Umsatz- und Ertragswachstum bei BWT nach 9 Monaten

15.11.2002

Trotz der nach wie vor nicht besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte die BWT – Best Water Technology – Unternehmensgruppe, Europas Marktführer in der Wasseraufbereitung, in den ersten 3 Quartalen des laufenden Geschäftsjahres Umsatz und das Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern.

Umsatz: 317,9 Mio. EUR, +2,1% zum Vorjahr

Der konsolidierte Konzernumsatz wuchs in den ersten 9 Monaten des Jahres 2002 um +2,1% von 311,3 Mio. EUR auf 317,9 Mio. EUR. Das Umsatzergebnis des dritten Quartals war gekennzeichnet von einer guten Entwicklung im Geschäftsbereich Aqua Ecolife Technologies, während das Industriegeschäft im Geschäftsbereich Aqua Systems Technologies gegenüber dem Vorjahr deutliche Einbußen verzeichnete.

Die Umsatzentwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar (in Mio. EUR, ohne Innenumsätze):

Sparte1 – 9 / 20021 – 9 / 2001+ / - %
Aqua Ecolife Technologies(AET)189,4166,5+13,8%
Aqua Systems Technologies(AST)128,0143,8-11,0%
Fuel Cell Membrane Technologies(FCMT)0,51,0-50,0%

Gesamt317,9311,3+ 2,1%

Das Wachstum im AET-Segment ist besonders hervorzustreichen, konnten doch auf allen wichtigen europäischen Märkten die Umsätze gesteigert werden. So verzeichneten die österreichischen Gesellschaften ein Plus von 6,3%, Frankreich von 6,0%, Italien und Spanien von 7,4% und die Ostländer Polen, Tschechien und Ungarn stiegen sogar um insgesamt 33%. Vor allem die Gewerbetechnik und das immer mehr fokussierte Servicegeschäft erzielten überproportionale Steigerungen. Selbst im derzeit schwierigsten Markt Deutschland konnte die BWT zwar die für heuer hoch gesetzten Ziele nicht erreichen – die Einführung des Kalkschutzfilters “Calfi” blieb bisher unter den Erwartungen - jedoch wurden die Umsätze bis September um 2,9% erhöht, was gleichbedeutend mit wesentlichen Marktanteilsgewinnen ist.

Enttäuschend verlief das dritte Quartal im Geschäftsfeld AST, das sich dem investitionsfeindlichen Klima in der Industrie nicht entziehen konnte und den Vorjahresumsatz bis Ende September um 11% verfehlte. Insbesondere die Christ-Gruppe und die englische Kennicott litten unter dem Abschwung in der Halbleiter- und Kraftwerksindustrie sowie verzögerten Auftragseingängen aus dem Pharmageschäft. Dagegen verzeichneten die in der kommunalen Trink- und Abwasseraufbereitung tätige Aqua Engineering und die van der Molen-Gruppe, die auf die Food & Beverage-Industrie ausgerichtet ist, Zuwächse von 98% bzw. 49%, was allerdings die vorher genannten negativen Einflüsse nicht ausgleichen konnte.

Während im Pharmageschäft inzwischen eine deutliche Belebung bei den Auftragseingängen zu erkennen ist und damit die Auslastung gesichert erscheint, gilt die kurzfristige Entwicklung in der Halbleiter- und Kraftwerksindustrie derzeit als schwierig einschätzbar. Das Management hat jedenfalls Maßnahmen zur besseren Kapazitätsauslastung in den bearbeiteten Industriesegmenten getroffen.

Weiterhin unter den Erwartungen liegt die Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich “FCMT”, in dem die BWT-Tochtergesellschaft FuMA-Tech hochwertige Membranen zum Einsatz in der Brennstoffzelle entwickelt und verkauft. Allerdings wurde die Qualitätsführerschaft der BWT nunmehr auch öffentlich präsentiert, als ein anerkanntes deutsches Institut der nicht fluorierten Membran von FuMA-Tech eine im Vergleich mit anderen Produkten 20% höhere Effizienz bestätigte.

Auftragsbestand mit 116,2 Mio. EUR um 4% über dem Vorjahr

Die Auftragsbücher der BWT Gruppe sind per Ende September mit 116,2 Mio. EUR gefüllt, was gegenüber dem Vorjahr (111,7 Mio. EUR) eine Zunahme von 4% bedeutet. Die wesentlichen Einflüsse kommen hier aus der Christ und dem Kraftwerksgeschäft der Kennicott UK, wo ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 75% zu verzeichnen ist, andererseits hat sich der Auftragsbestand bei der Aqua Engineering verdoppelt und im F&B-Bereich sogar fast verdreifacht.

Konzernergebnis 10,6 Mio. EUR, +5,8% zum Vorjahr

EBIT 18,9 Mio. EUR, -5,0% zum Vorjahr

Das EBIT (Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit) zum Ende September ging im Jahresvergleich um 5% auf 18,9 Mio. EUR zurück. Erhöhter Margendruck vor allem im Industriegeschäft (Halbleiter) sowie die mangelnde Auslastung und der Restrukturierungsbedarf bei der englischen Tochtergesellschaft Kennicott waren dafür verantwortlich.

