Bestellungseingang bei Sulzer in den ersten neun Monaten 2015

23.10.2015

Auf währungsbereinigter Basis stieg der Bestellungseingang in den ersten neun Monaten des Jahres um 3 Prozent. Im Rahmen des laufenden Restrukturierungsprogramms teilt Sulzer die Schließung seiner Pumpenfabrik in Brookshire, TX, USA mit. Zudem erwägt das Unternehmen, seine Gießerei in Kotka, Finnland, zu schließen.

Für das Gesamtjahr 2015 bestätigt Sulzer seine Prognose und erwartet einen leichten Rückgang des Bestellungseingangs sowie einen moderaten Rückgang des Umsatzes auf währungsbereinigter Basis. Sulzer geht nun davon aus, dass das währungsbereinigte operative EBITA um 10 Prozent – 15 Prozent niedriger ausfallen wird als 2014. Die wachsenden Herausforderungen im Öl- und Gasmarkt sowie in China konnten teilweise durch Wachstum in anderen Segmenten und durch Einsparungen des Sulzer Full Potential-Programms kompensiert werden.

In den ersten neun Monaten 2015 stieg der währungsbereinigte Bestellungseingang um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Währungseffekt belief sich im gleichen Zeitraum auf –4,4 Prozent. Im dritten Quartal stieg der währungsbereinigte Bestellungseingang um 0,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal, während sich der Währungseffekt auf –5,6 Prozent belief.

Seit Jahresbeginn ist Sulzer mit wachsenden Herausforderungen im Öl- und Gasmarkt konfrontiert. Diese konnten aber auf währungsbereinigter Basis durch ein starkes Ergebnis im Energie- und Wassermarkt mehr als kompensiert werden.

Der währungsbereinigte Bestellungseingang wuchs in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, während er in Nord-, Mittel- und Südamerika moderat und in der Region Asien-Pazifik – hauptsächlich wegen China – signifikant zurückging. Im dritten Quartal 2015 hat Sulzer keine zusätzlichen Aussetzungen von Bestellungen im Öl- und Gasmarkt verzeichnet.

Das Sulzer Full Potential-Programm (SFP) entwickelt sich wie geplant und unterstützt dabei, das Unternehmen durch das anspruchsvolle Marktumfeld zu lenken. Ziel von Sulzer ist es, mithilfe des SFP-Programms die Profitabilität (opEBITA-Marge) ab 2018 um vier bis sechs Prozentpunkte zu steigern. Da der Ölpreis niedrig bleiben dürfte, werden die Öl- und Gaskunden des Unternehmens voraussichtlich größere Disziplin bei Investitionen und Betriebskosten zeigen. Aufgrund dieses anspruchsvollen Marktumfelds und im Rahmen seines SFP-Programms hat Sulzer entschieden, die Produktionsanlage der Division Pumps Equipment in Brookshire, TX, USA, zu schließen. Die Schließung betrifft sämtliche Produktionsaktivitäten in Brookshire. Die in Brookshire hergestellten Produkte werden in andere Fabriken innerhalb des globalen Netzwerks von Pumps Equipment verlagert. Das globale Management der Geschäftseinheit Öl und Gas und die Aktivitäten für Ersatzteile, Retrofits und Nukleartechnologie bleiben aber weiterhin in Houston, TX, USA.

Überdies erwägt das Unternehmen, seine Gießerei in Kotka, Finnland, zu schließen. Die Verhandlungen mit dem lokalen Betriebsrat wurden initiiert und könnten zur Entlassung aller 175 Gießereimitarbeitenden führen. Der Gießereibetrieb war nicht profitabel und die Auslastung entsprach nicht den Zielwerten. Das Unternehmen erwägt, die Gussteile künftig von qualifizierten Gießereien in Europa und Best-Cost-Ländern zu beziehen. Die potenzielle Schließung der Gießerei hat keine Auswirkungen auf das Personal der restlichen Einheiten von Sulzer Pumps Finland Oy.

Ausblick 2015

Sulzer bestätigt seine frühere Prognose und erwartet einen leichten Rückgang des Bestellungseingangs sowie einen moderaten Rückgang des Umsatzes auf währungsbereinigter Basis. Sulzer geht nun davon aus, dass das währungsbereinigte operative EBITA um 10 Prozent – 15 Prozent niedriger ausfallen wird als 2014. Die steigenden Herausforderungen im Öl- und Gasmarkt sowie in China konnten teilweise durch Wachstum in anderen Segmenten und Einsparungen des SFP-Programms kompensiert werden.

Bestellungseingang im Detail

Pumps Equipment

Der währungsbereinigte Bestellungseingang von Pumps Equipment stieg in den ersten neun Monaten um 1,1 Prozent und sank im dritten Quartal um 3,9 Prozent im Vergleich zu denselben Zeiträumen des Vorjahres. Ein starkes Ergebnis im Energie- und Wassermarkt kompensierte die wachsenden Herausforderungen im Öl- und Gasmarkt. Die allgemeine Industrie verblieb auf ähnlichem Niveau wie in den ersten neun Monaten 2014. Im dritten Quartal 2015 vermochte der anhaltend starke Bestellungseingang im Energiemarkt den Rückgang im Öl- und Gasmarkt nicht vollständig auszugleichen. Der Bestellungseingang im Wassermarkt und in der allgemeinen Industrie war im Vergleich zur Vorjahresperiode 2014 schwächer, was hauptsächlich auf die zeitliche Planung von Großprojekten im Segment Engineered Water zurückzuführen ist. In Bezug auf die Absatzgebiete verzeichnete Pumps Equipment ein Wachstum des Bestellungseingangs in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Die Marktaktivitäten in der Region Asien-Pazifik – insbesondere in China – und in Nord-, Mittel- und Südamerika verringerten sich.

Rotating Equipment Services

Rotating Equipment Services verzeichnete einen Rückgang des währungsbereinigten Bestellungseingangs um 3,2 Prozent in den ersten neun Monaten und um 5,4 Prozent im dritten Quartal im Vergleich zu den Vorjahresperioden. Während sich die Herausforderungen in der Öl- und Gasindustrie in den ersten neun Monaten des Jahres verschärften, trugen der Energiemarkt sowie die allgemeine Industrie im dritten Quartal positiv zum Ergebnis bei. Die Region Asien-Pazifik verbesserte sich, während Europa, der Nahe Osten und Afrika schwächer ausfielen als in den ersten neun Monaten 2014. Nord-, Mittel- und Südamerika blieben nahezu auf Vorjahresniveau, wobei die USA nach wie vor Wachstum aufweisen.

Chemtech

Der währungsbereinigte Bestellungseingang von Chemtech erhöhte sich in den ersten neun Monaten um 15,3 Prozent und im dritten Quartal um 21,4 Prozent, verglichen mit den Vorjahreszeiträumen. Angetrieben durch ein starkes Ergebnis in der Geschäftseinheit Tower Field Services konnte Chemtech steigende Bestellungen im Öl- und Gasmarkt verzeichnen. Die allgemeine Industrie zeigte ebenfalls solides Wachstum. Die Division wuchs in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika stark. Die Region Asien-Pazifik fiel schwächer aus, was hauptsächlich durch China verursacht wurde.

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