Geschäftsbericht 2001: KSB Konzern meldet erneute Ergebnisverbesserung
"Besser als erwartet“, so Vorstandsvorsitzender Josef Gerstner, hat der KSB Konzern das Jahr 2001 abgeschlossen. Bei einer mit 2,6 Prozent gleich hohen Umsatzrendite wie im Vorjahr steigerte der Pumpen- und Armaturenhersteller sein Vorsteuerergebnis nochmals von 28,2 Mio € auf 29,8 Mio €. Wesentlich beigetragen zu dieser Verbesserung haben die beiden Kerngesellschaften des Konzerns, die deutsche KSB AG und die französische KSB S.A.
Die Frankenthaler KSB AG steigerte ihr Ergebnis von 10,1 Mio € auf 17,5 Mio €. Auch die französische KSB S.A., die im Vorjahr noch einen Verlust brachte, schaffte 2001 den Turnaround von – 2,5 Mio € auf + 2,4 Mio €. Die übrigen europäischen KSB-Unternehmen erhöhten ihr Ergebnis in Summe ebenfalls deutlich.
Die KSB-Gesellschaften in der Region Asien/Pazifik/Afrika erzielten zwar ein positives Ergebnis, blieben allerdings hinter dem Vorjahreswert zurück. Ursächlich für diesen Rückgang war vor allem die Geschäftsentwicklung in Indien und Australien. In seinem Jointventure in China, das sich im Berichtsjahr gut entwickelt hat, schaffte KSB den Turnaround zu einem positiven Ergebnis.
Auch die amerikanischen Gesellschaften verfehlten im Berichtsjahr das Vorjahresergebnis, bedingt unter anderem durch die Währungsturbulenzen in Lateinamerika. Die KSB-Unternehmen in der Region Amerika lieferten jedoch in Summe ein deutlich positives Ergebnis. In den Ländern Argentinien, Mexiko und Venezuela mit tiefgreifenden Marktschwierigkeiten plant KSB für das laufende Jahr einschneidende Maßnahmen, um die Verlustsituation zu beseitigen.
Leichter Auftragszuwachs im Konzern
Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds konnte der KSB Konzern seinen Auftragseingang noch um 2,1 Prozent auf 1.182 Mio € erhöhen. Von dieser positiven Entwicklung waren aber die beiden Kerngesellschaften in Deutschland und Frankreich ausgenommen, in deren Märkten sich die Pumpennachfrage als besonders schwach erwies. In der KSB AG ging der Auftragseingang um 1,7 Prozent, in der KSB S.A. um 3,2 Prozent zurück. Die europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Deutschlands und Frankreichs zeigten im Auftragseingang größtenteils zweistellige Zuwachsraten.
Die Konzerngesellschaften in Amerika steigerten ihr Auftragsvolumen in Summe um 6,4 Prozent, wozu besonders die starke Nachfrage aus den USA nach Kraftwerks- und Abwasserpumpen einen Beitrag leistete. In der Region Asien/Pazifik/Afrika ging der Auftragseingang um insgesamt 9,5 Prozent zurück.
Deutliche Steigerung des Konzernumsatzes
Auf der Basis eines hohen Auftragsbestandes Anfang 2001 konnte KSB seinen Umsatz im Konzern um 5,9 Prozent auf 1.162 Mio € erhöhen. Hieran waren die Kerngesellschaften in Deutschland und Frankreich mit Zuwächsen von 7,9 und 6,5 Prozent beteiligt. Auch die KSB-Vertriebsgesellschaften in Europa steigerten ihren Umsatz insgesamt in zweistelliger Prozenthöhe.
Der Umsatz der amerikanischen Gesellschaften blieb mit – 0,9 Prozent annähernd konstant, während die Gesellschaften in Asien/Pazifik/Afrika in Summe ein Plus von 2,1 Prozent verbuchten.
Entwicklung der Personalzahlen
Im Berichtsjahr hat sich die KSB-Belegschaft insgesamt nur leicht verringert. Zum Jahresende 2001 waren 12.071 Personen in Konzerngesellschaften tätig, 1,2 Prozent weniger als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. Für diesen leichten Rückgang waren vor allem Personalmaßnahmen in einigen außereuropäischen Gesellschaften verantwortlich.
In der KSB AG ging die Beschäftigtenzahl um 1,5 Prozent auf 3.254 zurück, allerdings blieb die Belegschaftsstärke der deutschen Gesellschaften in Summe annähernd konstant.
Sachanlage-Investitionen erhöht
Die Investitionen in Sachanlagen hat der Konzern 2001 von 22,4 Mio € auf 27,9 Mio € erhöht. Ein Schwerpunkt lag in der KSB AG, wo die Sachanlageinvestitionen von 5,9 Mio € auf 9,0 Mio € angestiegen sind. Stark rückläufig waren demgegenüber die Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen. Diese hatten im Vorjahr einen Goodwill aus dem Erwerb der Fremdanteile zweier italienischer KSB-Gesellschaften enthalten.
Wie schon in den Vorjahren finanzierte der Konzern alle Investitionen aus dem Cashflow.
Eigenkapitalquote und Nettofinanzposition gestärkt
Die Eigenkapitalquote hat KSB im Berichtsjahr nochmals leicht verbessert. Sie beträgt jetzt 35,4 Prozent. Die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten stärkte die Nettofinanzposition. Sie lag Ende 2001 bei + 38,5 Mio €.
Ausblick
Die erwartete konjunkturelle Erholung wird sich in der Pumpen- und Armaturenbranche erst zeitversetzt in den Unter-nehmenszahlen niederschlagen. Für das laufende Jahr rechnet KSB daher mit einem Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis auf dem Niveau von 2001. Um Nachfrageschwächen auszugleichen, will sich KSB verstärkt in einigen volumenreichen europäischen Märkten außerhalb Deutschlands und Frankreichs engagieren.
Für die Zukunft setzt KSB auf Prozess- und Produktinnovationen, will neue Anwendungen für das Produktprogramm erschließen und regionale Marktinitiativen starten. Durch den Ausbau der Leistungen in der Automatisierungs- und Antriebstechnik sollen verstärkt komplette „Problemlösungen“ bis hin zum schlüsselfertigen Erstellen von Pumpstationen angeboten werden. Ein erhebliches Umsatzpotenzial sieht KSB auch im E-Commerce, wo das Unternehmen im Investitionsgüterbereich eine Vorreiterrolle übernimmt.
Um die IT-Strukturen weiter zu verbessern, wird KSB seine Produktionssysteme binnen drei Jahren europaweit auf die Standardsoftware von SAP R/3 umstellen. Damit einher geht ein Reengineering der Fertigungsabläufe. In Vertrieb, Material-, Finanz- und Rechnungswesen des Konzerns arbeiten bereits seit Mitte 2001 sämtliche europäischen Gesellschaften mit einem SAP-basierten System.
Quelle: KSB SE & Co. KGaA