Reibungslose Verarbeitung der Seetangernte mit Pumpen von Netzsch
In einem Betrieb, der schwer zu verarbeitenden Seetang zu Düngemitteln verarbeitet, wurden erfolgreich Exzenterschneckenpumpen von Netzsch getestet, die nun Teil einer Anlage mit niedrigen Gesamtbetriebskosten sind.
Das Extrakt aus dem Seetang Ascophyllum Nodosum wird wäh-rend der Verarbeitung.
zu einer sehr zähfließenden und schwer zu transportierenden Flüssigkeit. (Foto: Netzsch)
Ein kanadisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Produkten aus dem Meer, unter anderem aus Seetang, spezialisiert hat, hat seinen Standort in Küstennähe. Dort hat das Unternehmen leichten Zugang zu den benötigten frischen Rohstoffen aus dem Meer, insbesondere zur Seetangart Ascophyllum Nodosum.
Der Seetang wird bei Niedrigwasser mit einem Traktor umlaufend in verschiedenen Gebieten geerntet, so dass die Pflanzen nachwachsen können. Nach der Ernte wird der Seetang vor Ort in Gewächshäusern getrocknet, um den optimalen Erhalt des Rohstoffs zu gewährleisten, der anschließend zu hochwertigen Düngern und Bodenzusatzstoffen verarbeitet wird.
Im Rahmen der Verarbeitung des Seetangs werden dem Rohstoff heißes Wasser und eine ätzende Lösung in einem 11.000-Liter-Tank hinzugefügt. Diese Bestandteile werden dann gemischt, bis sich der Seetang auflöst und die Mischung flüssiger wird. Die entstehende Flüssigkeit wird mit einer Netzsch Nemo Exzenterschneckenpumpe in eine Zentrifuge gefördert, wo die Lösung entwässert (dekantiert) wird.
Das Ziel: ein effizientes Fördersystem
Nach der Entwässerung ist der verbleibende Seetangextrakt sehr zähflüssig mit einer dicken, klebrigen und gallertartigen Konsistenz zwischen fest und flüssig. Der Extrakt hat einen hohen pH-Wert und ist ungefähr 90 Grad Celsius warm. Für den Transport des entwässerten Seetangextrakts aus einer Zentrifuge in den Verpackungsbereich der Produktionseinrichtung hat der Kunde zunächst einen Förderer getestet, der am Auslass der Zentrifuge positioniert wurde. Da der Förderer offen gebaut und wenig flexibel war, hat der Kunde begonnen, nach einer Alternativlösung zu suchen.
In der Einrichtung befand sich bereits eine Nemo Exzenterschneckenpumpe von Netzsch, mit der eine Zentrifuge beaufschlagt wurde, daher hat der Kunde Netzsch den Auftrag gegeben, eine individuelle Lösung zu erarbeiten. Während eines Pumpentests in der Produktionseinrichtung konnte die vorgeschlagene Pumpe sogar mit den Drücken umgehen, die auftraten, als der Kunde den Entnahmeschlauch aufteilte, um zwei Verpackungsbereiche zu versorgen. Dadurch wurden nicht mehr zwei separate Strecken für einen Zweck benötigt und die Produktionseffizienz wurde gesteigert. Am Ende wurde die getestete Pumpe, die wertvolle Erkenntnisse geliefert hatte, auch gewählt. Gespräche zwischen den Vertriebsingenieuren von Netzsch und dem Kunden während des Testlaufs waren ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl der Geräte von Netzsch.
Pumpe des Typs Nemo BF für den Betrieb ausgewählt
Die für diese Anwendung ausgewählte Pumpe Nemo BF wird in allen Industriezweigen eingesetzt, um stetig, mit konstantem Druck, sanft und pulsationsarm zu fördern und eine Dosierung proportional zur Rotationsgeschwindigkeit zu erhalten. Pumpen dieses Typs werden insbesondere für hochviskose, verdichtete und krümelige Stoffe ohne Tendenz zur Brückenbildung eingesetzt.
Die für die Seetangverarbeitungseinrichtung gewählte Nemo Pumpe ist aus Edelstahl gefertigt und zeichnet sich durch einen offenen Trichter, eine spezielle Transportschnecke und einen Edelstahlrotor für Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius aus. Die patentierte Konstruktion der Transportschnecke in der Pumpe ist der Grund, warum die Pumpe von Netzsch für diese Anwendung gewählt wurde, während andere Systeme gescheitert sind. Die Transportschnecke ist so aufgebaut, dass die Pumpenkammer über die Kapazität hinaus befüllt wird, wodurch in der Druckkammer eine mischende und homogenisierende Wirkung erzielt wird und ein Rückfluss durch die Lücke zwischen der Transportschnecke und dem Trichtergehäuse entsteht. Die Schnecke ragt sowohl an der Antriebs- als auch an der Rotorseite über die Anschlussstelle hinaus, so dass keine toten Zonen im Anschlussbereich entstehen. Der Kunde hat sich zudem für einen lebensmittelgeeigneten Stator des Typs Nemolast S46 und eine Stopfbuchse entschieden.
Mit der Pumpe von Netzsch ist es dem Kunden nun möglich, das Produkt sauber und effizient innerhalb seiner Einrichtung zu verschiedenen Verpackungsbereichen zu transportieren. Im Gegensatz zu dem zunächst angedachten offenen Fördersystem entstehenbei dem geschlossenen System mit der Pumpenlösung von Netzsch zudem keine Produktionsgerüche.
Die von Netzsch gelieferte Pumpe mit offenem Trichter wurde im Spätsommer 2013 installiert und erreicht genau die Leistung, die auch mit der Testpumpe demonstriert wurde.