GWP-Jahreskonferenz dokumentiert Facetten der „Globalen Marktoffensive Wasser“
Die diesjährige Jahreskonferenz am 24. Juni in Berlin stand ganz im Zeichen der „Globalen Marktoffensive Wasser“, mit der sich German Water Partnership vor dem Hintergrund der geplanten „Exportinitiative für Umwelttechnologien“ der Bundesregierung positioniert hat.
Die Teilnehmer der Jahreskonferenz am 24. Juni 2014 (Foto: German Water Partnership)
Der mit mehr als 200 Gästen dokumentierte hohe Zuspruch spiegelte das Interesse sowohl am Konferenzprogramm als auch an der Arbeit des GWP-Netzwerks wider.
Zwei Keynotes eröffnen das Programm
Staatssekretär Gunther Adler, BMUB, bekundete in seiner Keynote, dass er die „Globale Marktoffensive“ als wesentliche Grundlage für die Ausgestaltung des Wassersektors einer Exportinitiative sieht. Der Indische Botschafter, Vijay Gokhale, Sprecher der zweiten Keynote, forderte unter anderem eine Herangehensweise an die Problemstellungen, die den lokalen Bezug herausstellt. Er erklärte auch, dass in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern der notwendige Handlungsbedarf auf politischer Ebene gesehen wird, ein Aufbruch und eine damit einhergehende Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung aber erst am Anfang stehe.
Die politische Podiumsdiskussion gewinnt an Fahrt
Mit Vertretern von KMU, Großunternehmen, Wissenschaft und BMUB drehte sich die Podiumsdiskussion in erster Linie um die Bedarfe des deutschen Wassersektors auf den internationalen Märkten. Kontrovers und sehr lebhaft entwickelten sich die Beiträge, Argumente, Sichtweisen und Aspekte in Hinblick auf die Zukunft des Wassersektors (Water Systems 4.0) in der völligen und vernetzten Automatisierung der Systemkomponenten.
Die Gastreden leiten die Nachmittagssessions ein
In der Überleitung zu den Nachmittagssessions mit drei Roundtables und einer weiteren Podiumsdiskussion referierte Vorstandsmitglied Gunda Röstel, Gelsenwasser AG, zum Thema „Capacity Development“, Markus Hankammer, BRITA, über „Markteintrittsstrategien“ sowie MinDir. Christian Berger vom AA zur Unterstützungsleistung des Auswärtigen Amts im Auslandsmarkt.
Drei Roundtables fokussieren Problematiken in Ländern und Regionen
Den „Herausforderungen und Möglichkeiten der Staatengemeinschaft“ widmete sich der Roundtable ASEAN, wobei sich die Diskussionen und Gespräche auf die Vernetzung der Einzelstaaten und ihre Infrastruktur, den Bedarf an finanzierbaren Produkten sowie auf das Thema Compliance konzentrierten. Aber auch die bestehenden Chancen durch PPP- und andere Initiativen wurden diskutiert. Der Roundtable Afrika bot den Mitgliedern den Austausch hinsichtlich bestehender Projekte, Kompetenzen oder Projektideen vor dem Hintergrund der BMZ-Afrika-Strategie. Mit dem Fokus der Strategie auf Landwirtschaft und Bildung und dem übergeordneten Ziel der Krisenprävention stellt Wasser ein wesentliches Querschnittsthema dar. Im Roundtable Mittelamerika wurden u.a. die SICA-Staaten Zentralamerikas vorgestellt; Der 1. Botschaftssekretär Guatemalas, Jorge Contreras, bot in seiner Präsentation einen guten Überblick über den Wassersektor seines Landes und die wesentlichen Problemstellungen.
Die fachliche Podiumsdiskussion greift weltweit gültige Fragen auf
… zu „Urbanen Infrastrukturlösungen“. Hier wurde dargestellt, wie die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot, fehlende lokale Wassergesetze und -regularien sowie -tarife, urbaner Wassermangel und kleinteilige Planungsmaßnahmen lösungsorientierte Maßnahmen erschweren. Die Diskussionen konzentrierten sich im Wesentlichen auf innovative Lösungen der schnell wachsenden Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern, wie beispielsweise die dezentrale und semizentrale Infrastruktur zur Abwasserbehandlung.
Auf den Punkt gebracht
Die Jahreskonferenz 2014 bot wieder eine Menge politischen, fachlichen und Ideen gebenden Stoff für beachtliche Diskussionen und anregende Gespräche. Als erfreulich wurde von den Teilnehmern auch die Beteiligung und Begleitung durch die Vertreter des BMUB, des Auswärtigen Amtes,der Indischen Botschaft und der zahlreichen ausländischen Gäste wahrgenommen.
9. GWP-Mitgliederversammlung
Am Vortag der Jahreskonferenz fand traditionell die Mitgliederversammlung von German Water Partnership statt, in der turnusgemäß entsprechend den Vereinsstatuten die Mitglieder ihren neuen Vorstand für die nächste Amtsperiode von vier Jahren wählten.
Unangefochten ist die Position des Vorstandsvorsitzenden, Michael Beckereit, der erneut mit der Wahl für dieses Amt bestätigt wurde.
Quelle: German Water Partnership e.V.