2. Wilo Wassertage in Augsburg

03.08.2016

Am 12. Und 13. Oktober 2016 finden die 2. Wilo Wassertage in Augsburg statt. Mit dieser Veranstaltung knüpft Wilo an den Erfolg in dieser Region aus dem Jahre 2010 an. Damals stand die Veranstaltung unter dem Motto „Innovative Technologien in der Wasserversorgung“ und befasste sich mit den gegenwärtigen Problemen in der Wasserwirtschaft.

2. Wilo Wassertage in Augsburg

Prof. Dr.-Ing. habil. Ulrich Beims bei den 1. Wilo Wassertagen 2010 (Foto: Wilo)

Heutzutage wird es immer wichtiger sich auf die stets wandelnden Bedingungen in der Wasserversorgung zu konzentrieren. Es müssen die gesteigerten Anforderungen an die Qualität des Wassers beachtet werden, aber gleichzeitig Kosten in den Versorgungsunternehmen gespart und die Wasserpreise für den Endverbraucher gesenkt werden. Deswegen hat Wilo sich in diesem Jahr die „Veränderungen in der Wasserwirtschaft“ zum Leitthema der Wilo Wassertage gemacht.

Am 12. Oktober läd Wilo somit Planer und Betreiber nach Augsburg ein, um dieses Thema zu diskutieren, sich Vorträge von Spitzenreferenten aus der Praxis anzuhören und die gesammelten Erfahrungen miteinander auszutauschen. Am Tag nach der Veranstaltung bietet Wilo den Teilnehmern die Möglichkeit, sich eine Augsburger Trinkwasseranlage anzuschauen.

Eröffnet wird die Tagung um 08:30 Uhr vom Vertriebsleiter Water Management Herrn Marcus Neppl. Im Anschluss folgen sechs 60-minütige Vorträge von Referenten aus der Praxis.

Beginnen wird Frau Dipl.-Ing. Andrea Wörle von den Stadtwerken Augsburg mit dem Thema „Systemoptimierung Wasserwerk Lochbach – Erfahrungen bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen“. Sie sagt dazu: „Der Ausgangsgedanke dieses Projektes war es, den aufgrund der topographischen Lage anstehenden Vordruck einer Transportleitung sinnvoll zu nutzen. Mit der Zeit entwickelte sich daraus eine grundlegende Systemoptimierung eines der wichtigsten Wasserwerke der Augsburger Trinkwasserversorgung. Das Ziel war, den Betrieb des Wasserwerks, der zugehörigen Brunnen und des Tiefbehälters so zu gestalten, dass Energie (= Kosten) eingespart wird. Zudem sollte die hohe Qualität des Wassers erhalten bleiben und die Projektumsetzung in einem wirtschaftlichen Rahmen erfolgen. Welche Erfahrungen die Stadtwerke Augsburg damit gemacht haben und welche „Stolpersteine“ / Randbedingungen ein solches Projekt noch beeinflussen können, wird in diesem Vortrag berichtet.“

Anschließend wird Herr Dr. Werner Knorr Praxiserfahrungen aus seinem Ingenieurbüro beim „Einsatz von Sperrrohren bei Trinkwasserbrunnen“ mit den Gästen teilen.

Für Tiefbrunnen die mehrere oder durch Deckschichten geschützte Grundwasserstockwerke erschließen sind besondere Anforderungen hinsichtlich der Oberwasserabdichtung zu stellen. Während dies in Norddeutschland bevorzugt durch eine Abdichtung zwischen Bohrlochwand und Ausbau erfolgt, ist im süddeutschen Raum der Einsatz von Sperrrohren vorgeschrieben.

Sperrrohre gewähren dem Grundwassersystem einen nachhaltigen Schutz und bieten technische Vorteile, welche die zunächst höheren Baukosten langfristig kompensieren. Bei der Erstellung ist auf einen hohen technischen Standard zu achten, um nachteilige Auswirkungen auszuschließen. Dieser hohe technische Standard ist in der Vergangenheit nicht immer eingehalten worden. Insbesondere bei älteren Tiefbrunnen werden zunehmend defekte Sperrrohre beobachtet. Die Sanierung undichter Sperrrohre ist mit hohen Kosten verbunden.

Dipl.-Ing. Bernd Husemann, Geschäftsführer der Airvalve Control GmbH spricht über das Thema „Schutz hydraulischer Systeme vor Luftansammlungen, Unterdruck und Druckstoß“. In seinem Vortrag geht es darum, dass ein effizienter Betrieb von Druckleitungen Vollfüllung voraus setzt. So gilt es, Luftansammlungen durch fachgerechte Planung zu vermeiden, weil diese den Strömungswiderstand erhöhen und zugleich eine Verkeimungsgefahr für Trinkwasserleitungen darstellen. Das produktneutrale Referat von Airvalve verdeutlicht im Weiteren die Ursache und Wirkung dynamischer Druckänderungen,sowie die Gefahren von Unterdruck und Druckstoß an diversen Praxisbeispielen mit Darstellung der physikalischen Hintergründe.

