Allweiler Pumpen in Abgasreinigungssystemen von Schiffen

12.08.2010

Abgasreinigungssysteme gewinnen angesichts steigender Umweltvorschriften immer mehr Bedeutung. Die H+H Umwelt- und Industrietechnik GmbH aus Hargesheim setzt seit 2003 Allweiler Exzenterschneckenpumpen an zentraler Stelle dieser Anlagen ein.

Allweiler Pumpen in Abgasreinigungssystemen von Schiffen

In den Pumpstationen sind Allweiler-Exzenterschneckenpumpen der Baureihen „ANBP“ und „AEB“ in Blockbauweise mit Trockenlaufschutz eingesetzt. (Foto: Allweiler)

Das Unternehmen ist seit 1998 auf katalytische Abgasreinigungsanlagen spezialisiert. Ursprünglich lag der Schwerpunkt auf dem Einsatz in Blockheizkraftwerken und in industriellen Anlagen. Seit 2004 führen strengere Umweltauflagen in Skandinavien und in der Ostsee zu einer ständig steigenden Nachfrage für den Einsatz in Schiffen. Einen weiteren Anstoß gab die Einführung einer NOx-Steuer in Norwegen. Einrichtungen zur NOx-Reduzierung sind auf Schiffen sowohl für den Schwerölmotor des Antriebs als auch für alle Hilfsmaschinen wie etwa Stromgeneratoren eingesetzt. 2005 ging die erste dieser Anlagen aus Hargesheim in Betrieb. Seit 2004 ist das Unternehmen mit etwa 80 Prozent Marktanteil Weltmarktführer bei maritimen SCR-Systemen („Selective Catalytic Reduction“). Aktuell arbeiten über 600 dieser Einzel-Systeme unter dem Namen „EcoMarin“ auf 160 Schiffen.

Pulsationsfreie Förderung

Einen wesentlichen Teil tragen die Exzenterschneckenpumpen der Allweiler AG bei. Diese Pumpen versorgen die Dosiertafeln der SCR-Anlagen mit Harnstoff. Der Harnstoff wird im Abgas stark erhitzt und das entstehende Ammoniak dient als Reduktionsmittel in der Anlage. Statt Harnstoff gleich „fertiges“ Ammoniak auf dem Schiff mitzuführen, scheidet wegen der problematischen Lagerung aus. Die Allweiler-Pumpen fördern kontinuierlich den Harnstoff im Kreislauf, überschüssige Mengen werden wieder in den Tank zurückgeführt. Ein großer Vorteil dieser Pumpen ist die pulsationsfreie Förderung. Auch beim Anfahren gibt es keine Druckstöße, die die Anlage belasten.

Schnelle Lieferung

Die Entscheidung für dieses betriebskritische Bauteil fiel besonders deswegen auf Allweiler, weil dieser Hersteller sehr flexibel und schnell auf die individuellen Anforderungen eingeht. Dies ist gerade bei Anlagen für Schiffe wichtig. Ein Beispiel sind die unterschiedlichen Bordspannungen zwischen 230 und 690 V, die jeweils passende Pumpenmotoren verlangen. Oft bleiben nur acht bis zehn Wochen von der Bestellung bis zur Auslieferungen der Anlage, was eine schnelle Reaktion der Lieferanten und einen direkten Kontakt unverzichtbar macht. Die Fördermedien – 32- bis 40-prozentiger Harnstoff und 12- bis 24-prozentiges Ammoniakwasser – stellen besondere Anforderungen an die Werkstoffe der Pumpen. Allweiler fertigt die Statoren selbst und wählt dabei aus 20 möglichen Werkstoffen den jeweils optimalen aus. Auch weitere Teile mit direktem Kontakt zum Fördermedium wie die Gelenkmanschetten erreichen mit speziell angepassten Werkstoffen eine hohe Lebensdauer. Die Gehäuse sind aus Edelstahl. So ausgeführt erreichen die Pumpen Dauerbetriebszeiten von 8.000 Stunden und mehr.

Die Pumpen werden nicht mit Frequenzwandlern (FU) gesteuert, sondern fördern kontinuierlich. FU-Steuerungen haben sich als zu empfindlich und zu komplex in der Bedienung erwiesen. Zudem beeinflussen sie das Stromnetz im Schiff. In dieser Auslegung und Installation erfüllen die Anlagen und Pumpen auch die hohen Anforderungen der „grauen Marine“ und sind in mehreren Schiffen installiert.

Weitere Artikel zum Thema

FLUX Pumpen verbessern Produktivität bei der Mischung von Reinigungschemikalien

20.03.2024 -

Um Bauteile oder Geräte zu reinigen haben sich Ultraschallgeräte etabliert. Die Schallwellen bringen die nötige mechanische Energie ins Reinigungsmedium, um auch kleinste Verunreinigungen schnell und sicher zu entfernen. Moderne Reinigungsmittel bestehend aus Laugen, Säuren oder speziellen Tensiden sind dabei ein wichtiges, in vielen Fällen unverzichtbares Hilfsmittel.

Mehr lesen

Peroxidisch vernetztes Fluorelastomer von Freudenberg erfüllt neueste regulatorische Anforderungen der Prozessindustrie

26.04.2023 -

Der peroxidisch vernetzte Fluorelastomerwerkstoff 75 FKM 239961 von Freudenberg Sealing Technologies verfügt jetzt auch über die pharmaspezifische Freigabe nach USP Chapter 87. Das Ergebnis der in-vitro-Konformitätsprüfung bestätigt, dass das Material keine toxischen Effekte auf Zellkulturen hat. Damit entspricht der Werkstoff den neuesten regulatorischen Anforderungen für Lebensmittelkontaktmaterialien.

Mehr lesen