Im Geschäftsbereich AST wurde daher ein EBIT von –0,4 Mio. EUR erzielt (Vorjahr: +3,8 Mio. EUR). Im AET-Bereich wurde die EBIT-Marge von 10,6% vom Umsatz im Vorjahr auf 10,9% gesteigert.

Der Brennstoffzellenbereich führte zu einem negativen EBIT von 1,3 Mio. EUR und konnte damit im Vergleich zum Vorjahr (1,8 Mio. EUR) reduziert werden.

Das Finanzergebnis wurde durch den Wegfall der Zinsen für die Wandelanleihe sowie das günstigere Zinsniveau um 0,6 Mio. EUR auf –3,0 Mio. EUR verbessert. Der Gewinn vor Steuern betrug 15,9 Mio. EUR, 2,4% unter dem Vorjahreswert von 16,3 Mio. EUR.

Die gestiegene Steuerrate führte dazu, dass der Gewinn nach Steuern mit 11,0 Mio. EUR um 8,6% unter dem Vorjahr (12,0 Mio. EUR) lag. Die nach der CHRIST-Übernahme verminderten Ergebnisanteile für Minderheiten brachten das Konzernergebnis auf 10,6 Mio. EUR und damit um 5,8% höher als im September 2001 (10,0 Mio. EUR).

Segment-Ergebnisse (EBIT – in Mio. EUR):

Sparte1 – 9 / 20021 – 9 / 2001+ / - %
Aqua Ecolife Technologies (AET)20,54817,713+16,0%
Aqua Systems Technologies (AST)-0,4083,798X

Fuel Cell Membrane Technologies (FCMT)-1,331-1,798X

Aqua Finance (AFI)0,0500,148-66,2%
Gesamt18,85919,861-5,0%

Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit +19,1 Mio. EUR(VJ: -19,8 Mio. EUR)

Konzerneigenkapital 118,5 Mio. EUR, 31,3% der Bilanzsumme

Der Cash-Flow aus dem Ergebnis stieg in den ersten neun Monaten von 20,6 Mio. EUR auf 21,0 Mio. EUR. Einen wesentlichen Fortschritt erzielte die BWT Gruppe im Cash-Flow aus der Geschäftstätigkeit, der durch ein “cash-positiv-Programm” von –19,8 Mio. EUR auf +19,1 Mio. EUR gedreht werden konnte und somit eine weitere Reduktion des Gearings auf nunmehr 88,8% ermöglichte – zu Jahresbeginn lag diese Kennzahl noch bei 101,8%. Die Zunahme der Forderungen lag unter der Umsatzsteigerung und der Lagerbestand konnte gegenüber dem Jahresanfang um 13% reduziert werden. Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 4 Mio. EUR konnten rückgeführt werden und der Bestand der liquiden Mittel erhöhte sich ebenfalls um ca. 4 Mio. EUR auf 24 Mio. EUR. Die Eigenkapitalausstattung der BWT-Gruppe stieg auf 118,5 Mio. EUR und lag damit bei 31,3% der Bilanzsumme gegenüber 29,1% im Dezember 2001.

Investitionen 7,3 Mio. EUR (VJ: 10,6 Mio. EUR)

Die BWT-Gruppe investierte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2002 insgesamt 7,3 Mio. EUR in das Anlagevermögen, im Vergleich dazu wurden im Vorjahr um 10,6 Mio. EUR ausgegeben.

Mitarbeiterstand per 30.9.2002: 2.468 Personen

Der Mitarbeiterstand in der BWT Gruppe verringerte sich im Vergleich zum 31.12.2001 um 43 Personen und gegenüber dem September 2001 um 74 Personen auf 2.468 MitarbeiterInnen. Die Restrukturierungsmaßnahmen im Geschäftsbereich Aqua Systems Technologies sind hauptverantwortlich dafür.

Ausblick

Die noch Mitte des Jahres erhoffte Stabilisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen läßt weiter auf sich warten. Die BWT-Gruppe erwartet daher für das laufende Wirtschaftsjahr mit 430 Mio. EUR einen gegenüber 2001 mit +2,5% nur leicht steigenden Konzernumsatz und aufgrund des gegebenen Margendruckes und der Restrukturierungskosten durch die notwendigen Kapazitätsanpassungen ein Konzernergebnis auf dem Vorjahresniveau von 15 Mio. EUR.

Großes Augenmerk wird weiterhin auf die Verbesserung des Cash-Flows und damit die Reduktion der Finanzverbindlichkeiten gelegt. Durch die stärkere Fokussierung des Service-Geschäftes sowohl im Privat- wie auch im Industriekundenbereich, neue Produktinnovationen mit der Zielrichtung “Hygiene und Wellness”, einer weiteren Standardisierung von Komponenten im kundenspezifischen Anlagenbau und der noch besseren Nutzung von Synergien innerhalb der Gruppe rechnet der Vorstand mit einer Festigung der führenden Stellung der BWT – Best Water Technology im Zukunftsmarkt “WASSER”.

Weitere Artikel zum Thema