe an diese Informationen heran?

Die Lösung: Wie bisher wird die Zirkulationspumpe in die Trinkwarmwasserzirkulationsleitung eingebaut; zudem erhält die Trinkwarmwasserleitung einen Temperatursensor. Über diesen Sensor und dem in der Zirkulationspumpe ohnehin integrierten Sensor erkennt die AutoAdapt-Funktion, wann warmes Wasser entnommen wird. Die Entnahmeereignisse speichert die Comfort AutoAdapt in einem Entnahmekalender und steuert mit diesen Informationen über einen speziellen Algorithmus den Betrieb der Pumpe in Abhängigkeit der Zapfgewohnheiten der Nutzer.

Konkret: Geht aus dem Kalender hervor, dass am Vortag zum selben Zeitpunkt eine Entnahme stattgefunden hat, wird die Pumpe entsprechend angesteuert: Die Pumpe schaltet sich ein, kurz bevor laut Kalender Warmwasser benötigt wird – die Temperatur des Wassers in der Warmwasserleitung wird somit auf der gesamten Länge bis zur Entnahmestelle noch vor dem erwarteten Entnahmeereignis erhöht - warmes Wasser steht ohne jede Verzögerung und Wasserverschwendung sofort bereit.

Die Steuerung arbeitet also in drei Schritten:

1. Erkennen einer Warmwasserentnahme

2. Erstellen eines Entnahmekalenders

3. Ansteuern der Pumpe.

Die Zirkulationspumpe Comfort AutoAdapt zeichnet die Daten der zwei zurückliegenden Wochen auf. Auf diese Weise berücksichtigt die lernende Pumpe das unterschiedliche Verbrauchsverhalten an Werktagen und am Wochenende.

Verfügt der Heizkessel über eine Legionellenfunktion, erkennt die Pumpe automatisch, wann eine thermische Desinfektion des Zirkulationskreislaufs über den Heizkessel durchgeführt wird und läuft dann für 15 Minuten.

Wenn einen Tag lang überhaupt kein warmes Wasser entnommen wird, schaltet die Pumpe um auf den sogenannten Ferien-Betrieb. Im Ferien-Betrieb bleibt der Kalender unverändert, aber die Pumpe steht still. Die Steuerung schaltet auf Automatik-Betrieb zurück, wenn zweimal Warmwasser-Entnahme innerhalb einer Stunde mit einem Abstand von mehr als zwanzig Minuten erkannt wird. Grundsätzlich schaltet sich die Pumpe jeweils für 15 Minuten ein, um die Zirkulationsleitung zu spülen, wenn sie 8 Stunden lang still stand.

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