Beträchtlicher Anstieg des Nettogewinns auf 83 Millionen Franken
In wirtschaftlich schwierigem Umfeld konnte der Sulzer-Konzern im Jahr 2002 Umsatz (CHF 1946 Mio.) und Bestellungseingang (CHF 1917 Mio.) knapp halten (weitergeführte Bereiche als Vergleichsmassstab).
Das Betriebsergebnis vor Goodwillabschreibungen liegt für den Konzern bei guten CHF 149 Mio. Die vier Kerndivisionen trugen CHF 97 Mio. dazu bei, 21% weniger als im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg auf CHF 83 Mio., nachdem im Vorjahr nur ein ausgeglichenes Resultat erzielt worden war (CHF 2 Mio.). Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 16. April eine Dividende von CHF 6 pro Aktie sowie die Wahl von CEO Fred Kindle in den Verwaltungsrat vorschlagen.
Sulzer erwartet ein anspruchsvolles Jahr 2003 und setzt auf operative Verbesserungen in den Kerndivisionen.
2002 war für den Sulzer-Konzern ein Jahr der Rückkehr zur Stabilität. Die Abwendung der Bedrohung durch den Produkthaftpflichtfall von Centerpulse in den USA, der erfolgreiche Abschluss des Devestitionsprogramms (Verkauf von Sulzer Burckhardt, heute Burckhardt Compression), die Erneuerung des Verwaltungsrats, die Modernisierung der Statuten und das Erreichen stark verbesserter finanzieller Resultate waren die wichtigsten Meilensteine auf diesem Weg.
Der Konzernumsatz belief sich 2002 auf CHF 1946 Mio. Damit konnte er bei den weitergeführten Geschäften im Vorjahresvergleich knapp gehalten werden (–1%); bereinigt um Akquisitionen, Devestitionen und Währungseinflüsse ergab sich ein Wachstum von 4%. Ein Vergleich mit dem offiziell ausgewiesenen Umsatz des Vorjahres (CHF 2988 Mio.) ist nicht sinnvoll, da dort auch Volumen der nicht weitergeführten Bereiche enthalten waren. Der Bestellungseingang lag mit CHF 1917 Mio. nominal 5% unter, bereinigt jedoch 2% über dem Vorjahr.
Die weitergeführten Bereiche erzielten mit insgesamt CHF 143 Mio. ein nur leicht tieferes Betriebsergebnis vor Goodwillabschreibungen (EBITA) als im Vorjahr (–2%). Bei den vier Kerndivisionen ging der EBITA von CHF 123 Mio. auf 97 Mio. zurück, dies als Folge von enormem Preisdruck und hohen Sonderkosten bei Sulzer Metco sowie von operativen Margeneinbussen und Auslastungslücken bei Sulzer Pumps. Der Rückgang des Betriebserfolgs in den Kerndivisionen konnte durch die hohen Verkaufserlöse im Immobilienbereich sowie aus der Devestition von Sulzer Burckhardt mehr als kompensiert werden, sodass für den Konzern ein attraktiver Reingewinn von CHF 83 Mio. resultierte (Vorjahr CHF 2 Mio.). Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung – nach dem Ausfall im letzten Jahr – die Ausschüttung einer Dividende von CHF 6 pro Aktie vor.
Fred Kindle, CEO von Sulzer, zum Jahresergebnis: «Es ist erfreulich, dass alle Bereiche trotz einer marktbedingten Volumenstagnation einen deutlich positiven Betriebsgewinn aufweisen. Sulzer steht heute finanziell wie strategisch auf einem sehr stabilen Fundament; wir wollen die Herausforderungen der Zukunft tatkräftig, aber auch mit Zuversicht angehen.»
