Motorenfamilie Simotics bietet für jede industrielle Anwendung den passenden Motor

08.12.2011

Die Siemens-Division Drive Technologies hat alle Elektromotoren in einer Produktfamilie unter dem Namen Simotics zusammengeführt. Das durchgängige Angebot verbessert die Übersichtlichkeit für den Kunden bei der Motorenauswahl.

Motorenfamilie Simotics bietet für jede industrielle Anwendung den passenden Motor

Die Siemens-Division Drive Technologies hat alle Elektromotoren in einer Produktfamilie unter dem Namen Simotics zusammengeführt. (Foto: Siemens)

Die Motoren decken Anwendungen in nahezu allen Bereichen ab und sind ein wesentlicher Bestandteil des integrierten Antriebsstrangs, den die Division bietet. Das Spektrum umfasst Niederspannungsasynchronmotoren, Motoren für Motion-Control-Anwendungen, Gleichstrommotoren und Hochspannungsmotoren. Siemens-Motoren stehen für Zuverlässigkeit, Energieeffizienz, Dynamik und Präzision aus über 125 Jahren Erfahrung im Elektromotorenbau.

Bereits 1866 entdeckte Werner von Siemens das dynamoelektrische Prinzip und schuf damit die Basis für die Konstruktion und den Erfolg leistungsfähiger Elektromotoren. Heute ist Siemens einer der weltweit führenden Lieferanten auf diesem Gebiet mit einer installierten Motorenbasis in hoher zweistelliger Millionenzahl. Das umfassende Angebot hat die Siemens-Division Drive Technologies nun in der Produktfamilie „Simotics“ vereint. Für jede Anwendung in der Fertigungs- und der Prozessindustrie sowie im Bereich Energie steht damit dem Kunden ein passender Motor zur Verfügung: Zur Simotics-Familie zählen Niederspannungsmotoren für den Netz- und Umrichterbetrieb, Motoren für Motion-Control-Anwendungen sowie Gleichstrom- und Hochspannungsmotoren. Das Angebot verbessert die Übersichtlichkeit bei der Motorenauswahl und erleichtert damit die Auswahl des für die jeweilige Anwendung passenden Motors.

Niederspannungsmotoren für allgemeine industrielle Anwendungen

Zu den Niederspannungsmotoren für allgemeine industrielle Anwendungen zählen die General-Purpose-Motoren Simotics GP, bei denen es sich um energieeffiziente Asynchronmotoren handelt. Siemens bietet diese Motoren mit Aluminiumgehäuse in den Achshöhen 80 bis 160 und einer Leistung von 90 W bis 45 kW an. Typische Anwendungen sind Pumpen, Lüfter und Kompressoren mit besonderen Anforderungen an ein geringes Gewicht und hohe Effizienz. Die Severe-Duty-Motoren Simotics SD haben ein robustes Graugussgehäuse und decken den Leistungsbereich von 750 Watt bis 315 kW ab. Sie sind in den Achshöhen 100 bis 315 erhältlich und erfüllen auch die höheren Anforderungen in der Papier- und Druckindustrie sowie der chemischen und petrochemischen Industrie. Die Transnorm-Motoren Simotics TN ab Achshöhe 315 decken in der Niederspannung einen Leistungsbereich von 200 kW bis 1.250 kW ab. Sie sind für alle gängigen Betriebsspannungen sowie Kühlarten verfügbar. Die Definite-Purpose-Motoren Simotics DP sind Spezialanfertigungen, zum Beispiel Motoren für Rollgänge in der Stahlindustrie, für Brandgasanwendungen in der Gebäude- und Tunnelentlüftung sowie für Krane in praktisch allen gängigen Ausführungen. Schiffsmotoren für den Einsatz unter Deck ergänzen diese Klasse. Zu den explosionsgeschützten Motoren für den Netz- und Umrichterbetrieb mit der Bezeichnung Simotics XP gehören Ausführungen in „non sparking“, „erhöhte Sicherheit“, „druckfeste Kapselung“ und Staubexplosionsschutz für Leistungen bis zu 1.000 kW und Achshöhen bis zu 450.