Nach diesem spannenden Thema geht es um „Sanierung von Trinkwasserspeichern – Der Weg vom Ist- zum Sollzustand – gem. DVGW Arbeitsblatt W 300“ Der Vortrag von Dipl.-Ing. Harald Kienlein vom Ingenieurbüro Hausmann und Rieger zeigt mit vielen Bildern aus der täglichen Praxis die Probleme von Trinkwasserspeichern, die „in die Jahre gekommen sind“ und dringend einer Sanierung bedürfen, unter Berücksichtigung der Vorschriften des neuen DVGW-Arbeitsblatts W 300 vom Oktober 2014.

Der Vortrag zeigt die Alterungsprobleme von technischen Betonbauwerken auf, ergründet deren Ursachen und zeigt Wege auf, eine Sanierung des „Gesamtobjekts Trinkwasserbehälteranlage“ mit allen technischen Einrichtungen richtig anzugehen. Verschiedene mögliche Sanierungs- bzw. Auskleidungsarten werden vorgestellt und beurteilt.

Weiterhin wird auf aktuell aufgetretene Probleme bei Sanierungsfällen eingegangen, wie die Ausbildung von Tropfenstrukturen an Deckenuntersichten oder Kathodische Korrosionsschutzanlagen in Trinkwasserspeichern zur Vermeidung von Hydrolyseschäden.

on Wilo wird Herr Mario Hübner über „Die Energieeffiziente Wasserförderung Mit Nass und Trocken aufgestellten Pumpaggregaten“ sprechen.Sein Ausblick zum Vortrag: Eine der zukünftigen Herausforderungen der Wasserwirtschaft, global sowie in D-A-CH, wird es sein, Versorgungs- und Entsorgungsprozesse energetisch zu optimieren oder neue energieeffiziente Systeme aufzubauen. Der Einsatz von Frequenzumformern, der Austausch von Pumpen und Motoren (teilweise mit höheren Energieeffizienzklassen, in Anlehnung der IEC 60034-30-1 / (-2) Klasse IE 3 bis IE 5 und der Einsatz ganz neuer und optimal ausgelegter Pumpensysteme mit Sonderbeschichtungssystemen werden daher in Zukunft unumgänglich. Neben der neuen Baureihe, „Wilo-ZETOS K8“, in der Werkstoffausführung 1.4408 und 1.4517 – mit wahlweise angebauten Permanentmagnetmotoren und hohen Aggregatswirkungsgraden, werden im Vortrag von Herrn Hübner auch trocken aufgestellte Pumpen mit Normmotoren vorgestellt. Sie werden sehen, dass Unterwassermotorpumpen mit hohen Wirkungsgraden – eingebaut im Druckmantel für Trockenaufstellung, wieder energieeffizienter und interessanter werden. Im Vortrag werden mehrere praktisch umgesetzte Beispiele aufgezeigt. Über ein Wirtschaftlichkeitsprogramm werden die Möglichkeiten der Einsparung von Kosten und die Amortistationszeit neuer Aggregate für den Kunden sichtbar.

Zum guten Schluss hat Wilo Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Ulrich Beims vom GIP Dresden eingeladen, der ein Referat über „Brunnenoptimierung am Beispiel von Hochwasserentlastungsbrunnen“ halten wird. „Vertikalfilterbrunnen sind anspruchsvolle hydrotechnische Bauwerke, mit denen langfristig und stabil Grundwasser in der geplanten Menge gefördert werden soll.“, sagt Beims. „Die Erreichung dieses Zieles setzt eine ganzheitliche Betrachtung der Elemente, Planung, Herstellung, Ausrüstung, Bewirtschaftung, Wartung und Regenerierung mit allen seinen Wechselwirkungen voraus. So sind eine korrekte geohydraulische Brunnenberechnung und eine optimale Auswahl der Brunnenausbauelemente Voraussetzung für die Gewährleistung einer stabilen Fördermenge und die Minimierung der Brunnenalterung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Praxis bei der Herstellung der Brunnen einschließlich einer effektiven Bauüberwachung, da Defizite beim Bau der Brunnen im Nachhinein häufig schwer aufzuklären sind.“, führt er weiter aus. Sein Beitrag reflektiert die genannten Anforderungen zur Brunnenoptimierung am Beispiel von Hochleistungsbrunnen für die Sicherung von historischen Dresdner Bauwerken wie Frauenkirche, Semperoper, Zwinger, Ständehaus und Coselpalais gegen Grundhochwasser.

Wilo freut sich auf eine tolle, spannende Tagung zum Thema „Veränderungen in der Wasserwirtschaft“ und hofft auf rege Teilnahme.

Infos zur Anmeldung und auch den Flyer erhalten Sie auf der Wilo-Website unter News und Infos bei Terminen.

Quelle: WILO SE

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