GEA kündigt Treibhausgas-Reduktion auf Net Zero bis 2040 an
GEA Center Düsseldorf (Bildquelle: GEA Group Aktiengesellschaft)
Das Unternehmen hat diese Verpflichtung und die Zwischenziele für 2030 der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Validierung vorgelegt, der weltweit anerkannten, unabhängigen Organisation zur Prüfung von Klimazielen. GEA erwartet in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Bestätigung, dass die Ziele den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft folgen und einen effektiven Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klima-Übereinkommens leisten.
„Mit ehrgeizigen Maßnahmen unterstützt GEA den Übergang zu einer globalen Wirtschaft mit Netto-Null-Emissionen. Unsere neue Klimastrategie positioniert GEA an der Spitze des Wettbewerbs: Wir verfolgen nun die umfassendste und ehrgeizigste Klimastrategie im Maschinen- und Anlagenbau“, bestätigt Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender der GEA Group AG. „In dieses Vorhaben beziehen wir die gesamte Wertschöpfungskette mit ein, um sowohl direkte als auch indirekte Emissionen zu reduzieren. So handeln wir konsequent nach unserem Unternehmenszweck „engineering for a better world“.“
Durch Investitionen in weltweite Projekte zur Gewinnung von nachhaltiger Energie aus Wind, Sonne, Biomasse und Abgasen mit Gold-Standard-Zertifizierungen ist GEAs Kerngeschäft selbst bereits 2021 klimaneutral. Der vom World Wide Fund for Nature (WWF) gegründete Gold Standard bestätigt Klimaschutzprojekten mit diesem Zertifikat, dass sie einen höchstmöglichen positiven Klimabeitrag leisten. „Eine CO2-Kompensation für jene Emissionen, die wir noch nicht vermeiden können, ist nur der erste Schritt in unserer Klimastrategie. Wir arbeiten daran, unsere Aktivitäten so umzugestalten, dass sie effektiv zur Begrenzung der globalen Erwärmung beitragen“, erklärt Klebert.
Zwischenziele für 2030 eingereicht
Zusätzlich zu seinem Ziel von Net Zero für 2040 hat GEA für alle Emissionsbereiche auch Zwischenziele im Sinne der STBi vorgelegt. Diese sind (im Vergleich zum Referenzjahr 2019):
- Reduktion der THG-Emissionen aus eigenen Aktivitäten (Scope 1 und 2) um 60 Prozent bis 2030
- Reduktion der THG-Emissionen aus Kundennutzung der Produkte (Scope 3) um 18 Prozent bis 2030
Sofortige Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen in Scope 1 und 2
Zur Reduktion seiner Emissionen in Scope 1 und 2 hat GEA bereits mehrere Initiativen auf den Weg gebracht. Erstens will das Unternehmen seinen Anteil an grünem Strom aus erneuerbaren Quellen innerhalb der nächsten Jahre schrittweise auf 100 Prozent erhöhen. Dazu wird es Zertifikate für erneuerbare Energien nutzen, die eigene Ökostromerzeugung ausbauen und langfristige Stromverträge prüfen. Zweitens will GEA die Energieeffizienz seiner Infrastruktur weltweit mit Initiativen zur Modernisierung von Bürogebäuden und Produktionsanlagen verbessern. Priorität liegt auf den 29 energieintensivsten Standorten, die 80 Prozent des gesamten Energieverbrauchs im Unternehmen verursachen.
Drittens wird GEA seine globale Flotte von etwa 4.300 Firmenwagen fortschreitend auf umweltfreundliche Fahrzeuge umstellen, wo immer dies möglich ist. Eine heute eingeführte Unternehmensrichtlinie zur Förderung der grünen Mobilität etwa sieht vor, dass alle neuen Fahrzeuge für GEAs Führungskräfte in Deutschland zu 100 Prozent elektrisch sein müssen. Das Unternehmen wird dazu auch in Ladestationen an den GEA Standorten investieren. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, unterstreicht CEO Klebert. „Unsere Umstellung auf eine emissionsfreie Flotte – beginnend mit den Fahrzeugen für unsere Führungskräfte in Deutschland – zeigt, dass wir entschieden handeln und bei uns selbst anfangen.“
Reduktion der Scope-3-Emissionen ist für Net Zero entscheidend
Produktinnovationen von GEA spielen seit Langem eine wesentliche Rolle dabei, die THG der Kunden in GEAs diversen Kundenbranchen – insbesondere für Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmahersteller – deutlich zu reduzieren. Mit seinen immer ressourcenschonenderen Produkten und Prozessen ermöglicht es GEA seinen Kunden, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Insgesamt machen indirekte Emissionen von Zulieferern und verkauften Produkten – der sogenannte Scope 3 – im direkten Vergleich mehr als 95 Prozent von GEAs gesamten THG aus.