Motoren für Motion-Control-Anwendungen

Für exaktes und dynamisches Positionieren und die präzise Bewegungsführung von Antriebsachsen bietet Siemens ein umfassendes Spektrum kompakter Motoren für Motion-Control-Anwendungen. Zu der neuen Simotics-Motorenklasse zählen die Synchron-Servomotoren Simotics S mit Leistungen von 50 W bis 34,2 kW, die sich durch hohe Dynamik und Präzision auszeichnen. Die Motoren decken einen Drehmomentbereich von 0,08 bis 125 Nm ab und sind unter anderem für Positionier- und Bahnsteueraufgaben in hoch produktiven Produktions- und Werkzeugmaschinen konzipiert sowie für den Einsatz im allgemeinen Maschinenbau. Die Hauptmotoren Simotics M (Main) sind speziell für hoch dynamische und präzise drehende Hauptantriebe vorgesehen, ebenfalls primär in Produktions- und Werkzeugmaschinen. Die Motoren stehen als Asynchron- und Synchronvariante zur Verfügung mit Leistungen von 2,8 kW bis 1.340 kW bei Maximaldrehzahlen bis zu 40.000 min-1. Diese beiden Motorgruppen werden durch Direktantriebe für den getriebelosen Einsatz ergänzt. Bei den Linearmotoren Simotics L handelt es sich um kompakte Synchronmotoren mit höchster Dynamik und Präzision für den Einsatz in hoch performanten Linearachsen. Sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten bis zu 1.280 m/min. Darüber hinaus gibt es die kraftvollen Torquemotoren Simotics T. Das sind permanentmagneterregte Drehstrom-Synchronmotoren mit niedrigen Nenndrehzahlen, die platzsparend hydraulische und herkömmliche elektrische Antriebe aus Elektromotor und Getriebe ersetzen können. Sie eignen sich für ein Drehmomentspektrum von 22 bis 42.000 Nm mit Maximalrehzahlen bis zu 1.800 min-1.

Gleichstrom- und Hochspannungsmotoren

Zum Simotics-Portfolio zählen außerdem noch die Gleichstrommotoren Simotics DC mit einer Leistung bis 1.610 kW, die beispielsweise in Extrudern für die Kunststoffindustrie, als Hub- und Fahrwerksantriebe für Krane und als Walzwerksantriebe eingesetzt werden. Außerdem gehören zur Produktfamilie Hochspannungsmotoren mit einem Leistungsspektrum bis über 100 MW und Drehzahlen von 10 bis 15.000 min-1. Die Motoren sind in unterschiedlichen Bauformen, Kühl- und Schutzarten erhältlich. Als Hauptantriebe sind sie oft das Kernstück einer Anlage und zeichnen sich durch ihre Zuverlässigkeit aus. Sie treiben zum Beispiel leistungsstarke Kompressoren und Pumpen in den Bereichen Öl und Gas an oder Mühlen beim Bergbau.

Angebot für den kompletten Antriebsstrang

Ausschlaggebend für die Effizienz eines integrierten Antriebsstrangs ist, dass alle Komponenten optimal zusammenspielen und auf die Anwendung abgestimmt sind. Ein wichtiges Element ist dabei der Motor als direkte Schnittstelle zur Bewegungsführung. Das Siemens-Angebot für den Antriebsstrang umfasst darüber hinaus noch Getriebe, Umrichter und die Steuerung. Steuerungen werden unter den Markennamen Simatic, Simotion und Sinumerik geführt. Die speicherprogrammierbaren Simatic-Steuerungen können in Standard- oder fehlersicherer Ausführung für kleine Automatisierungsaufgaben bis hin zu komplexen Systemlösungen einsetzt werden. 1958 kam Simatic auf den Markt. Simotion in Verbindung mit Sinamics-Antrieben ist das skalierbare Motion-Control-System von Siemens für Produktionsmaschinen. Es ermöglicht zentrale Maschinenkonzepte mit nur einer zentralen Steuerung sowie auch dezentrale Konzepte mit verteilter Intelligenz über mehrere Controller. Simotion wurde im Jahr 2000 eingeführt. Die Maschinensteuerung Sinumerik wurde bereits 1960 angeboten, als Siemens die weltweit erste industrietaugliche NC(Numerical Control)-Steuerung für Werkzeugmaschinen auf den Markt gebracht hatte. Für den Umrichterbetrieb der Motoren gibt es seit 2003 die Sinamics-Familie. Sinamics bietet Umrichter in unterschiedlichen Leistungs- und Performancestufen und deckt damit ein breites Spektrum von Antriebsanwendungen ab. Die Geschichte der Umrichter begann 1920, als der Quecksilberdampf-Gleichrichter als erstes elektronisches Regelsystem für drehzahlregelbare Gleichstromantriebe bis in den Megawatt-Bereich entwickelt wurde. Mit Flender-Getrieben wird der Antriebsstrang komplett. Siemens hatte die Flender Holding GmbH im Jahr 2005 übernommen. Schon in den 1960er Jahren hatte Flender auf der Hannover Messe erstmals ein als Baukasten konzipiertes Seriengetriebe gezeigt.

Kontinuierliche Verbesserung des Portfolios

Die Motoren-Produktfamilie Simotics wird kontinuierlich weiterentwickelt, um noch durchgängigere Antriebslösungen aus einer Hand zu schaffen und damit Kosten beim Kunden zu sparen. Beispielsweise ergänzt die Siemens-Division Drive Technologies das Spektrum der Einbau-Torquemotoren Simotics T-1FW6 im unteren Leistungsbereich um zwei Baugrößen und erweitert damit das Einsatzgebiet der Motorenreihe. Aufgrund der kompakten Maße können die neuen Baugrößen, Bezeichnung BG50 und BG60, selbst bei beengten Platzverhältnissen problemlos eingesetzt werden. Die neuen Motoren sind in der Variante Selbstkühlung oder Wasserkühlung erhältlich.

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