Sulzer Pumps
Mit Ausnahme des wichtigen Segments Öl & Gas zeigten sich die für Sulzer Pumps relevanten Märkte in schlechter bis mässiger Verfassung. Die Volumenkennzahlen wurden durch die Wechselkurse stark negativ beeinflusst. So nahm der Bestellungseingang gegenüber dem Vorjahr um 4% auf CHF 942 Mio. ab, in Lokalwährungen aber um 6% zu. Der Umsatz konnte mit CHF 934 Mio. nominal knapp gehalten werden (–1%), während er bereinigt um 9% zulegte. Der EBITA fiel von CHF 47 Mio. im Jahr 2001 auf CHF 38 Mio., dies vor allem wegen ungünstiger Bruttomargenabrechnungen sowie – im vierten Quartal – wegen Auslastungslücken bei den Prozesspumpen. Ziel von Sulzer Pumps im laufenden Jahr ist es, die Umsatzrendite und damit das Betriebsergebnis wieder zu steigern. Die neue Leitung setzt dabei insbesondere auf interne Verbesserungen.
Der Bereich Übrige trug mit einem EBITA von CHF 61 Mio. (Vorjahr CHF 36 Mio.) sehr positiv zum Gesamtergebnis bei. Das Liegenschaftengeschäft erreichte vor allem dank zahlreicher Veräusserungen ein Spitzenresultat und steuerte einen EBITA von CHF 77 Mio. bei (Vorjahr CHF 45 Mio.). Das im Frühjahr 2001 gesetzte Ziel, im Verlauf von 2001 und 2002 nicht mehr benötigte Liegenschaften im Wert von über CHF 200 Mio. zu verkaufen, konnte mit rund CHF 280 Mio. deutlich übertroffen werden.
Aus den nicht weitergeführten Bereichen resultierte 2002 vor allem als Folge des Verkaufs von Sulzer Burckhardt ein positives Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 23 Mio. (Vorjahr CHF –49 Mio.).
Operative Verbesserungen im Vordergrund
Sulzer geht von einem anspruchsvollen Jahr 2003 aus. Die Konjunkturentwicklung lässt sich kaum prognostizieren, ihre Auswirkungen auf die einzelnen Industriesektoren sind ungewiss, und die politische Situation – insbesondere der Krisenherd Naher Osten – ist Grund zur Sorge. Sulzer wird den Schwerpunkt der Anstrengungen im laufenden Jahr auf die Verbesserung der operativen Abläufe legen. Ziel ist es, das operative Ergebnis der vier Kerndivisionen zu steigern. Der Nettogewinn wird im Jahr 2003 voraussichtlich aber zurückgehen, da die Liegenschaftenverkäufe nicht mehr das aussergewöhnliche Niveau des Berichtsjahres erreichen werden.
Die Sulzer-Aktionäre haben an der Generalversammlung 2002 sehr aktionärsfreundlichen Änderungen in den Statuten zugestimmt. Zudem wurde der Verwaltungsrat fast vollständig erneuert. Der Verwaltungsrat schlägt nun der kommenden Generalversammlung vom 16. April die Zuwahl von CEO Fred Kindle sowie die Wiederwahl von Mario Fontana und Daniel J. Sauter in den Verwaltungsrat vor. Neu würde der Sulzer-Vewaltungsrat aus sieben Mitgliedern bestehen.
Gemäss Corporate-Governance-Richtlinien der Schweizer Börse SWX legt Sulzer die Bezüge von Verwaltungsrat und Konzernleitung offen: Der Verwaltungsrat (5 Mitglieder bis im Frühjahr 2002, danach 6 Mitglieder) erhielt im Jahr 2002 Vergütungen von insgesamt CHF 1,0 Mio. in bar sowie 9500 Optionen. Die Konzernleitung (10 Mitglieder) wurde 2002 mit CHF 6,1 Mio. in bar sowie 25 600 Optionen entschädigt.
Nähere Informationen zu den Ergebnissen der anderen Sulzer Divisionen und Kennzahlen erhalten Sie auf der Homepage des Unternehmens.