Die Klimastrategie des Unternehmens konzentriert sich daher darauf, im Produktportfolio die emissionsstärksten Produkte zu identifizieren und deren Energieeffizienz weiter zu steigern. GEA wird sein umfassendes Portfolio – von Komponenten und Anlagen bis hin zu kompletten Verarbeitungslinien und Fabriken – in den kommenden Jahren eingehend analysieren. Dieses Maß an Transparenz ermöglicht dem Unternehmen die Priorisierung seiner Klimastrategie und die Weiterentwicklung nachhaltiger Kundenlösungen.
„Produktinnovationen werden unser wichtigster Hebel sein, die Scope-3-Emissionen bis 2030 um 18 Prozent zu reduzieren. Dies ist ein ambitioniertes Ziel. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir es erreichen, denn unsere wesentliche Stärke liegt in unserer Innovationskraft“, so Klebert. „Wir rüsten beispielsweise schon Kunden wie den Smoothie-Hersteller innocent mit Prozessanlagen aus, die es ermöglichen, Getränke komplett CO2-frei zu produzieren. Künftig werden wir solche intelligenten klimafreundlichen Lösungen noch viel umfangreicher einsetzen.“ Neben der Installation neuer Technologien kann GEA auch bestehende Kundenanlagen modernisieren, um deren Einfluss auf das Klima weitestmöglich zu reduzieren.
Nachhaltigkeit als zentrale Säule der GEA Fabrik der Zukunft
Die Optimierung unseres Fertigungsnetzwerks, die die Reduzierung der Umweltauswirkungen unserer Standorte beinhaltet, ist ein weiterer wichtiger Faktor, um die Klima- und Nachhaltigkeitsziele von GEA zu erreichen. Am 21. Mai 2021 legte GEA den Grundstein für das neue, klimaneutrale Produktionswerk in Koszalin, Polen – ein konkretes Beispiel dafür, wie GEA die Dekarbonisierung seiner Infrastruktur umsetzt. Die Anlage wird ihre eigene Energie produzieren und den Strom aus Photovoltaikmodulen auf dem Dach in Batterien speichern, die für den Betrieb der Flottenfahrzeuge genutzt werden können. Darüber hinaus wird eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) für die Erzeugung von Strom und Wärme zum Heizen und Kühlen des Standorts eingesetzt. LED-Beleuchtung, modernste energetische Gebäudedämmung und emissionsarmes Glas sind ebenfalls Teil des klimaneutralen Gebäudekonzepts der Fabrik.
„Der Ausbau unserer Fertigung in Koszalin ist mehr als nur eine bauliche Maßnahme. Wir sehen darin die Chance, eine Fabrik der Zukunft zu schaffen – ein wettbewerbsfähiges, klimaneutrales Produktionszentrum in Europa, das die Bedürfnisse von GEA und Best Practices der Industrie berücksichtigt", betont Johannes Giloth, COO von GEA. „Die GEA Fabrik der Zukunft zeigt konkret, wie wir unseren Unternehmenszweck „engineering for a better world“ verwirklichen."
Auf dem Weg zu einer umfassenden ESG-Strategie
Die Klimastrategie von GEA ist der erste Baustein einer umfassenden ESG-Strategie (Environment, Social, Governance). In diese ESG-Strategie fließen zusätzlich zum Klimaschutz auch soziale und Governance-Aspekte ein. Sie wird das Bekenntnis des Unternehmens zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen untermauern und ist Basis der neuen GEA Unternehmensstrategie „Mission 26“, die derzeit entwickelt wird. GEA wird die „Mission 26“ beim nächsten Kapitalmarkttag der GEA im September 2021 vorstellen.
Quelle: GEA Group Aktiengesellschaft